- 21.09.2022, 10:00:02
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OGM-Studie zur slowenischen Volksgruppe in Kärnten
Im Rahmen der Volksgruppenförderung wurde vom Bundeskanzleramt ein großes Forschungsprojekt von OGM zur slowenischen Volksgruppe in Kärnten gefördert. 20 Jahre nach der letzten Volkszählung mit Spracherhebung war es das Ziel dieser Studie, die Datenlücke zu schließen und neue demografische Fakten zu Situation und Sprachgebrauch der Kärntner SlowenInnen zu gewinnen.
„Seit 2020 haben wir die Volksgruppenförderung mehr als verdoppelt und fördern damit zukunftsweisende Projekte, um die Volksgruppen weiter zu stärken. Es war uns wichtig, durch eine qualitative Bestandsaufnahme evidenzbasierte Erkenntnisse zu gewinnen, um die Fördermittel noch zielgenauer an die Bedürfnisse der Volksgruppenangehörigen anpassen zu können. Die vorliegende Studie liefert hier einen wichtigen Beitrag“, betont Bundesministerin Susanne Raab.
Im Rahmen der Studie fand eine Nutzung und Verknüpfung zahlreicher statistischer Quellen statt, zusätzlich wurde im Frühjahr in Südkärnten auch eine repräsentative Befragung von Volksgruppenangehörigen, Mitgliedern der Mehrheitsbevölkerung, aber auch Zuwanderern aus dem benachbarten Slowenien durchgeführt.
Die Studienergebnisse zeigen, dass die Zahl der Volksgruppenangehörigen im Kerngebiet durch die Abwanderung junger Frauen weiterhin rückläufig ist, jedoch gleichzeitig seit dem EU-Beitritt Sloweniens eine Revitalisierung der slowenischen Sprache in Südkärnten durch den Zuzug von slowenischen UnionsbürgerInnen stattfindet.
Erfreulich ist, dass immer mehr Eltern der Mehrheitsbevölkerung ihre Kinder zum zweisprachigen Volksschulunterricht anmelden. Weiters zeigt die Studie auf, dass Slowenisch vor allem im privaten Kontext und eher mündlich als schriftlich verwendet wird.
In den Familien der Volksgruppe wird vor allem in der jüngeren Generation immer weniger Slowenisch gesprochen. Parallel dazu nimmt auch die Nutzung „eigener“ Medien der Volksgruppe ab. Dadurch kommt den Institutionen und Vereinen der Volksgruppe eine größere Rolle bei Vermittlung und Erhalt der Sprache zu. Wesentlich erscheint in diesem Zusammenhang eine forcierte Professionalisierung des digitalen zweisprachigen Kommunikationsangebots.
Die Studie zeigt auch, dass sich das Verhältnis zwischen den Kärntner SlowenInnen und der deutschsprachigen Mehrheitsbevölkerung in Südkärnten in den letzten Jahren deutlich verbessert und entspannt hat.
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