• 25.11.2022, 10:48:54
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  • OTS0076

„Orientierung“: Islamgesetz auf dem Prüfstand – „Diskriminierender Eingriff“ oder „Best-Practice-Modell“?

Am 27. November um 12.30 Uhr in ORF 2

Utl.: Am 27. November um 12.30 Uhr in ORF 2 =

Wien (OTS) - Sandra Szabo präsentiert im ORF-Religionsmagazin
„Orientierung“ am Sonntag, dem 27. November 2022, um 12.30 Uhr in ORF
2 folgende Beiträge:

Islamgesetz auf dem Prüfstand: „Diskriminierender Eingriff“ oder
„Best-Practice-Modell“?

Vor sieben Jahren wurde im Nationalrat das Islamgesetz beschlossen.
Es legte damals u. a. fest, dass zwei staatlich anerkannte islamische
Religionsgemeinschaften – die Islamische Glaubensgemeinschaft in
Österreich und die Alevitische Glaubensgemeinschaft – dafür sorgen
sollen, dass in den einzelnen islamischen Vereinen die
Religionsausübung auf dem Boden der Verfassung und des Gesetzes
bleibt. Die Auslandsfinanzierung aller islamischen Vereine wurde
verboten. Die Finanzierung von sechs Lehrstellen an österreichischen
Universitäten wurde auf den Weg gebracht. Das Gesetz wurde als
Versuch einer „Verkirchlichung“, als verfassungswidriger Fahrplan zur
Disziplinierung einer Religionsgemeinschaft und als diskriminierender
Eingriff in die Religions- und Vereinigungsfreiheit scharf
kritisiert. Tatsächlich wurde das Gesetz auch angewendet: So kam es
etwa zur Beendigung der Tätigkeit von mehr als 60 vom türkischen
Staat bezahlten Imamen, die das Land verlassen mussten. Ein
Kopftuchverbot in Volksschulen und Kindergärten 2019 – das dann vom
VfGH „kassiert“ wurde – verstärkte in islamischen Gemeinschaften das
Gefühl einer Abkehr von der mehr als 100-jährigen Kooperation des
Staates mit den Muslimen seit dem ersten Islamgesetz von 1912. Zu
einer weiteren Verschärfung kam es 2021, als in der Folge des
islamistischen Terroranschlags in Wien 2020 das Islamgesetz
novelliert wurde. Seitdem haben die islamischen
Religionsgemeinschaften die Finanzen aller unter ihrem Dach wirkenden
islamischen Vereine offenzulegen und Rechenschaft darüber abzulegen,
welche Imame in welchen Moscheen predigen. Die Schließung von
Moscheen wurde erleichtert. Hohe Geldstrafen untermauern den
Kontrollanspruch des Kultusamtes.
Den Folgen dieser Entwicklung widmete sich nun die Islamische
Glaubensgemeinschaft in Österreich mit der Fachtagung „Islamgesetz
2015 – Ein Best Practice Modell?“ Hat der Staat seine Kompetenzen
überschritten und verfassungsmäßig garantierte Rechte von Musliminnen
und Muslimen beschnitten? Diese Position wird von
Verfassungsrechtlern und auch von Vertretern christlicher
Konfessionen gestützt, die sich um die staatlich garantierte
Religionsfreiheit sorgen. Oder hat die Gesetzgebung zu einer besseren
und professionelleren Organisation der Muslime und Musliminnen in
Österreich geführt, wie vereinzelt muslimische Gegenstimmen
behaupten? Bericht: Peter Beringer

EU-Bischof Hollerich: „Demokratie ist bedroht“

Er gilt als offen für Reformen innerhalb der römisch-katholischen
Kirche, ist Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der
Europäischen Gemeinschaft und hat als Generalrelator eine wichtige
Position im derzeit laufenden Synodalen Prozess inne: Kardinal
Jean-Claude Hollerich, Erzbischof von Luxemburg. In seinem jüngsten
Buch „Was auf dem Spiel steht“ befasst er sich mit der Zukunft des
Christentums in einer säkularen Welt. Jüngst war Hollerich zu Gast in
der Diözese Eisenstadt. Im Interview mit der „Orientierung“ spricht
er u. a. über den Krieg in der Ukraine und die Haltung des Vatikan
dazu. Mit Blick auf die USA und so manche Siegeszüge rechter Parteien
meint er: „Die Demokratie ist bedroht“. Das Gemeinsame, das
Verbindende käme in der postmodernen Welt nicht mehr zum Tragen und
„das ist sehr gefährlich“. Bericht: Sandra Szabo, Klaus Ther

„Dem Volk aufs Maul schauen“: 500 Jahre Lutherbibel

Vor 500 Jahren erschien ohne Angabe des Verfassers ein Bestseller,
der die deutsche Sprache entscheidend geprägt hat: Martin Luthers
Übersetzung des Neuen Testaments. Die Erstauflage mit mehr als 3.000
Exemplaren war schnell vergriffen und das, obwohl man für das Buch
einen halben Gulden zahlen musste. Ein stolzer Preis, denn dafür
konnte man sich damals auch zwei Kälber kaufen. Martin Luther war
weder der Erste noch der Einzige, der die Bibel ins Deutsche
übersetzte, das Besondere jedoch war: Er übersetzte nicht
wortwörtlich, sondern sinngemäß und er bemühte sich, den Bibeltext
einprägsam und verständlich zur Sprache zu bringen. Er wollte dem
Volk „aufs Maul schauen“. Bericht: Karoline Thaler

Leben ohne Orden: Singende Ex-Nonne geht neue Wege

Vor acht Jahren wurde Schwester Cristina vom Orden der Ursulinen in
Italien zum Star – sie gewann die Casting-Show „The Voice of Italy“.
Eine Klosterschwester mit einer Stimme aus Gold, diese Kombination
machte die Sizilianerin über die Landesgrenzen hinweg bekannt.
Schwester Cristina veröffentlichte daraufhin Songs und bekam
zahlreiche Engagements, zum Beispiel im Musical „Sister Act“. Doch
jetzt macht Cristina Scuccia aus ganz anderen Gründen Schlagzeilen:
Die heute 34-Jährige ist aus dem Orden ausgetreten, um sich ganz
ihrer Musikkarriere zu widmen. Damit folge sie der Stimme ihres
Herzen, sagt die nunmehrige Ex-Ordensfrau. Ihrem Glauben werde sie
weiterhin treu bleiben. Bericht: Alexander Hecht

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