- 04.07.2022, 11:58:47
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AK Anderl an Arbeitsminister Kocher: Keine Sperrfrist beim Arbeitslosengeld!
Nicht die Arbeitsuchenden bestrafen, wenn Betriebe sie vor die Tür setzen
Utl.: Nicht die Arbeitsuchenden bestrafen, wenn Betriebe sie vor die
Tür setzen =
Wien (OTS) - Die Arbeiterkammer lehnt den Vorstoß von AMS-Chef
Johannes Kopf, bei höherem Arbeitslosengeld eine mehrwöchige
sogenannte Wartefrist einzuführen, vehement ab. „Wegnahme einer
Versicherungsleistung, wäre wohl der korrektere Begriff für diesen
Vorschlag“, so AK Präsidentin Renate Anderl.
Im Ö1 Mittagsjournal am 2. Juli kritisierte Kopf, dass viele
Saisonbetriebe ihre Mitarbeiter:innen auf Kosten der Allgemeinheit
nach der Saison ab- und kurz darauf wieder anmelden. Dazu Anderl:
„Diese gängige Praxis der Unternehmen, sich auf Kosten der
Allgemeinheit beim AMS schamlos zu bedienen, soll nun auf die Kappe
der einzelnen Betroffenen gehen, anstatt diesen Missbrauch durch die
Unternehmen endlich zu beenden? Der Vorschlag von AMS Chef Johannes
Kopf ist eine Provokation gegenüber arbeitsuchenden Menschen. Wovon
sollen sie mit ihren Familien denn in dieser Zeit leben?“
Die AK fordert, dass die Unternehmen zur Verantwortung gezogen
werden, wenn sie ihre Mitarbeiter:innen ans AMS auslagern, um sich
Geld zu sparen und sie später wieder anzustellen. Außerdem bekräftigt
Anderl die AK-Forderung nach Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70
Prozent des letzten Nettoeinkommens, um Arbeitssuchende existenziell
abzusichern.
„Ich erwarte mir von Arbeitsminister Kocher – das ist er ja wohl auch
noch – eine klare Absage an diese unüberlegten verbalen Testballons,
die die Menschen – gerade angesichts der grassierenden Teuerung –
völlig verunsichern. Reden wir endlich ernsthaft darüber, wie eine
moderne Arbeitslosenversicherung aussehen muss und was Arbeitsuchende
brauchen – AK und ÖGB haben konkrete, durchdachte und faire
Vorschläge gemacht, die jetzt umgesetzt werden müssen“, so Anderl.
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