PEKABE: Halbjahresergebnisse der Pensionskassen lassen massive Pensionskürzungen befürchten

Wien (OTS) – Die österreichischen Pensionskassen haben zum 30.6.2022 ein Minus von 8,85 Prozent gemeldet. Bereits im ersten Quartal 2022 war das Anlageergebnis mit – 3,77% negativ. Diese dramatische Entwicklung hat sich sogar noch beschleunigt.

Was bedeutet das für die Pensionisten?

Wenn sich dieser Trend bis zum Jahresende fortsetzt, ist mit Pensionskürzungen zwischen 15 und 20 Prozent zu rechnen. Im ersten Quartal 2022 hat sich das veranlagte Kapital um rund 1 Milliarde Euro verringert, zum Halbjahr hat sich diese Lücke auf rund 2,4 Milliarden erhöht. Wie die Vergangenheit zeigt, sind die erlittenen Verluste nie wieder aufzuholen, vielmehr sind diese Beträge für immer verloren. 

Massiver Einkommensverlust droht

Verschärft wird die Situation noch durch die aktuell bei rund 9% liegende Inflation und die exorbitant gestiegenen Kosten für Energie. In Summe ist die Pensionskassen-Pension innerhalb eines Jahres um ein Viertel weniger wert. Diese Entwicklung kann so nicht mehr länger hingenommen werden. 

Zugesagte Abfederung lässt auf sich warten

Bereits Anfang April hat Finanzminister Brunner gegenüber den Präsidenten des Seniorenrats, Ingrid Korosec und Dr. Peter Kostelka eine rasche Lösung zur Abfederung etwaiger Anlageverluste zugesagt: den Pensionisten soll jedenfalls dadurch kein Schaden in Form einer Pensionskürzung entstehen und die Ausarbeitung entsprechender Modelle wurde zugesagt. In der Zwischenzeit sind drei Monate vergangen, konkrete Pläne sind bis jetzt leider nicht bekannt.

Peter Weller, der Vorsitzende von PEKABE dazu: „Wir weisen seit Jahren auf viele Schwachstellen im Pensionskassengesetz hin. Die aktuelle Lage ist besonders schlimm, da negative Veranlagungsergebnisse und die hohe Inflation zu massiven Einbußen bei den Pensionisten führen. Die Regierung ist aufgerufen hier umgehend die zugesagten Maßnahmen umzusetzen.  

Über PEKABE

PEKABE ist die einzige europäische Konsumentenorganisation, welche die Interessen von über einer Million Berechtigter der österreichischen Pensionskassen unabhängig und überparteilich vertritt.