- 17.08.2022, 09:31:19
 - /
 - OTS0028
 
Greenpeace zu Treibhausgasbilanz 2021: Bundesregierung vermeidet wirksame Klimagesetze statt Emissionen
Treibhausgase wieder auf alarmierend hohem Niveau – Umweltschutzorganisation fordert rasche Umsetzung verschleppter Klimaschutzgesetze
Utl.: Treibhausgase wieder auf alarmierend hohem Niveau –
 Umweltschutzorganisation fordert rasche Umsetzung
 verschleppter Klimaschutzgesetze =
Wien (OTS) - Die heute von der Bundesregierung präsentiere Prognose
 der Treibhausgasbilanz für 2021 (NowCast 2022) belegt einmal mehr die
 Folgen ihrer eigenen Untätigkeit in der Klima- und Energiekrise: Nach
 der flüchtigen Verschnaufpause im Covid-Krisenjahr 2020 schnellten
 2021 die Treibhausgase ungebremst um satte 4,8 Prozent bzw. 3,5 Mio.
 Tonnen CO2-Äquivalente Richtung Vor-Krisen-Niveau in die Höhe. Die
 Folgen der ungebrochenen Abhängigkeit von Gas und Öl in der
 Raumwärme zeigen sich besonders dramatisch: Wegen der langen
 Heizperiode im Jahr 2021 stiegen die Emissionen im Bereich Gebäude um
 11,3 Prozent in die Höhe. Beim größten Sorgenkind der Klimapolitik,
 dem Verkehr, zeigt sich zwar eine Senkung der Emissionen im
 Vergleichszeitraum 2019-2021, im Vergleich zum Vorjahr zeigt die
 Kurve aber auch hier wieder nach oben. So lagen die
 Treibstoffverkäufe ab Juni 2021 bereits wieder auf ähnlichem Niveau
 wie in den Jahren vor der Pandemie. Ob die durch Corona-Maßnahmen
 verursachte Reduktion des Verkehrsaufkommens in einen nachhaltig
 positiven Effekt überführt werden kann, bleibt fraglich. Greenpeace
 kritisiert Österreichs Untätigkeit und jahrzehntelange Abhängigkeit
 von Öl und Gas. Dadurch wird die Energiewende jetzt zur
 Herkulesaufgabe. Dennoch sind viele wichtige Gesetze, wie
 Klimaschutz- oder Energieeffizienzgesetz, ausständig. Das aktuell in
 Verhandlung befindliche Erneuerbare-Wärme-Gesetze, das den Ausstieg
 aus Öl- und Gasheizungen besiegeln soll, ist lückenhaft.
“Die beispiellose Dürre- und Hitzewelle in Europa und Putins Krieg in
 der Ukraine haben uns einmal mehr gezeigt, dass nur der konsequente
 Ausstieg aus Öl und Gas die Antwort für eine friedliche und sichere
 Energiezukunft ist. Öl und Gas setzen nicht nur unser Klima in Brand,
 sie machen uns auch von kriegstreibenden Staaten wie Russland
 abhängig”, warnt Klara Maria Schenk, Klima- und Verkehrsexpertin bei
 Greenpeace in Österreich. “Jeder Tag, an dem wir den Ausstieg aus den
 fossilen Energien hinauszögern, kostet uns wertvolle Zeit – Zeit, die
 wir angesichts der eskalierenden Klimakrise schlichtweg nicht mehr
 haben”, so Schenk weiter. “Die Bundesregierung muss jetzt die
 Energie- und Klimakrise zusammen bekämpfen: einerseits mit dem
 Klimaschutzgesetz, um einen langfristigen Rahmen für die Senkung der
 Treibhausgase zu schaffen, andererseits Gesetze, die den Ausstieg aus
 fossilen Energieträgern und die Senkung des Energieverbrauchs
 vorantreiben”, fordert Schenk.
Greenpeace kritisiert, dass wichtige Gesetzesgrundlagen zum
 Klimaschutz noch in der Warteschleife hängen. Sowohl
 Klimaschutzgesetz als auch Energieeffizienzgesetz liegen auf der
 langen Bank. Das Erneuerbare-Wärme-Gesetz hat zum Ziel, Öl- und
 Gasheizungen Schritt für Schritt aus den Haushalten zu verbannen,
 baut aber über die Option “grünes Gas” auch eine Hintertür ein, damit
 auch nach 2040 noch Gasheizungen im Betrieb sein sollen. Das wäre
 fatal für den Klimaschutz. Ebenfalls appelliert Greenpeace an die
 Regierung am – ohnehin sehr geringen – CO2-Preis festzuhalten und die
 Einführung zügig umzusetzen. “Der CO2-Preis ist ein zentraler
 Schlüssel, um klimaschädliches Verhalten zu besteuern und damit
 weniger attraktiv zu gestalten. Zudem stellt der mit dem CO2-Preis
 verbundene Klimabonus eine wichtige Entlastungsmaßnahme für die
 Bevölkerung dar”, so Schenk.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | GRP






