SPÖ-Keck: Sind die Tiere noch immer im Horrorstall?
System der Selbstkontrolle muss zu System der Verantwortung werden
Wien (OTS/SK) - SPÖ-Tierschutzsprecher Dietmar Keck verlangt Antworten auf die vielen Fragen, die sich rund um den Horrorstall in Niederösterreich ergeben: „Läuft seit Freitag die Beweismittelsicherung in ausreichendem Maß? Wie verantwortet sich der Bezirkshauptmann? Was sagt Landeshauptfrau Mikl-Leitner zu dem Skandal in ihrem Bundesland? Wieder einmal stößt man nur auf Schweigen, wenn Tiere in unvorstellbarem Ausmaß gequält werden. Es muss endlich Verantwortung übernommen werden.“ ****
Der Abgeordnete erwartet diesmal echte Konsequenzen im Bezirk: „Wer für solch entsetzliche Zustände verantwortlich ist, darf nicht einen Tag länger im Amt bleiben. Mikl-Leitner muss alles unternehmen um zu schauen, ob der Bezirkshauptmann sich an die geltenden Gesetze gehalten hat und die notwendigen Kontrollen vorgenommen wurden. Der erste Anschein weist nicht in diese Richtung. So ein Fehlverhalten darf in Zukunft nicht mehr möglich sein.“ Laut Medienberichten blieben auch rechtliche Konsequenzen für den Skandal 2013 aus. 2015 wurde ein strafrechtliches Verfahren eingestellt. Keck: „Der Landwirt scheint nun aber endgültig als Wiederholungstäter auf. Zwei Tage lang musste die zuständige Tierärztin Tiere einschläfern, um unnötiges Leiden zu beenden. Alles Entsetzliche, das vor Ort sichtbar war, muss auch für die Strafverfolgung gesichert sein.“
Um solche unerträglichen Zustände in Zukunft zu verhindern, möchte Keck das System der tierärztlichen Kontrolle ändern. Im Moment wird ein Betrieb durchschnittlich alle 50 Jahre vom Amtstierarzt kontrolliert, die Betreuungstierärzt*innen, die jeder Hof beschäftigt, werden vom Bauern ausgesucht. Keck: „Das ist ein System der Selbstkontrolle, das zu einem System der Verantwortung werden muss. Es kann nicht sein, dass jeder nur den Freund anstellt und kritische Tierärzt*innen rausgeworfen werden. Dadurch wird systematisch weggeschaut.“ Mögliche Vorschläge dafür wären ein Rotationsprinzip für Betreuungstierärzt*innen und ein dichteres Kontrollnetzwerk durch die Amtstierärzt*innen. Auch die Tierkörperverwertung möchte Keck als Alarmsystem in die Pflicht nehmen: „Es muss Alarm geschlagen werden, wenn ein Betrieb so viele Kadaver produziert.“ (Schluss) sd/bj
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