• 05.12.2022, 10:50:56
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Online-Chat-Plattform von Jugendlichen für Jugendliche zog Zwischenbilanz

LR Teschl-Hofmeister: Mit Gleichaltrigen lässt es sich oft besser kommunizieren

Utl.: LR Teschl-Hofmeister: Mit Gleichaltrigen lässt es sich oft
besser kommunizieren =

St. Pölten (OTS) - Lockdown, Distance Learning, Einsamkeit – die
2020 ausgebrochene Corona-Pandemie hat vor allem auch bei
Jugendlichen deutliche Spuren hinterlassen. Daher wurde vor einem
Jahr das Projekt https://open2chat.at ins Leben gerufen. Die
Plattform bietet Jugendlichen eine Möglichkeit online und anonym mit
Gleichaltrigen über ihre Sorgen, Fragen und Probleme zu chatten. Das
Projekt wird seit Beginn an von der Caritas Diözese St. Pölten und
Erzdiözese Wien gemeinsam mit der Karl Landsteiner Privatuniversität,
der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich, der Ludwig Boltzmann
Gesellschaft und dem Gesundheitsministerium umgesetzt und
wissenschaftlich begleitet. Nach einem Jahr wurde nun bei einer
Pressekonferenz in St. Pölten eine erste Bilanz gezogen und erneut
auf das Unterstützungsangebot aufmerksam gemacht. Dabei informierte
Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister gemeinsam mit
Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger, Rektor Erwin Rauscher von der
Pädagogischen Hochschule Niederösterreich, Studentin Susanne
Schmalwieser von der Karl Landsteiner Privatuniversität sowie die
Peerbegleiter Katja und Samuel.

Anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar ist die
Chat-Plattform. Das innovative Projekt ist seit 1. Dezember 2021
online und war seitdem bereits für über 330 Jugendliche eine erste
Anlaufstelle bei Problemen, Sorgen und Nöten. „Die Corona-Pandemie
hat sich auf den Alltag unserer Kinder und Jugendlichen spürbar
ausgewirkt. Zu den ‚normalen‘ Veränderungen und Problemen müssen die
Jugendlichen nun auch noch diese Herausforderungen meistern“, sagte
Landesrätin Teschl-Hofmeister, die auch betonte: „Daher war es uns
ein großes Anliegen, sie gut durch diese Veränderungen und
Unsicherheiten in den unterschiedlichsten Bereichen und darüber
hinaus zu begleiten. Niederösterreichs Jugendliche sollen sich stets
gut beraten fühlen, das gilt ganz besonders für schwierige
Lebenssituationen. Das Angebot von www.open2chat.at ist eine
sinnvolle und wie wir nun sehen auch sehr erfolgreiche Ergänzung zum
Beratungsangebot für Jugendliche in Niederösterreich“.

„Weil die eigenen Freunde und Familie oft nicht die richtigen
Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner bei Problemen sind, wurde
diese Onlineplattform initiiert“, betonte Caritasdirektor Hannes
Ziselsberger. „In bisher knapp 200 Chats ging es auch um Themen wie
die erste Liebe, sexuelle Identität, Mobbing und soziale Ängste“, hob
er hervor. Das wissenschaftlich begleitete Projekt bringt betroffene
Jugendliche ab 14 Jahren per Chat in Kontakt mit geschulten Personen
aus ihrer Altersgruppe. Bereits über 330 Jugendliche – davon in etwa
70 Prozent weiblich - konnten von den bisher 25 ausgebildeten Peers
begleitet werden. „Eine digitale Plattform zu schaffen, welche die
Sprache der Jugendlichen kennt, wertschätzt und bereichern kann, ist
ein Gebot der Stunde“, hielt Erwin Rauscher, Rektor der Pädagogischen
Hochschule Niederösterreich, fest.

Die jugendlichen Ansprechpersonen, sogenannte Peerbegleiterinnen und
Peerbegleiter, sind mindestens 16 Jahre alt und werden von
Psychologinnen und Psychotherapeuten in der Kommunikation mit
hilfesuchenden Gleichaltrigen geschult, damit sie gut auf die Fragen
der Jugendlichen antworten und ihnen bei ihren Schwierigkeiten
Hilfestellungen anbieten können. Die Rahmenbedingungen dafür stellt
die Pädagogischen Hochschule Niederösterreich zur Verfügung. Den
Peerbegleiterinnen und Peerbegleitern stehen außerdem laufend
Supervisionsangebote zur Verfügung. Susanne Schmalwieser, Studierende
der Karl Landsteiner Privatuniversität ist seit 2019 studentische
Mitarbeiterin im Forschungsteam, hob hervor: „Ich habe den gesamten
Entwicklungsprozess miterlebt. Meine Aufgaben reichen von der
Projektorganisation, der Kommunikation mit Jugendlichen bis hin zur
eigentlichen Forschung, die notwendig war und ist, um diese Plattform
zu entwickeln und laufend zu verbessern. Trotz der Pandemie ist es
uns dabei gelungen, über 30 Jugendliche und junge Erwachsene mit
verschiedensten Hintergründen in den Entwicklungsprozess
einzubinden.“ Der 22-jährige Peerbegleiter Samuel sagte: „Manche
Chatverläufe sind kurz, etwa 25 Prozent sind über mehr als drei
Monate aktiv oder laufen sogar seit Beginn des Projektes. Das macht
uns deutlich, dass auch der Bedarf nach längeren Begleitprozessen
gegeben und notwendig ist“. Auch Katja ist seit Beginn an
Peerbegleiterin und berichtete: „Open2chat bietet die Möglichkeit,
über Probleme und Anliegen zu sprechen, für die sonst ‚kein Platz‘
wäre.“

Weitere Informationen: Büro LR Teschl-Hofmeister, Mag. (FH) Dieter
Kraus, Telefon 02742/9005-12655, E-Mail dieter.kraus@noel.gv.at, bzw.
Caritas St. Pölten, Christine Gausterer, Telefon 0676/838 44 77 87,
E-Mail christine.gausterer@carits-stpoelten.at, www.open2chat.at

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