• 18.10.2022, 09:11:53
  • /
  • OTS0039

Barbara Kolm spricht in der Rumänischen Nationalbank über die Weltwirtschaft

Inflation ist kein Naturgesetz

Utl.: Inflation ist kein Naturgesetz =

Wien (OTS) - Barbara Kolm, Direktorin des Austrian Economics Center
und Vizepräsidentin der Österreichischen Nationalbank, hielt bei der
Cluj Economics & Business Conference, die vom 13. bis 15. Oktober in
der Rumänischen Nationalbank stattfand, einen Vortrag zum Thema
"Zustand und Aussichten der Weltwirtschaft". Die Konferenz in Cluj
wurde im Jahr 2020 wegen COVID-19 abgesagt, der Themenschwerpunkt für
heuer hat immer noch mit der Pandemie zu tun: Volkswirtschaften in
schwierigen Zeiten.

Kolm begann ihre Rede mit einer Betrachtung der politischen und
ökonomischen Lage Europas im globalen Zusammenhang. Sie stellte fest,
dass der Kontinent bei der Aufrechterhaltung des Schengener Abkommens
und der Gewährleistung der vier grundlegenden europäischen Freiheiten
- des Waren-, Dienstleistungs-, Kapital- und Personenverkehrs - nur
unzureichende Leistungen erbracht habe. Der durch den Krieg zwischen
Russland und der Ukraine ausgelöste wirtschaftliche Schock ist nur
ein weiteres Fragment im größeren Kontext der jüngsten
Herausforderungen, insbesondere COVID-19, die Energiekrise und die
Inflation, mit denen Europa konfrontiert ist. Der durch die
COVID-19-Lockdowns verursachte Abschwung der Wirtschaft zwang die
Regierungen, exorbitante Summen für Hilfspakete auszugeben. Kolm
stellte ebenfalls fest, dass der Energiekrise in Europa und anderswo
durch eine lockere Geldpolitik begegnet wurde.

Reagiert die EZB nur auf Einzelereignisse?

Kolm zeigte sich skeptisch, dass die Bemühungen der Europäischen
Zentralbank sich als adäquate Mittel erweisen würden. Ihre
detaillierte Analyse zeigt, dass die verschiedenen Herausforderungen
eng mit dem aktuellen Inflationsniveau verbunden sind. Kolm vertrat
die Auffassung, dass es drei Hauptursachen für die heutige Inflation
gibt: die Zunahme der Geldmenge, die durch Lockdowns unterbrochenen
Versorgungsketten und die erhöhte Nachfrage, die beim Versuch der
Rückkehr zur wirtschaftlichen Normalität eintrat. Die Situation hat
sich durch das hartnäckige Engagement für die Umsetzung des
europäischen Green Deal nur noch verschlimmert.

Antworten der Österreichischen Schule

Als wertvolles Korrektiv nannte Kolm die Lehren des Begründers der
Österreichischen Schule der Nationalökonomie, Carl Menger. Sie
erinnerte die Zuhörer, dass Menger grundlegende Fragen der
Geldtheorie formulierte, die es wert sind, auch heute wieder gestellt
zu werden: Was sind die Ursprünge des Geldes? Was ist die Funktion
von gutem Geld? Welches sind die notwendigen Beiträge der Geldpolitik
vor diesem Hintergrund? Ohne sorgfältige Überlegungen zu diesen
Fragen laufen die europäischen Länder Gefahr, weiter auf der Stelle
zu treten und statt echter Lösungen vermeintliche Allheilmittel
anzuwenden. Kolm schloss ihren Vortrag mit einem Appell an die
Europäer, nicht in die Falle des Kollektivismus zu tappen.

Barbara Kolm ist auch Präsidentin des Hayek Instituts, das jüngst die
von Martin Gundinger erstellte Studie „Krisen.Inflation - Wie
politische Fehlentscheidungen der Vergangenheit zur Inflation von
heute werden“ publizierte und auch einen übersichtlichen Band zum
Werk Carl Mengers im online shop führt. Über die Energiekrise und das
Strommarktdesign spricht im Hayek Institut am 19. Oktober um 17:00
Uhr der Chef des Wiener Büros der Europäischen Energiebörse, Arnold
Weiss.

Die EU-Strompreiskrise – Schuld des Strommarktdesigns?

 Arnold Weiss leitet das Wiener Büro der EPEX SPOT, der europäischen
 Strombörse mit Sitz in Paris. Er erläutert den  Strommarkt, seine
 Funktion und seine Grenzen und spricht mögliche Wege aus der Krise
 an.

 Datum:   19.10.2022, 17:00 - 19:00 Uhr
 Ort:     Hayek Institut Anmeldung erbeten (office@hayek-institut.at)
          Grünangergasse 1/15-1, 1010 Wien
 Url:     https://www.hayek-institut.at/veranstaltung/die-eu-strompreiskrise-schuld-des-strommarktdesigns/

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NPI

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel