• 02.09.2022, 07:00:32
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IV-Präs. Knill: Arbeitsplätze und Wirtschaftsstandort durch explodierende Energiekosten massiv gefährdet - Jetzt gegensteuern!

IV 5-Punkte-Programm zur Bewältigung der steigenden Energiekosten für Unternehmen – 2,5 Mrd. Euro Energiekostenzuschuss für energieintensive Betriebe notwendig

Utl.: IV 5-Punkte-Programm zur Bewältigung der steigenden
Energiekosten für Unternehmen – 2,5 Mrd. Euro
Energiekostenzuschuss für energieintensive Betriebe notwendig =

Wien (OTS) - „Die Situation ist mehr als dramatisch. Vielen
Unternehmen steht das Wasser bis zum Hals. Binnen eines Jahres gab es
an den Spotmärkten eine Versechsfachung der Strompreise sowie eine
Verzehnfachung der Gaspreise. Es drohen Produktionsdrosselungen und
Arbeitslosigkeit in Österreich, sofern nicht konsequent und schnell
entgegengesteuert wird“, schildert Georg Knill, der Präsident der
Industriellenvereinigung (IV) die aktuelle Lage.

Zwei zentrale Faktoren bedrohen den Industriestandort: Zum einen die
Verfügbarkeit von Erdgas und zum anderen die exorbitant hohen Preise,
die aktuell zahlreichen Unternehmen an die Substanz gehen.
„Beispielsweise steht ein mittelgroßes Industrieunternehmen mit
Energiekosten von rund 1 Million Euro pro Jahr nun vor der
Herausforderung im kommenden Jahr 12 Millionen Euro für die benötigte
Energie zu stemmen – das geht sich einfach irgendwann nicht mehr
aus“, warnt Knill.

„Daher braucht es rasche und unbürokratische Hilfeleistungen, die
schnell Linderung schaffen und Liquidität im Unternehmen halten.
Darüber hinaus muss es strukturelle Veränderungen als Antwort auf die
europäische Preisproblematik geben – Stichwort ‘Merit Order‘. Vor
diesem Hintergrund legt die Industriellenvereinigung einen
„Notfallkoffer“ mit 5 Werkzeugen vor, um den unterschiedlichen
Herausforderungen gezielt mit den richtigen Antworten zu begegnen“,
so Knill.

Folgende Punkte sind nun rasch umzusetzen:

1. Eine Ausweitung und Verlängerung bereits vorbereiteter
Hilfsinstrumente: Energiekostenzuschuss auf 2,5 Mrd. EUR erhöhen,
Strompreiskompensation dauerhaft umsetzen
„Als Akuthilfe braucht es eine Überarbeitung der bestehenden
Hilfsmittel – wie des Energiekostenzuschusses und der
Strompreiskompensation. Ersterer sollte, äquivalent zu den
gestiegenen Energiekosten ein Volumen von mindestens 2,5 Mrd. Euro
umfassen und jedenfalls bis zum nächsten Jahr verlängert werden“,
fordert Knill.

2. Liquiditätsstärkung für Unternehmen
Ergänzend dazu braucht es die Möglichkeit Unternehmen in schwierigen
Zeiten den Rücken zu stärken. Daher schlägt die IV staatliche
Garantien – ähnlich wie während der COVID-19 Akutphase – vor, damit
Unternehmen bei der Beschaffung und Absicherung der notwendigen
Energie unterstützt werden. Als steuerliche Maßnahme braucht es zudem
die dauerhafte Einführung eines 3-jährigen Verlustrücktrags für
Unternehmen, um die Liquidität der Betriebe zu stärken.

3. „Awareness schaffen“ – Verwaltung auf Kurzarbeit vorbereiten
„Sollte es aufgrund unbezahlbarer Energiekosten oder einer
Energiemangellage zu Produktionsdrosselungen in den Betrieben kommen,
droht eine Kurzarbeitswelle, ähnlich der Coronajahre 2020 und 2021.“,
so Knill. Darauf muss sich die heimische Verwaltung nun frühzeitig
vorbereiten, um in dieser Situation rasch vorgehen zu können.

4. Reform des europäischen Strommarkts
„Europäische Herausforderungen, brauchen europäische Antworten.
Nationale Alleingänge im Bereich der Stromversorgung schwächen
lediglich einzelne Staaten und dienen der Symptombekämpfung, während
die Wurzel des Problems unberührt bleibt. Daher ist das
Strommarktdesign dahingehend zu reformieren und die Merit-Order
weiterzuentwickeln. Die Industrie unterstützt die Bundesregierung
ausdrücklich darin auf europäischer Ebene diese Reform anzustoßen und
voranzutreiben.“, so Knill.

5. Gemeinsamer europäischer Energieeinkauf
Die IV unterstützt ausdrücklich Aktivitäten der EU-Kommission zu
einem gemeinsamen strategischen Gaseinkauf. „Damit können große
Gas-Volumina über lange Zeiträume kontrahiert werden, die es
ermöglichen internationale Gasprojekte (z.B. Erschließung neuer
Gasfelder, Bau von LNG Terminals) zu realisieren und damit bestehende
Knappheiten an den Gasmärkten zu überwinden.“, meint Knill
abschließend.

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