Hochkarätiges Podium und aktives Publikum diskutierten über notwendige Lehren und Konsequenzen aus Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg

Im Rahmen des Europäischen Forum Alpbach 2022 lud die Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen (KSW) in Österreich zum ersten Mal zu einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion ein. Angesichts der aktuellen Situation mit Corona-Pandemie und dem seit Februar dauernden Krieg in der Ukraine wurde die Frage diskutiert, ob es zwingend die Kraft einer Katastrophe braucht, um notwendige Veränderungen schnell realisieren zu können. Am Podium vertreten waren der Präsident der Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen Herbert Houf, der Zukunftsforscher Franz Kühmayer, Sektionschef für Steuerpolitik und Steuerrecht im Bundesministerium für Finanzen Gunter Mayr und Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle sowie die Direktorin der Hauptabteilung Volkswirtschaft in der Österreichischen Nationalbank Birgit Niessner. Moderiert wurde das Panel von Corinna Milborn, Puls 4 Info-Chefin.
Krisen fördern notwendige Veränderungen
Um die Kernfrage zu beantworten, benötigt man nicht nur verschiedene Blickwinkel, sondern auch die dafür nötige Expertise, um die Chancen einer Krise zu sehen und auch umzusetzen. KSW-Präsident Herbert Houf erläuterte, dass „infolge der Corona-Krise die Politik überraschend kräftig und mit enormen budgetären Mitteln reagiert hat. Dies bestätigt den Freiraum einer Regierung, schnell zu reagieren und mit kompetenter Unterstützung wirksame Hilfestellungen und Lösungen zu finden. Eine Krise beschleunigt also die Problemlösung. Als Beispiel war die Digitalisierung schon länger ein großes Thema. Durch die Krise hat sie massiv Fahrt aufgenommen. Diese Erkenntnis, dass durch eine Krise notwendige Veränderungen beschleunigt werden, sollten wir in Zukunft aktiv nutzen.“
Auch Kühmayer bestätigt dies: „Die Corona-Pandemie hat die Flexibilität der Arbeitnehmer erheblich gesteigert, jahrelang wurde von Veränderungen gesprochen, durch die Pandemie wurden diese umgesetzt und haben der Arbeitswelt einen neuen Atem verliehen.“
„Corona war ein eindeutiger Katalysator für die Digitalisierung, der Ukraine Krieg wird ein Katalysator für die Reduktion der fossilen Abhängigkeit werden. Um allerdings klimafreundliche Investitionen in Unternehmen umzusetzen, braucht es nicht nur Eigeninitiative, sondern auch ein staatliches Angebot an Alternativen und Unterstützung“, so Niessner.
„Aufgrund der Corona-Krise hat man steuerliche Begünstigungen für Home-Office geschaffen. Vor ein paar Jahren war das noch nicht einmal im Gespräch und nun haben wir die Flexibilität gezeigt, dass Veränderungen schnell und wirksam möglich sind“, so Mayr.
Stainer-Hämmerle betont auch den sozialen Aspekt, der in der Krise besonders hervorkam: „Während der Krise wurde besonders deutlich, was Frauen in unserer Gesellschaft leisten. Vielleicht sollte man neben dem Ziel der Vollbeschäftigung steuerpolitisch auch mehr darauf achten, besonders Frauen in ihrer Erwerbstätigkeit zu unterstützen.“
Positiver Blick in die Zukunft
Einigkeit herrscht bei den Panelteilnehmer:innen darüber, dass die Zukunft trotz Inflation, Pandemie und Krieg in der Ukraine nicht so schlecht aussieht, wie befürchtet. „Für eine Entwicklung in die richtige Richtung braucht es nicht Resilienz, um wieder an den Ausgangspunkt zurückzukommen, sondern Zusammenwirken, um einen „bouncing forward“-Effekt zu erreichen. Denn aus einer Krise geht man gestärkt hervor, wenn man die Chancen zur Wandlung nutzt, und die Chancen stehen für Österreich sowie die EU sehr gut, um mit einer Neuausrichtung und einem starken Blick in die Zukunft aus dieser Krise zu kommen“, so Kühmayer.
Abschließend resümiert Houf, dass „mit Mut und Visionen auch ohne Krise notwendige Veränderungen rasch vorangetrieben werden können. Jetzt müssen wir es nur mehr tun.“
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