- 03.10.2022, 15:35:18
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- OTS0168
Wieso werden Sozialarbeiter:innen im Strafvollzug unter dem Kollektivvertrag bezahlt?
Zwischen 15 und 27% Lohneinbußen
Bundesbedienstete Sozialarbeiter:innen im Strafvollzug haben 15 bis 16% Lohneinbußen gegenüber dem Kollektivvertrag der Sozialwirtschaft Österreich oder der Justizbetreuungsagentur und sogar 27% Einbuße im Vergleich zum Verein „Neustart" als Arbeitgeber.
Es ist nicht nachvollziehbar, dass gerade bei der Republik Österreich angestellte Sozialarbeiter:innen, welche mit der gefährlichsten Klientel, nämlich Strafgefangenen und psychisch kranken Rechtsbrechern arbeiten, unter ihrem Marktwert entlohnt werden und um so viel schlechter bezahlt werden, als ihre Kolleg:innen in der freien Wirtschaft. Wie kann es sein, dass der Staat Österreich sich nicht an ausverhandelten Kollektivverträgen orientiert, sondern Armutsgefährdung unter seinen eigenen Bediensteten riskiert?
Gerade jetzt wäre es dringend geboten, angesichts der bedrohlichen Inflationswerte die längst überfällige Korrektur vorzunehmen: eine Anpassung der Gehaltstabellen zumindest auf das durchschnittliche Kollektivvertragsniveau der Branche. Zudem ist vermehrt die Sicherheit im Staat dadurch gefährdet, dass immer mehr Sozialarbeiter:innen kündigen und nicht nachbesetzt werden können, weil sie mit diesem mehr als unterdurchschnittlichen Gehalt ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten können.
Die jetzige Situation stellt sich umso absurder dar, als Sozialarbeiter:innen im Strafvollzug Klient:innen u. a. bei der Wahrung finanzieller und zivilrechtlicher Angelegenheiten unterstützen und so immens zur Resozialisierung beitragen, jedoch selbst Gefahr laufen, zu „Working Poors" zu werden.
Wir fordern die Verhandlungsteams auf, mit den zuständigen Stellen so zu verhandeln, dass für die Sozialarbeiter:innen im Bundesdienst eine nachhaltige Reallohnerhöhung erwirkt werden kann!
Rückfragen & Kontakt
Mag. Sandra Gaupmann
Stv. UGÖD-Vorsitzende
1.stv. Vorsitzende im ZA NiEx
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