Vorfallszeit: März 2021 Vorfallsort: Österreich, Deutschland und Italien
Utl.: Vorfallszeit: März 2021
Vorfallsort: Österreich, Deutschland und Italien =
Wien (OTS) - Im März 2021 soll ein 59-jähriger Mann eine spanische
Villa auf einer Internetplattform zum Kauf angeboten haben, woraufhin
sich ein Mann gemeldet haben soll. Laut dem späteren Opfer habe
dieser vorgegeben, als Vermittler für einen reichen Geschäftsmann
tätig zu sein, weshalb es zu einem Treffen in Rom gekommen sein soll.
Dort soll ein Betrag von € 700.000,- in Krypto-Währungen als
Provision für den angeblichen Vermittler vereinbart worden sein. Der
59-Jährige soll daraufhin wie vereinbart den Betrag auf sein
Krypto-Wallet überwiesen haben, was nach Abschluss des Verkaufs dann
als Provision an den vermeintlichen Vermittler gehen sollte. Das
Krypto-Wallet soll noch in Rom im Beisein des mutmaßlichen Betrügers
installiert worden sein, wobei dieser die Passwörter des Opfers
ausgespäht haben soll und so an das Geld gelangt sein soll.
Das 59-jährige Opfer erstattete daraufhin Anzeige in Deutschland. Da
vermutet wurde, dass der mutmaßliche Täter österreichischer
Staatsbürger ist, wurde das Landeskriminalamt Wien von den deutschen
Behörden um Unterstützung gebeten. Durch intensive Zusammenarbeit der
Rip-Deal Unit aus Wien und den Ermittlern des Bundeskriminalamts
Deutschland, Abteilung für Bandenkriminalität aus Offenbach, konnte
der Beschuldigte, ein 33-jähriger österreichischer Staatsbürger, in
Rom festgenommen werden. Durch Ermittler des Landeskriminalamts
Niederösterreich wurden die Wohnsitze des Beschuldigten und eines
möglichen Komplizen in Guntramsdorf und Baden durchsucht und
Datenmaterial sichergestellt.
Der 33-jährige Tatverdächtige wurde in eine Justizanstalt in
Niederösterreich gebracht, weitere Ermittlungen zu möglichen
Komplizen laufen.
Rip-Deal: Beim Modus Rip-Deal handelt es sich um eine Deliktsform,
welche nahezu ausschließlich durch erfahrene Banden und Clans der
Westbalkanregion angewandt wird.
Es handelt sich um ein betrügerisches Rechtsgeschäft, bei welchem die
Täterschaft zumeist beabsichtigt Luxusgüter wie hochpreisige Uhren,
Goldmünzen oder Goldbarren, aber auch etwa Kryptowährungen käuflich
zu erwerben. Im Gegenzug jedoch wird für das begehrte Luxusgut nahezu
immer Falschgeld übergeben. Durch die Täterschaft wird darüber hinaus
zumeist beabsichtigt das betrügerische Rechtsgeschäft im Ausland –
vorzugsweise in Italien - abzuwickeln.
Auch beim Verkauf von Immobilien, Booten oder hochpreisigen
Automobilen kommt es zu derartigen Taten: Die Täterschaft, welche bei
derartigen Geschäften dann zumeist als Vermittler zwischen Opfer und
dem vorgeblichen eigentlichen Käufer auftritt, gibt bei derartigen
Delikten dann zumeist an, eine Art Vermittlungsprovision für die
Vermittlung an Dritte erhalten zu wollen. Zumeist in Form von
Kryptowährungen oder bspw Gold oder Goldbarren. Im Gegenzug und nach
Erhalt der Vermittlungsprovision würde, die Täterschaft dann die
Kaufsumme überweisen oder es wird dem Opfer erneut Falschgeld als
Kaufsumme übergeben.
Prävention:
• Reisen Sie für den Verkauf eigener – vor allem luxuriöser -
Habseligkeiten nicht ins Ausland/Lassen Sie sich nicht ins Ausland
locken.
• Seien Sie achtsam und werden sie misstrauisch, wenn der potentielle
Käufer keine Anstalten macht über den Kaufpreis verhandeln zu wollen.
• Stellen Sie Nachforschungen über ihre Geschäftspartner an und
lassen Sie sich Referenzen der Käufer vorweisen – gerade bei
Verkäufen von Luxusgütern.
• Erstatten Sie nach einem Rip-Deal jedenfalls auch im Inland Anzeige
und nicht nur im Ausland.
• Wenden Sie sich bei Misstrauen an die nächste Polizeidienststelle
oder sehen Sie vom anstehenden Geschäft ab.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NPO