20 Jahre KV Arbeitskräfteüberlassung: Gemeinsam für die Branche
Festakt zum Jubiläum: Heidi Blaschek (WKÖ) und Thomas Grammelhofer (PRO-GE) kündigen Qualitätsinitiative und Notfallfonds für Zeitarbeiter:innen an
Wien (OTS) - Am 1. März 2002 trat in Österreich der Kollektivvertrag für das Gewerbe der Arbeitskräfteüberlassung in Kraft und stellte die Zeitarbeiter:innen in allen arbeits- und sozialrechtlichen Angelegenheiten mit Stammarbeitskräften gleich.
Zur Feier des 20-jährigen Bestehens veranstalteten die Branchensozialpartner, die Gewerkschaft PRO-GE und die Personaldienstleister im Fachverband der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), am 14. September eine Feier in Vösendorf (Niederösterreich).
In einer Podiumsdiskussion mit AMS-Vorstand Herbert Buchinger wurde die Zukunft der Arbeitskräfteüberlassung beleuchtet: Buchinger geht davon aus, dass in der aktuellen Energiekrise Zeitarbeit einen Rückgang erfährt, mittelfristig sei aber wieder mit einer gesteigerten Nachfrage zu rechnen. Die KV-Verhandlungsteams der Branchensozialpartner berichteten von der Entstehungsgeschichte, lieferten Einblicke in herausfordernde Verhandlungssituationen und stellten wichtige Errungenschaften des Kollektivvertrages vor.
„Wir haben bereits wichtige Schritte gesetzt, um die Personaldienstleistung mit hohen Qualitätsstandards als unverzichtbaren Teil eines funktionierenden Arbeitsmarktes zu etablieren“, sagte Heidi Blaschek, Bundesvorsitzende der Personaldienstleister im Fachverband (WKÖ), und verwies auf die hochwertige, kompetenzorientiert gestaltete Prüfung auf NQR-Niveau 6 (gleichwertig zu einem Bachelor-Abschluss): Diese gewährleistet, dass nur gut ausgebildete Personen mit den erforderlichen Kompetenzen dieses Gewerbe anmelden können.
Darüber hinaus wurde der Lehrberuf Personaldienstleistung einer Modernisierung unterzogen. Als Schlüssel für den wirtschaftlichen Erfolg sieht Blaschek, dass über die gesamte Servicepalette der Personaldienstleister, von der Rekrutierung über die Personalauswahl bis hin zur Überlassung, innovative digitalisierte Lösungen angeboten werden.
„Angesichts des Fachkräftemangels haben jene Betriebe einen Vorteil, die faire Arbeitsbedingungen garantieren. Dabei sind auch die Beschäftigerbetriebe in die Verantwortung zu nehmen, nur auf Personal von Arbeitskräfteüberlassern zurückzugreifen, die die Einhaltung der Arbeitnehmer:innenrechte garantieren“, betonte Thomas Grammelhofer, Bundesbranchensekretär der PRO-GE. Grammelhofer verweist in diesem Zusammenhang auf eine neue Fairness- und Zusammenarbeitsvereinbarung zwischen der PRO-GE und einem oberösterreichischen Personaldienstleister. Dabei geht es vor allem um "nachhaltig hochwertige Standards in der Qualität der Arbeitsverhältnisse". Dahingehend wird garantiert, dass alle arbeitsrechtlichen Bestimmungen eingehalten werden - und vor allem auch aktiv über diese informiert wird.
Abschließend kündigten die beiden Veranstaltungsorganisatoren Heidi Blaschek und Thomas Grammelhofer ein neues gemeinsames Branchensozialpartnerprojekt an: Aus vorhandenen finanziellen Mitteln der Aufleb Bildungsförderung Zeitarbeit GmbH soll ein Fonds für in Not geratene Zeitarbeitnehmer:innen geschaffen werden. Für die Finanzierung dieses Fonds sollen ab 2023 im Rahmen eines gemeinsam organisierten Laufes mit dem Titel „RunTogether“ weitere Mittel gesammelt werden.(PWK356/HSP)
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