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AK: Datenklau – Wenn andere auf Ihre Kosten shoppen oder überweisen: Schutz ist Um und Auf! 1

Persönliche Vorsorge ist wichtig – aber auch mehr Unterstützung

Wien (OTS) - Phishing der Kontodaten durch Fake-E-Mails, Waren im Namen und auf Kosten des Opfers bestellen, … – Datenklau kommt immer öfter vor und ist schmerzhaft. „Die Folgen sind einschneidend, täuscht einer online vor, ein anderer zu sein. Es kann Jahre dauern, bis Opfer der psychischen und finanziellen Belastung entkommen“, weiß AK Konsument:innenschützerin Daniela Zimmer. „Vorbeugen ist wesentlich, um nicht das Nachsehen zu haben. Allerdings sind auch Konsument:innen, die mit persönlichen Daten sparsam und vorsichtig umgehen, vor Datenlecks nicht sicher. Mehr Datensicherheit in Unternehmen und Hilfe für Opfer sind nötig.“

Eine aktuelle Studie des Österreichischen Instituts für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) im Auftrag der AK zeigt: Identitätsdiebstahl kommt immer öfter vor – laut Bundeskriminalamt gab es 2020 im Vergleich zu 2019 bei Cybercrime-Delikten einen Anstieg um 26,3 Prozent, dabei steht Datendiebstahl ganz oben auf der Liste. So reichen beispielsweise Betrüger:innen oft Daten wie Name und Wohnadresse für missbräuchliche Bestellungen oder Ausweiskopien, um Bankkonten für illegale Aktivitäten zu eröffnen. Mittels Phishing versuchen sie, mit gefälschten Websites, E-Mails, SMS oder Anrufen an persönliche, geheime Daten zu kommen, um etwa das Konto abzuräumen.

Identitätsdiebstahl nimmt kontinuierlich zu – das zeigt sich auch in der AK Konsument:innenberatung. Die Schäden sind für Betroffene schmerzhaft und gehen in die 1.000e Euro. Sind Unternehmen von Hackerangriffen und Datenklau betroffen, trifft das letztlich auch oft Konsument:innen, wenn etwa große Datensätze gestohlen werden, so zum Beispiel im April 2021 Daten von 533 Millionen Facebook-Nutzer:innen.

Die Folgen von Datenklau können für Einzelne schlimm sein:
+ Finanziell: Wenn etwa laufend Rechnungen für Bestellungen kommen, von denen Konsument:innen nichts wissen. Es kommt zu Forderungen von Inkassobüros, unautorisierten Abbuchungen vom Konto, …
+ Strafrechtlich: Wenn gestohlene Identitätsdaten missbraucht werden, um illegal Bankkonten zu eröffnen und damit strafrechtlich relevante Taten zu begehen. Das wird vielen erst bewusst, wenn sie mit einer Strafanzeige konfrontiert werden.
+ Verletzung der Persönlichkeitsrechte: Werden Social Media-Profile gehackt, kann dies zu Rufschädigungen und Verletzung der Persönlichkeitsrechte führen.
+ Psychischer Stress: Betroffene berichten von Schwierigkeiten, Onlineanbieter und Polizei vom Identitätsdiebstahl zu überzeugen. Die Aufklärung kann Jahre dauern. Geht das Hand in Hand mit Reputationsschäden, bedeutet das auch eine außerordentliche psychische Belastung.

„Um Konsument:innen zu schützen, braucht es auch sichere Datenverschlüsselung und Zwei-Faktor-Authentifizierung bei Identitäts-Checks“, sagt Zimmer. „Da müssen auch Unternehmen in Gang kommen, Manche Online-Identitäts-Checks bringen Konsument:innen außerdem überhaupt erst in Gefahr: Wenn etwa Vermieter:innen Ausweiskopien per E-Mail verlangen, die können dann Identitätsdieben in die Hände fallen. Die AK sieht gesetzlichen Verbesserungsbedarf:
Ausweiskopien sind in Deutschland nur eingeschränkt erlaubt. Wann und wie Online-Identitäts-Checks durchgeführt werden dürfen, ist so zu regeln, dass Identitätsbetrug bekämpft, das Recht auf Privatsphäre aber gewahrt ist.“

(Forts.)

SERVICE: Die Studie „Identitätsdiebstahl im Internet“ finden Sie unter www.arbeiterkammer.at/identitaetsdiebstahl

Rückfragen & Kontakt:

Arbeiterkammer Wien
Doris Strecker
(+43-1) 501 65-12677, mobil: (+43) 664 845 41 52
doris.strecker@akwien.at
http://wien.arbeiterkammer.at

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