- 27.08.2022, 10:54:29
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- OTS0016
Tatverdächtige nach „Rip-Deal“ festgenommen
Wien (OTS) - Vorfallszeit: März und April 2021
 Vorfallsort: Verona und Barcelona
Bildmaterial: Ja - zur honorarfreien redaktionellen Weiterverwendung
 (C) LPD Wien
Sachverhalt: Den Ermittlern des Landeskriminalamts Wien (LKA),
 RIP-Deal Unit Vienna, ist es mit Unterstützung der Aussenstelle Mitte
 des LKA, der Polizeiinspektion Königswiesen, dem Bundeskriminalamt
 sowie mehreren ausländischen Ermittlungsbehörden gelungen, insgesamt
 drei mutmaßliche Clanmietglieder einer Betrügerbande im Alter von 20
 (Stbg.: Österreich), 22 (StA: Italien) und 41 (StA.: Italien)
 festzunehmen. Die Festnahmen erfolgten in Italien, Deutschland und
 der Schweiz. Die drei Männer stehen im Verdacht, gemeinsam mit einem
 24- und einem 28-jährigen mutmaßlichen Täter aus Österreich, einem
 42-jährigen Unternehmer und dessen 22-jährigen Sohn vorgegaukelt zu
 haben, deren Unternehmen als Vermittler für einen reichen
 Geschäftsmann um mehrere Millionen Euro kaufen zu wollen. Bei der
 Übergabe einer vereinbarten Provision für die vermeintlichen
 Vermittler im März 2021 in Verona, soll der Unternehmer den
 mutmaßlichen Tätern Goldbarren im Wert von € 240.000,- übergeben
 haben. Gleichzeitig sollte der Unternehmer rund € 500.000,- als
 Anzahlung erhalten. Nach der Geldzählung soll es den mutmaßlichen
 Tätern jedoch gelungen sein, das echte Geld gegen Falschgeld
 auszutauschen. Als die beiden Opfer den Betrug bemerkten, waren die
 mutmaßlichen Betrüger jedoch bereits weg. Der Unternehmer und sein
 Sohn erstatteten daraufhin Anzeige in der Polizeiinspektion
 Königswiesen in Oberösterreich. 
 In einem weiteren Fall, der den fünf mutmaßlichen Betrügern
 zugerechnet wird, soll einem 42-jährigen Mann angeboten worden sein,
 als Sohn eines dänischen Investors eine größere Menge
 Krypto-Währungen von ihm zu kaufen. Bei der Übergabe in einem
 Nobellokal in Barcelona im April 2021 soll jedoch ebenfalls
 Falschgeld übergeben worden sein. Der Schaden soll rund € 500.000,-
 betragen. 
 Alle drei Beschuldigten wurden in eine Justizanstalt gebracht. Nach
 den dem 24- und 28-jährigen mutmaßlichen Mittätern sowie möglichen
 weiteren Komplizen wird noch gefahndet.
Rip-Deal: Beim Modus Rip-Deal handelt es sich um eine Deliktsform,
 welche nahezu ausschließlich durch erfahrene Banden und Clans der
 Westbalkanregion angewandt wird. 
 Es handelt sich um ein betrügerisches Rechtsgeschäft, bei welchem die
 Täterschaft zumeist beabsichtigt Luxusgüter wie hochpreisige Uhren,
 Goldmünzen oder Goldbaren, aber auch etwa Kryptowährungen käuflich zu
 erwerben. Im Gegenzug jedoch wird für das begehrte Luxusgut nahezu
 immer Falschgeld übergeben. Durch die Täterschaft wird darüber hinaus
 zumeist beabsichtigt das betrügerische Rechtsgeschäft im Ausland –
 vorzugsweise in Italien - abzuwickeln. 
 Auch beim Verkauf von Immobilien, Booten oder hochpreisigen
 Automobilen kommt es zu derartigen Taten: Die Täterschaft, welche bei
 derartigen Geschäften dann zumeist als Vermittler zwischen Opfer und
 dem vorgeblichen eigentlichen Käufer auftritt, gibt bei derartigen
 Delikten dann zumeist an, eine Art Vermittlungsprovision für die
 Vermittlung an Dritte erhalten zu wollen. Zumeist in Form von
 Kryptowährungen oder bspw Gold oder Goldbarren. Im Gegenzug und nach
 Erhalt der Vermittlungsprovision würde die Täterschaft dann die
 Kaufsumme überweisen oder wird dem Opfer erneut Falschgeld als
 Kaufsumme übergeben.
 Prävention: 
 •Reisen Sie für den Verkauf eigener – vor allem luxuriöser -
 Habseligkeiten nicht ins Ausland/Lassen Sie sich nicht ins Ausland
 locken. 
 •Seien Sie achtsam und werden sie misstrauisch, wenn der potentielle
 Käufer keine Anstalten macht über den Kaufpreis verhandeln zu wollen.
•Stellen Sie Nachforschungen über ihre Geschäftspartner an und lassen
 sie sich Referenzen der Käufer vorweisen – gerade bei Verkäufen von
 Luxusgütern. 
 •Erstatten Sie nach einem Rip-Deal jedenfalls auch im Inland Anzeige
 und nicht nur im Ausland. 
 •Wenden Sie sich bei Misstrauen an die nächste Polizeidienststelle
 oder sehen sie vom anstehenden Geschäft ab.
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