- 07.07.2022, 13:31:55
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Olga Voglauer wechselt billiges politisches Kleingeld auf Kosten der Universität Klagenfurt
In ihrer OTS-Aussendung vom 6. Juli kritisiert Olga Voglauer die Einstellung des Masterstudiums Slawistik und sieht darin einen „beispiellosen Affront gegen die Volksgruppe“.
Der Rektor der Universität Klagenfurt, Oliver Vitouch, zeigt sich bestürzt über die verkürzte und populistische Darstellung Voglauers: „Hier wird auf billige Weise politisches Kleingeld gemünzt. Seitens der Grünen ist mir diese Form der unsachlichen Auseinandersetzung neu – der Wahlkampf, als Zeit fokussierter Unintelligenz, ist demnach eröffnet. Das geht unfairerweise auf Kosten der Universität, die sich nachweislich und in vielfältiger Form für die slowenische Volksgruppe und die slowenische Sprache einsetzt.“
Das Masterstudium Slawistik wird gemäß der mit dem BMBWF abgeschlossenen Leistungsvereinbarung 2022–2024 in seiner jetzigen Form eingestellt (nachdem bereits 2019–2021 eine Studienfusion mit der Universität Graz Thema war), ist jedoch für bereits Inskribierte weiterhin studierbar. Unbetroffen von der Änderung ist das Lehramts-Unterrichtsfach Slowenisch, das natürlich weiterhin an der Universität Klagenfurt angeboten wird, ebenso wie das Bachelorstudium.
Der Reformdruck erwuchs aus den dauerhaft niedrigen Inskriptionszahlen im Masterstudium Slawistik. Dazu gab es seit Jahren intensive Gespräche mit allen Stakeholdern, einschließlich Voglauers, die im Juni 2021 an der Universität zu Gast war. „Die gegen Null gehenden Anfänger*innenzahlen im Masterstudium waren ein nicht wegzuleugnendes Problem. Ein Studium, das niemand studiert, existiert nicht; es wird im wahrsten Sinne des Wortes nicht nachgefragt. ‚Inskribieren statt protestieren‘ wäre ein Weg gewesen, um diese Angebote tatsächlich zu stärken. Auch grenzüberschreitende Stipendienprogramme wären hochwillkommen. Statt gemeinsam die Motivation junger Kärntner Slowen*innen für ein Slawistikstudium in Klagenfurt zu heben bleibt es aber bei hohler Protestrhetorik und populistischer Pose.“
Natürlich hat die Universität Klagenfurt das Masterstudium Slawistik nicht, wie in Voglauers Text impliziert, sang- und klanglos abgeschafft. Im Gegenteil, mit den ab Wintersemester 2022/23 studierbaren „Cross-Border Studies“ wurde unter Federführung der Slawistik ein neues Masterstudium mit Fokus auf slawische Sprachen und Kulturen entwickelt. Dadurch, dass auch weitere Kompetenzfelder wie Wirtschaft, Medien, Bildung, Frieden, Kulturanalyse, Geographie und Geschichte wählbar sind, weitet das neue Angebot die Perspektiven der Absolvent*innen deutlich aus. Idealerweise wird dieses Studium sprachlich und transkulturell versierte Spezialist*innen hervorbringen, die in Österreich und in großen Teilen des slawischen Raumes grenzübergreifend in der Wirtschaft, im Kulturbereich und bei NGOs erfolgreich tätig werden können.
Dass sich die Universität Klagenfurt konstruktiv und konsequent für die slowenische Kultur und Sprache einsetzt, hat sie oft und oft bewiesen. Gerade Mitte Juni gab es einen Gegenbesuch beim neuen Rektor der Universität Ljubljana, Gregor Majdič, bei dem auch konkret über ein mögliches gemeinsames Double-Degree-Masterstudium „Slowenistik“ beraten wurde. Ende Juni erfolgte die feierliche Verleihung eines Ehrendoktorats der Universität Klagenfurt an den Schriftsteller Florjan Lipuš. Am 1. Juli fand unter starker Beteiligung von Universitätsangehörigen eine Veranstaltung der Initiative Koroška/Kärnten gemeinsam erinnern – skupno ohranimo spomin auf dem Klagenfurter Domplatz statt. Die zweisprachigen Campus-Ortstafeln und, seit 2019, die zweisprachige Proklamation der Wissenschaftsfreiheit in der Eingangsaula der Universität sind unübersehbar.
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