Schnelltests zur Brillenbestimmung bei Kindern oft nicht ausreichend
Der Schulbeginn naht und besonders Tafelklässler sollten spätestens jetzt ihre Augen auf mögliche Sehschwächen kontrollieren lassen, denn gutes Sehen ist eine wichtige Basis für eine erfolgreiche Schullaufbahn. Falls erstmals eine Brille erforderlich sein sollte, sollte diese unbedingt von einem Augenarzt/einer Augenärztin verordnet werden und die Erstanpassung nicht nur nach einem Schnelltest beim Optiker erfolgen, warnt Dr. Sarah Moussa, Augenärztin aus Salzburg und Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der wissenschaftlichen Gesellschaft der österreichischen Augenärzt:innen (ÖOG): „Nur in der augenärztlichen Ordination können besonders bei Kindern die korrekten Dioptrien festgestellt werden bzw. andere Erkrankungen des Auges ausgeschlossen werden.“
Denn meist können nur durch das „Weitstellung der Pupillen“, also nach Eintropfen der Augen, die korrekten Dioptrien bei Kindern festgestellt werden. Zusätzlich kann dann der Augenhintergrund genau betrachtet werden, um andere Erkrankungen erkennen zu können. Geschieht dies nicht, können die Kinder Fehlsichtigkeiten oft erstaunlich gut kompensieren; hat ein Kind zum Beispiel eine versteckte Weitsichtigkeit, kann es diese Fehlsichtigkeit beim Test ohne Weittropfen durch Anstrengung der Augenmuskeln kompensieren. Damit wird dann die Fehlsichtigkeit nicht erkannt oder falsch eingeschätzt, dies macht sich aber dann oft langfristig durch Konzentrationsschwierigkeiten oder Kopfschmerzen bemerkbar.
Die häufigsten Fehlsichtigkeiten sind die Kurzsichtigkeit (Myopie), die Weitsichtigkeit (Hyperopie) und die Stabsichtigkeit (Astigmatismus oder Hornhautverkrümmung). Sind etwa beide Eltern kurzsichtig, ist das Risiko für ein Kind, selbst kurzsichtig zu werden, deutlich erhöht. Dazu kommen in der heutigen Zeit vermehrte Naharbeit (Handy, Tablet, etc.), die die Kurzsichtigkeit bei Kindern weiter verstärken kann. Gerade für diese zunehmende Kurzsichtigkeit gibt es neben der perfekt angepassten Brille auch eine Reihe weiterer Therapieformen, die aber ebenso einer engmaschigen augenärztlichen Kontrolle bedürfen.
Denn: „Kinderbrillen sind nicht nur Sehhilfe, sondern auch Therapie. Deshalb muss der Augenarzt/die Augenärztin ihre Wirkung auch regelmäßig überprüfen. Der Optiker ist selbstverständlich ein sehr wichtiger Partner für die Wahl der kindgerechten Brillengläser und – fassungen, daher ist eine gute Abstimmung zwischen Augenarzt und Optiker sehr wichtig,“ so Dr. Moussa abschließend.
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