- 07.07.2022, 05:00:02
- /
- OTS0005
Neuer Greenpeace Report zeigt Gefahren für Wale durch Gasförderungen
Geplantes Gasprojekt gefährdet bedrohte Wale in Australien - Greenpeace fordert Ende von Offshore Öl- und Gasexplorationen
Utl.: Geplantes Gasprojekt gefährdet bedrohte Wale in Australien -
Greenpeace fordert Ende von Offshore Öl- und Gasexplorationen =
Sydney/Wien (OTS) - Ein heute veröffentlichter Greenpeace-Report
zeigt, wie Gasprojekte auf offenem Meer Wale bedrohen. Die fünf
Hauptrisiken für die Meeressäuger sind seismische Untersuchungen,
Lärm von Bohrungen und Schifffahrt, ökotoxikologische Auswirkungen,
Schiffsunfälle und die Klimaerhitzung. Die Greenpeace-Studie
untersucht vor allem das "Burrup Hub" des Energiekonzerns Woodside
Energy in den Meeren nordwestlich von Australien. Dabei handelt es
sich um zwei Offshore-Gasprojekte, die direkt in den Lebensräumen und
Wanderrouten von teils bedrohten Walarten geplant sind. Der deutsche
Energiekonzern RWE, der über ein Drittel der Anteil an der
österreichischen KELAG hält, ist einer der Hauptkunden des Projekts.
Greenpeace fordert ein Ende von Offshore Öl- und Gasexplorationen.
RWE müsse sich aus dem Gasprojekt unverzüglich zurückziehen und
Woodside Energy das Projekt sofort fallen lassen, so die
Umweltschutzorganisation.
„Aktuell bereitet die Energieversorgung vielen Kopfzerbrechen. Doch
wir dürfen die Debatte nicht auf Kosten des Klimas und der
Artenvielfalt führen. Öl- und Gasbohrungen heizen nicht nur das Klima
an, sondern bedrohen auch das Überleben der schützenswerten
Meeresriesen”, erklärt Lukas Meus, Meeresexperte bei Greenpeace in
Österreich. Der Greenpeace-Bericht „Moby Sick: Die Kosten von
Woodsides Burrup-Hub für bedrohte Wale” zeigt, dass Gasförderungen
auf offenem Meer fünf große Gefahren für Wale bergen. Dazu zählen
beispielsweise seismische Untersuchungen, um Öl- und Gasvorkommen
unter dem Meeresboden zu lokalisieren. Dabei werden
Unterwasser-Schallkanonen angewendet, die permanent laute,
niederfrequente Schallwellen mit bis zu 260 Dezibel durch das Wasser
in den Meeresboden senden. Meeressäugetiere, vor allem Wale, nutzen
Schall, um zu navigieren, miteinander zu kommunizieren, auf Angreifer
zu reagieren und Nahrung zu suchen. Die Lärmverschmutzung durch
seismische Untersuchungen kann für Wale tödlich sein, da sie die
überlebenswichtigen Fähigkeiten der Tiere massiv stören. Auch können
Offshore-Projekte ökotoxikologische Belastungen für Wale auslösen,
wenn Schadstoffe in die Meere gelangen. Dazu gehören giftige
Nebenprodukte aus Tiefseebohrungen sowie gefährliche chemische
Schadstoffe durch einen unkontrollierten Gasaustritt oder Lecks.
Das aktuell geplante Großprojekt „Burrup Hub” liegt direkt in einem
bekannten Lebensraum mehrerer bedrohter und wandernder Walarten, wie
Blauwale, Buckelwale, Pottwale und Finnwale. Auch für das „Burrup
Hub” werden seismische Untersuchungen durchgeführt. Für die
Installation von zwei Unterwasserpipelines von 430 und 900 Kilometern
Länge müssen Korridore ausgehoben und 84 Löcher gebohrt werden.
Dieser massive Eingriff in das Ökosystem birgt extreme Gefahren für
die Wale.
Der deutsche Energiekonzern RWE ist mit dem Unternehmen Uniper einer
der Hauptkunden des australischen Energieriesen Woodside und dessen
Mega-Gas-Projektes. Die RWE selbst hält auch mit einer
Tochtergesellschaft und einer strategischen Partnerschaft über ein
Drittel der Anteile an der österreichischen KELAG. „Der Nordwesten
Australiens ist eine der artenreichsten Meeresregionen der Welt. Er
beherbergt eine atemberaubende Artenvielfalt und ist die Heimat
vieler bedrohter und wandernder Wale, die in diesen Gewässern brüten,
kalben, nach Nahrung suchen und wandern. Doch Energiekonzerne
bedrohen die Lebensräume von Walen und anderen Meerestieren durch
Offshore-Projekte. Statt diese mit Öl- und Gasbohrungen zu zerstören,
brauchen wir starke Schutzgebiete, in denen die Meeressäuger
ungestört leben können”, so Meus.
Der gesamte Report (auf Englisch): https://act.gp/3uuK0LD
Deutsche Zusammenfassung: https://act.gp/3RgkPpA
Bildmaterial: https://act.gp/Fotos_Wale
Das Video- und Bildmaterial steht unter Angabe der Credits (im
beigefügten Credit Details-Doc) ausschließlich für die redaktionelle
Nutzung kostenlos zur Verfügung.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | GRP