• 30.06.2022, 09:21:07
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Rotes Kreuz: Ertrinken zweithäufigste Todesursache bei Kinderunfällen

Allein in Wien kann die Hälfte der 8-Jährigen nicht schwimmen. Kinder beim Baden daher nie aus den Augen lassen. Bei Badeunfällen zählt rasche Erste Hilfe.

Wien (OTS) - 

An heißen Sommertagen sind Schwimmen und Planschen eine Wohltat. Das Rote Kreuz gibt daher wie jedes Jahr vor der Urlaubssaison Tipps, wie man das Badevergnügen gefahrlos genießen kann. „Wir versuchen, durch Aufklärung Badeunfälle zu vermeiden, denn leider unterschätzen viele das Element Wasser“, warnt Elisabeth Kellner, Rettungsschwimmexpertin vom Wiener Roten Kreuz.

Kleinkinder vor dem Ertrinken schützen

„Weil sie in ihrer Begeisterung auf die Grundregeln vergessen und einfach Spaß haben wollen, sind Kinder besonders gefährdet“, meint Kellner. Doch auch mangelnde Schwimmkenntnisse führen zu Badeunfällen. „Allein in Wien können die Hälfte der 8-Jährigen nicht schwimmen, und durch die pandemiebedingten Absagen von Schwimmkursen hat sich die Lage noch verschärft.“

Ein Schwimmkurs kann bereits im Kindergartenalter besucht werden. Kellner dazu: „Ertrinken ist die zweithäufigste Todesursache bei Kinderunfällen. Kleinkinder ertrinken meist lautlos, weil sie den Kopf nicht über Wasser halten können und dann einfach untergehen“. Doch nicht nur offene Gewässer, auch Planschbecken oder Badewanne können zur tödlichen Falle werden. Die Rettungsschwimmexpertin warnt: „Dafür reicht eine Wassertiefe von 10-15 cm. Eltern sollten ihre Kinder daher jede Sekunde im Auge haben, wenn Wasser in der Nähe ist. Auch Schwimmhilfen schützen nicht vor dem Ertrinken.“

Kreislaufversagen als Gefahr für ältere Menschen

Neben Kindern sind auch ältere Menschen und Personen mit Herz-Kreislauf-Problemen gefährdet. Ein Sprung ins kalte Wasser bringt zwar rasche Abkühlung, belastet aber den Kreislauf. Ist der Unterschied zwischen Luft- und Wassertemperatur zu groß, kann durch den plötzlich stark ansteigenden Blutdruck ein Herzinfarkt ausgelöst werden. „Kühlen Sie sich mit einer lauwarmen Dusche ab, bevor Sie ins Wasser gehen. So gewöhnen Sie Ihren Körper langsam an den Temperaturunterschied“, rät Kellner.

Richtiges Verhalten im Notfall

Sollte es dennoch einmal zu einem Badeunfall kommen, zählt jede Sekunde, denn bereits nach wenigen Minuten unter Wasser kommt es zum Kreislaufstillstand. Rettungsschwimmerin Kellner: „Wichtig ist, sofort zu handeln, den Notruf zu wählen und andere Personen aufmerksam zu machen. Den Ertrinkenden rasch aus dem Wasser ziehen, eventuell mithilfe eines Gegenstandes. Und wenn der Betroffene nicht mehr atmet, an Land sofort mit der Wiederbelebung beginnen – immer abwechselnd 30 Mal Herzdruckmassage und 2 Mal Beatmung.“ Auch ein Defibrillator, der das Herz durch einen gezielten Stromstoß neu startet, kann eingesetzt werden. Nach einem Badeunfall muss man auf jeden Fall zur Beobachtung ins Krankenhaus.

Um das Risiko für Badeunfälle bei Kindern auf ein Minimum zu reduzieren, arbeitet das Österreichische Jugendrotkreuz beim Thema Schwimmen intensiv mit Schulen zusammen und stellt als kostenloses Service Baderegelhefte für Kinder, die Jugendrotkreuz-App „JRK Mobile Campus“ und den eSquirrel-Kurs „Schwimmen und Rettungsschwimmen“ zur Verfügung.

Links:

Unterrichtsmaterial und Schwimmprüfungen: www.jugendrotkreuz.at/Schwimmen
Baderegeln: Baderegeln
Baderegelhefte für Kinder: Baderegelhefte

Fotos zum Thema: Fotos

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Österreichisches Rotes Kreuz
Angela Ringhofer
Presse- und Medienservice
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