• 25.10.2022, 13:07:21
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  • OTS0137

Polascheks Lehrkräfteinitiative verfehlt die meisten zentralen Problembereiche für die Behebung des Lehrermangels

Salzburg (OTS) - 

Positiv in den Ankündigungen sind längst überfällige Maßnahmen in der besseren Organisation der Bildungsdirektionen, im Bewerbungsprozess und Informationen für Studienanfänger zum Fächerbedarf. Dies war lange überfällig und hier wurden dankenswerterweise auch Vorschläge der ÖH aufgenommen.

Jedoch bleiben die meisten zentralen und ursächlichen Probleme für den Lehrermangel unangetastet: die zu lange Studiendauer sowohl in Primar- als auch Sekundarstufe, die immer noch fehlenden wirklichen berufsbegleitenden Masterstudienmöglichkeiten im Lehramt, weiterhin eine bedingungslose Masterpflicht in allen Schultypen und Schulstufen, weiterhin zu lange befristete Anstellung beim Berufseinstieg, weiterhin Dreifachbelastung von Induktionsphase+Schulanstellung+Studium.

Das Primarstufenstudium von einer Studiendauer 4+1 auf 3+2 umzustellen dient höchstens dazu, die internen Ministeriumsstatistiken von temporär qualifizierten Lehrern zu schönen, während man Studierende noch früher, dafür noch länger, neben dem Beruf studieren lassen will für den Masterabschluss – dass hier anstatt von ‚berufsbegleitend‘ als bewährtes Wochenendstudienmodell von „berufsermöglichend“ als weit weniger verbindliches Studienmodell höchstens für Teilzeit gesprochen wird, zeigt, dass sich Studierende hier vermutlich nicht viel erwarten können.

Wir hoffen, dass Minister Polaschek hier auch mit den ÖH Vertretungen bald das Gespräch sucht, bevor weiter die eigentlichen Problemursachen für den Lehrermangel ignoriert werden.

Neben einigen wichtigen längst überfälligen Optimierungsprozessen in Verwaltung, Bewerbung und Informationsaufbereitung für Studienanfänger bleiben alle zentralen Problembereiche für die Behebung des Lehrermangels unangetastet. Das Studium bleibt zu lange, die unnötige bedingungslose Masterpflicht wird beibehalten. Lösungsvorschläge liegen längst auf dem Tisch und könnten schnell umgesetzt werden, stattdessen wird die Qualifikationslandschaft im Lehramt mit Fächerbündeln und Quereinstieg noch komplexer. Das erschwert höchstens künftige wirklich tiefgreifende Lösungen für den Lehrermangel, die es leider trotzdem brauchen wird“, bewertet Maximilian Wagner vom ÖH-Vorsitzteam an der PH Salzburg die Pläne von Minister Polaschek.

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Maximilian Wagner
2. stv. Vorsitzender
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