- 26.07.2022, 11:33:46
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- OTS0069
„Rip-Deal“ – Tatverdächtiger aus Österreich festgenommen
Vorfallszeit: März 2021 Vorfallsort: Österreich, Deutschland und Italien
Utl.: Vorfallszeit: März 2021
 Vorfallsort: Österreich, Deutschland und Italien =
Wien (OTS) - Im März 2021 soll ein 59-jähriger Mann eine spanische
 Villa auf einer Internetplattform zum Kauf angeboten haben, woraufhin
 sich ein Mann gemeldet haben soll. Laut dem späteren Opfer habe
 dieser vorgegeben, als Vermittler für einen reichen Geschäftsmann
 tätig zu sein, weshalb es zu einem Treffen in Rom gekommen sein soll.
 Dort soll ein Betrag von € 700.000,- in Krypto-Währungen als
 Provision für den angeblichen Vermittler vereinbart worden sein. Der
 59-Jährige soll daraufhin wie vereinbart den Betrag auf sein
 Krypto-Wallet überwiesen haben, was nach Abschluss des Verkaufs dann
 als Provision an den vermeintlichen Vermittler gehen sollte. Das
 Krypto-Wallet soll noch in Rom im Beisein des mutmaßlichen Betrügers
 installiert worden sein, wobei dieser die Passwörter des Opfers
 ausgespäht haben soll und so an das Geld gelangt sein soll. 
 Das 59-jährige Opfer erstattete daraufhin Anzeige in Deutschland. Da
 vermutet wurde, dass der mutmaßliche Täter österreichischer
 Staatsbürger ist, wurde das Landeskriminalamt Wien von den deutschen
 Behörden um Unterstützung gebeten. Durch intensive Zusammenarbeit der
 Rip-Deal Unit aus Wien und den Ermittlern des Bundeskriminalamts
 Deutschland, Abteilung für Bandenkriminalität aus Offenbach, konnte
 der Beschuldigte, ein 33-jähriger österreichischer Staatsbürger, in
 Rom festgenommen werden. Durch Ermittler des Landeskriminalamts
 Niederösterreich wurden die Wohnsitze des Beschuldigten und eines
 möglichen Komplizen in Guntramsdorf und Baden durchsucht und
 Datenmaterial sichergestellt. 
 Der 33-jährige Tatverdächtige wurde in eine Justizanstalt in
 Niederösterreich gebracht, weitere Ermittlungen zu möglichen
 Komplizen laufen.
Rip-Deal: Beim Modus Rip-Deal handelt es sich um eine Deliktsform,
 welche nahezu ausschließlich durch erfahrene Banden und Clans der
 Westbalkanregion angewandt wird. 
 Es handelt sich um ein betrügerisches Rechtsgeschäft, bei welchem die
 Täterschaft zumeist beabsichtigt Luxusgüter wie hochpreisige Uhren,
 Goldmünzen oder Goldbarren, aber auch etwa Kryptowährungen käuflich
 zu erwerben. Im Gegenzug jedoch wird für das begehrte Luxusgut nahezu
 immer Falschgeld übergeben. Durch die Täterschaft wird darüber hinaus
 zumeist beabsichtigt das betrügerische Rechtsgeschäft im Ausland –
 vorzugsweise in Italien - abzuwickeln. 
 Auch beim Verkauf von Immobilien, Booten oder hochpreisigen
 Automobilen kommt es zu derartigen Taten: Die Täterschaft, welche bei
 derartigen Geschäften dann zumeist als Vermittler zwischen Opfer und
 dem vorgeblichen eigentlichen Käufer auftritt, gibt bei derartigen
 Delikten dann zumeist an, eine Art Vermittlungsprovision für die
 Vermittlung an Dritte erhalten zu wollen. Zumeist in Form von
 Kryptowährungen oder bspw Gold oder Goldbarren. Im Gegenzug und nach
 Erhalt der Vermittlungsprovision würde, die Täterschaft dann die
 Kaufsumme überweisen oder es wird dem Opfer erneut Falschgeld als
 Kaufsumme übergeben.
Prävention: 
 • Reisen Sie für den Verkauf eigener – vor allem luxuriöser -
 Habseligkeiten nicht ins Ausland/Lassen Sie sich nicht ins Ausland
 locken. 
 • Seien Sie achtsam und werden sie misstrauisch, wenn der potentielle
 Käufer keine Anstalten macht über den Kaufpreis verhandeln zu wollen.
• Stellen Sie Nachforschungen über ihre Geschäftspartner an und
 lassen Sie sich Referenzen der Käufer vorweisen – gerade bei
 Verkäufen von Luxusgütern. 
 • Erstatten Sie nach einem Rip-Deal jedenfalls auch im Inland Anzeige
 und nicht nur im Ausland. 
 • Wenden Sie sich bei Misstrauen an die nächste Polizeidienststelle
 oder sehen Sie vom anstehenden Geschäft ab.
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