• 15.09.2022, 11:53:54
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  • OTS0138

Arbeiterkammer unterstützt EU-Verbot von Produkten aus Zwangsarbeit

AK Wien unterstützt den Vorschlag der EU-Kommission, fordert aber Nachbesserung

Utl.: AK Wien unterstützt den Vorschlag der EU-Kommission, fordert
aber Nachbesserung =

Wien (OTS) - Menschenwürdige Arbeit ist für viele Menschen auf der
Welt keine Realität. Laut EU-Kommission verrichten 28 Millionen
Menschen Zwangsarbeit. Die EU will mit einem Handelsverbot
gegensteuern.

Die EU-Kommission hat einen Vorschlag präsentiert, der den Handel mit
Produkten, die mit Zwangsarbeit in Verbindung stehen, verhindern
soll. Solche Produkte dürfen künftig weder in die EU importiert noch
exportiert werden und müssen aus dem Verkehr gezogen werden. Die
Arbeiterkammer begrüßt den Vorschlag, fordert aber Nachbesserungen.

„Wir alle müssen ein Recht darauf haben, Produkte frei von Ausbeutung
kaufen zu können. Ausbeuterische Arbeit wuchert dort, wo
Gewerkschaften und Tarifverhandlungen verhindert werden. Nur wenn
sich Arbeiter:innen vereinigen können, haben sie die Möglichkeit,
gemeinsam für existenzsichernde Löhne zu kämpfen“, so AK Präsidentin
Anderl.
Aus Sicht der Arbeiterkammer sollte die EU nicht nur gegen
Zwangsarbeit, sondern auch gegen andere Formen der Ausbeutung und
Unterdrückung entschlossener vorgehen. Die aktuellen Zahlen des
Internationalen Gewerkschaftsbundes zeigen, dass es weltweit immer
schwieriger wird, Gewerkschaften zu gründen und sich kollektiv für
bessere Löhne und Arbeitsbedingungen einzusetzen.

Die EU-Kommission arbeitet derzeit an verschiedenen Maßnahmen, um
ausbeuterische Arbeit in Wertschöpfungsketten zu beenden. Seit
Februar 2022 diskutieren die europäischen Entscheidungsträger:innen
den Entwurf für ein EU-Lieferkettengesetz. Unternehmen sollen
Verantwortung für ihre Lieferketten übernehmen und künftig
Sorgfaltspflichten einhalten. „Die EU hat den richtigen Weg
eingeschlagen. Der vorgelegte Entwurf muss aber grundlegend
nachgebessert werden“, so AK Präsidentin Renate Anderl. „Klar muss
sein, dass die Achtung von Menschenrechten und Umwelt in der eigenen
Lieferkette jedes Unternehmen etwas angeht. Im Entwurf wimmelt es nur
so von Ausnahmebestimmungen und Schlupflöchern. Die Politik darf sich
hier nicht an den berechtigten Forderungen der Bürger:innen
vorbeischwindeln, sondern muss liefern. Ein strenges Gesetz muss her
– ohne Wenn und Aber.“

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AKW

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