- 02.12.2022, 08:04:18
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- OTS0011
Bodenverbrauch in Österreich
Geringfügiger Rückgang der täglichen Flächeninanspruchnahme im Jahr 2021
Utl.: Geringfügiger Rückgang der täglichen Flächeninanspruchnahme im
Jahr 2021 =
Wien (OTS) - Die aktuellen Zahlen des Umweltbundesamtes belegen, dass
es zu keiner substanziellen Verringerung des Bodenverbrauchs gekommen
ist und weitere Anstrengungen notwendig sind: Im Jahr 2021 wurden in
Österreich pro Tag 10 Hektar zusätzlich an Fläche beansprucht. Im
Durchschnitt der letzten drei Jahre sind es 11,3 Hektar täglich, die
vor allem für Bautätigkeiten, Verkehr und Betriebsflächen benötigt
wurden. Im Vergleich dazu waren es in der Vorperiode 11,5 Hektar pro
Tag. Von den beanspruchten 10 Hektar sind an jedem Tag 5,8 Hektar an
Boden durch Versiegelung dauerhaft verloren gegangen. Der
Versiegelungsgrad von 58% ist ungewöhnlich hoch, verglichen mit den
Vorjahren, in denen er knapp über 40% lag.
Jährlicher Bodenverbrauch
5.800 km² an Boden wurden bis zum Jahr 2021 insgesamt in Österreich
beansprucht, rund 7% der Landesfläche und 18% des
Dauersiedlungsraumes. 36 km² wurden im letzten Jahr neu beansprucht
(39 km² im Jahr 2020). Im Schnitt der letzten drei Jahre lag der Wert
bei 41 km² (42 km² in der Vorperiode), einer Fläche in etwa der Größe
von Eisenstadt. Mit einem jährlichen Bodenverbrauch von jährlich 41
km² setzt sich die kontinuierliche Abnahme neu beanspruchter Fläche
seit dem Jahr 2010 fort, wenn auch auf viel zu hohem Niveau und
deutlich entfernt von dem im Regierungsprogramm angestrebten Zielwert
von 9 km² jährlich bzw. 2,5 Hektar täglich.
Treiber des Bodenverbrauchs
Bau- und Betriebsflächen beanspruchen mit Abstand die meiste Fläche
auch im Jahr 2021. Während der Bedarf für Bauflächen auf 21 km²
gegenüber dem Vorjahr (23 km²) zurückgegangen ist, liegt er dennoch
über dem langjährigen Schnitt. Betriebsflächen beanspruchten 11 km²
an Boden, ähnlich wie im Jahr 2020. Verringert hat sich die Nutzung
von Flächen für Erholung und Rohstoff-Abbau sowie für Straßen und
Bahn.
Nachhaltige Bodennutzung notwendig
Um Böden nachhaltig zu nutzen und den Bodenverbrauch substanziell zu
reduzieren, braucht es ein strategisches Flächenmanagement mit
verbindlichen Zielwerten für die Erhaltung produktiver Böden,
Bodenfunktionsbewertungen, Wiedernutzung von Leerstand und
Brachflächen, Festlegung von Siedlungsgrenzen, die Definition von
Vorrangflächen für die landwirtschaftliche Produktion und für
Hochwasser-Rückhaltung und den Schutz wichtiger Ökosysteme.
Bodenverbrauch 2021 – Methodik
Das Umweltbundesamt verwendet in der vorliegenden Auswertung wie in
den vergangenen Jahren die Zahlen des Bundesamtes für Eich- und
Vermessungswesen, d.i. die Nutzungsinformation der Digitalen
Katastralmappe (DKM). Darin wird u.a. für jedes Grundstück in
Österreich die Benützungsart und unterschiedliche Nutzungen
angegeben. Da Aktualisierungen jedoch nur im Anlassfall, wie bei
größeren Bauvorhaben, Neuvermessungen oder Revisionen des Katasters,
erfolgen, können Schwankungen zwischen den Jahren auftreten, die die
Interpretation von Trends und regionale Zuordnungen erschweren. Das
Umweltbundesamt entwickelt derzeit im Rahmen der österreichischen
Bodenstrategie und im Auftrag der ÖROK ein neues Datenmodell, das
alle bundesweit verfügbaren, sektoralen Daten berücksichtigt und
künftig auch differenzierte Auswertungen ermöglicht. Aktuell wird
dieses Datenmodell einer umfassenden Qualitätssicherung unterzogen,
neue Daten werden 2023 veröffentlicht.
Weitere Informationen https://www.umweltbundesamt.at/news221202
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