• 30.09.2022, 14:03:40
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„kulturMontag“: die Satire „Der große Diktator“, Robert Menasse live zu Gast, Valencia als „Welthauptstadt des Designs“

Am 3. Oktober um 23.10 Uhr in ORF 2

Utl.: Am 3. Oktober um 23.10 Uhr in ORF 2 =

Wien (OTS) - Der von Peter Schneeberger präsentierte „kulturMontag“
am 3. Oktober 2022 um 23.10 Uhr in ORF 2 widmet sich u. a. Charlie
Chaplins Hitler-Satire „Der große Diktator“. Die Wiener Kammerspiele
haben die Verwechslungskomödie nun für die Bühne adaptiert. Live im
Studio zu Gast ist der Schriftsteller Robert Menasse. Er stellt
seinen neuen Roman „Die Erweiterung“ vor, der sich mit der EU und
ihren Widersprüchlichkeiten beschäftigt. Außerdem Thema: Valencia als
„Welthauptstadt des Designs“. Die Reportage zeigt, wie Tradition und
Moderne in der kulturell pulsierenden Metropole verschmelzen.

Details zum „kulturMontag“-Magazin:

Der große Diktator – Eine essenzielle Erinnerung

Nur acht Tage nachdem Nazideutschland in Polen einmarschiert war,
begann Charlie Chaplin mit den Dreharbeiten seiner prophetischen
Hitler-Satire „Der große Diktator“. Es war der erste US-amerikanische
Film, der gegen Nazi-Deutschland unmissverständlich Position bezog.
Mehr als 80 Jahre nach der Uraufführung im Jahr 1940 in New York
steht diese bissige und dennoch zutiefst humanistische Komödie immer
noch als bemerkenswertes Beispiel für eine Kunst, die gleichsam das
Tor zur Wahrheit aufreißt und sich dennoch nicht über die Menschen
erhebt, die verführt worden sind. In der grotesken
Verwechslungskomödie spielt Chaplin in einer Doppelrolle den Diktator
Anton Hynkel von Tomanien und einen kleinen jüdischen Friseur, der
diesem zum Verwechseln ähnlich sieht und es schafft, aus dem KZ zu
fliehen. Tatsächlich kommt es dann auch zur folgenreichen
Verwechslung. Mit dem selbstfinanzierten Film feierte Filmemacher und
Schauspieler Chaplin zunächst in den USA und dann auch rund um den
Globus einen riesigen Erfolg. Der Streifen wäre nie entstanden, wenn
er ihn nicht selbst produziert und finanziert hätte: Zum Glück ließ
er sich weder von der ablehnenden Haltung Hollywoods noch von den
Protesten aus England, wo man an das Münchner Abkommen glaubte, von
seinem Vorhaben abbringen. Die Wiener Kammerspiele haben den Stoff
für die Bühne adaptiert. Publikumsliebling Alexander Pschill ist in
der Doppelrolle zu sehen.

Narrenschiff Europa – Robert Menasses neuer Roman „Die Erweiterung“

Als der EU-Roman „Die Hauptstadt“ 2017 erschien, überschlugen sich
die Kritiker mit Lob und sprachen dem Autor Robert Menasse den
Deutschen Buchpreis zu. Der Episoden-Roman schaffte einen
Spitzenplatz auf den Bestsellerlisten. Fünf Jahre später erscheint
nun Anfang Oktober die Fortsetzung „Die Erweiterung“, die mit einer
Vielzahl an Figuren und Schauplätzen aufwartet. Die Handlung spielt
u. a. in Tirana, Polen und in Brüsseler EU-Büros, sie führt in die
Hinterzimmer von Europas Spitzenpolitik, in die albanischen Berge und
endet in einem furiosen Untergangsszenario. Nicht minder breit
angelegt ist die Handlung: Es geht um den EU-Beitritt Albaniens, die
polnische Justizreform, den Verrat alter Ideale – und einen
geschichtsträchtigen Helm, der aus den Hallen des Kunsthistorischen
Museums in Wien gestohlen wird. Ähnlichkeiten mit lebenden Figuren
sind gewollt, und es sind tatsächlich viele Persönlichkeiten, die von
Robert Menasse ebenso liebevoll wie bissig porträtiert werden. Im
„kulturMontag“ spricht der Schriftsteller live im Studio über sein
neues Buch, das vieles in einem ist: Politfarce, Kriminalroman und
Liebesgeschichte, immer nah an der Realität geschrieben und
vollgepackt mit detailgenauer Recherche. Kurzum: „Die Erweiterung“
ist die Summe von Menasses lebenslanger Beschäftigung mit der
Europäischen Union und ihren politischen Widersprüchlichkeiten.

Zwischen historischem Flair und kühner Moderne – Valencia, die
Welthauptstadt des Designs

Die Stadt am Mittelmeer lockt mit einer der schönsten Altstädte
Spaniens, fantastischer zeitgenössischer Architektur und ist aus
gutem Grund heuer „Welthauptstadt des Designs“. In den vergangenen
hundert Jahren ist Valencia, die drittgrößte und kulturell
pulsierende Metropole des Landes, die Heimat mehrerer Generationen an
Designern geworden. Dort treffen altehrwürdige Prachtbauten auf
avantgardistische Architektur, geschichtsträchtige Plätze bilden den
Kontrast zu einem „Central Park“ im künstlich ausgetrockneten
Flussbett des Rio Turia, der zur Vermeidung von wiederkehrenden
Hochwasser-Katastrophen aus dem Stadtzentrum verlagert wurde. Die
bewegte, mehr als 2.000 Jahre alte Geschichte Valencias lässt sich
anhand prunkvoller Bauten aus Gotik, Rokoko und Jugendstil
nachvollziehen. Dennoch stand die Hafenstadt an der legendären
spanischen Costa del Azahar lange Zeit im Schatten von Madrid und
Barcelona. Stararchitekt Santiago Calatrava, gebürtiger Valencianer,
schaffte es mit seinen futuristischen Bauten, wie dem Opernhaus, ein
modernes Bild zu kreieren. Wie sehr Tradition und Moderne hier
verschmelzen, zeigt der in Valencia lebende deutsche Architekt Boris
Strzelczyk in seinen Stadtführungen.

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