- 19.10.2022, 14:12:21
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Museumsbund Österreich verliert starke Stimme für die österreichische Museumslandschaft
Durch die Entscheidung der steirischen Landespolitik, Wolfgang Muchitsch nicht für eine weitere Periode als wissenschaftlichen Direktor im Universalmuseum Joanneum zu verlängern, verliert die österreichische Museumslandschaft ein zentrales Mitglied in der Arbeit für österreichische Museen.
Wolfgang Muchitsch, seit 2012 Präsident des Museumsbunds Österreich, setzte sich seit Beginn seiner Amtszeit für ein Zusammenwirken aller Museen Österreichs ein. Er vereinte Bundes- und Landesmuseen ebenso wie alle mit Museen befassten Stellen in den Bundesländern und alle freien Berufsverbände im über 40-köpfigen Vorstand des Museumsbundes und verlieh so der gesamten österreichischen Museumsszene eine gemeinsame Stimme.
In seiner Amtszeit wurde die Museumsregistrierung eingeführt, ein Instrument, das aus der vielfältigen Kulturlandschaft Österreichs Museen herausfilterte, die ein zentrales Element von anderen Kulturinstitutionen unterscheidet: das Bewahren und Vermitteln einer Sammlung. Auf Basis der Museumsregistrierung konnte durch zahlreiche Erhebungen, wie bspw. einer bundesweiten Wertschöpfungsstudie, in Kooperation mit Statistik Austria die österreichische Museumslandschaft umfassend mit Zahlen erfasst und dargestellt werden. Auf dieser Basis konnten Fördergeber auf Bundes- und Landesebene gezielt qualitätssteigernde und -sichernde Maßnahmen setzen, um den einzigartigen Bestand des österreichischen Kunst-, Kultur- und Naturerbes zu sichern und zu vermitteln.
Muchitsch setzte sich u. a. für die Kulturvermittler:innen ein, deren prekäre Situation gerade durch die Covid-19-Pandemie besonders zu Tage trat. So erwies sich Muchitsch auch in dieser Phase als der stabilisierende Faktor in der österreichischen Museumslandschaft. Das vom Museumsbund Österreich geleistete Krisenmanagement gilt auch international als absolut vorbildlich. Ebenso die von Muchitsch im Museumsbund Österreich verfolgten Themen, die in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit maßgeblich von seiner innovativen Haltung geprägt wurden.
„Mit Wolfgang Muchitsch verlieren wir ein verbindendes Element“, so Matthias Beitl, Volkskundemuseum Wien, neben Ruth Swoboda, inatura Dornbirn, Vizepräsident des Verbandes, „sein stets diplomatisches und vereinendes Wesen hat die österreichische Museumslandschaft geformt und geprägt. Sachorientiertes Arbeiten stand stets im Vordergrund und auch in den herausfordernden Zeiten, die hinter uns – und leider auch noch vor uns liegen –, haben wir den freundschaftlichen Umgang miteinander nie aus den Augen verloren, immer den Humor bewahrt und die besten Lösungen für alle Museen als Ziel unserer Arbeit gesehen.“
Wolfgang Muchitsch stand zahlreichen Kommissionen und Jurys vor, u. a. dem Verein für Volkskunde, der das Volkskundemuseum Wien trägt, dem Publikumsbeirat des Haus der Geschichte Österreich, dem wissenschaftlichen Beirat des Heeresgeschichtlichen Museums, um nur einige zu nennen. Alle Gremien schätzten ihn als herausragenden Museologen, der ausgleichend und oft als Katalysator unterschiedlicher Meinungen für alle Beteiligten nachhaltig sinnvolle und Bestand habende Ergebnisse erzielte.
Es ist unbestritten, dass Vorstand und Geschäftsstelle des Museumsbunds Österreich diese Arbeit in seinem Sinne fortsetzen werden. „Museen sind wichtige Seismografen der Gesellschaft, wichtige demokratische Meinungsbildner, dritte Orte, an denen außerschulische Bildung und lebenslanges Lernen stattfindet,“ so Ruth Swoboda, „der Museumsbund Österreich wird dahingehend immer eine wichtige Stimme sein – für haupt- wie ehrenamtliche Museen. Aber unser Verband wird einige Zeit brauchen, um den Verlust von Wolfgang Muchitsch zu realisieren.“
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