- 22.06.2022, 09:22:03
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AK Wohnwahnsinn: Ein Hammer – Mietkeule wird heuer dreimal zuschlagen!
Rekord-Mieten: Kategoriemieten steigen voraussichtlich heuer dreimal – Alle heurigen Mieterhöhungen würden Mieter:innen mit rund 400 Millionen Euro belasten
Utl.: Rekord-Mieten: Kategoriemieten steigen voraussichtlich heuer
dreimal – Alle heurigen Mieterhöhungen würden Mieter:innen mit
rund 400 Millionen Euro belasten =
Wien (OTS) - Nach der Richtwert- und Kategoriemietenteuerung im April
stiegen im Juni schon wieder die Kategoriemieten. Eine dritte
Kategoriemietteuerung steht durch die hohe Inflation vermutlich Ende
des Jahres ins Haus. Die AK hat berechnet: Alle Mieterhöhungen würden
die Mieter:innen insgesamt mit rund 400 Millionen Euro belasten. AK
Wohnexperte Thomas Ritt: „Die Mieter:innen werden unerbittlich zur
Kasse gebeten. Bei den Vermieter:innen hingegen sprudeln die
Einnahmen. Das passt nicht zusammen. Wohnen muss leistbar sein.“
Die Teuerungen gehen durch die Decke und machen das Leben immer
schwerer leistbar. Die AK erhebt regelmäßig, wie sich die Preise in
den Bereichen Energie, Sprit, Lebensmittel und Wohnen entwickeln –
und die Zahlen sind alarmierend!
Die Regierung hat im Vorjahr die Anpassung der Richtwert- und
Kategoriemieten aufgrund des Drängens von AK und Mietervereinigung
ausgesetzt, um Mieter:innen in der Corona-Pandemie zu entlasten.
Heuer im April wurden diese Mieten kräftig erhöht. Österreichweit
heißt das für eine halbe Million Haushalte rund 140 Millionen Euro
mehr zahlen. Für einen Haushalt stiegen die Richtwertmieten für die
eine Wohnung mit der Durchschnittsgröße um rund 300 Euro im Jahr, die
Kategoriemieten um rund 150 Euro pro Jahr.
Immer dann, wenn die Inflation die Fünf-Prozent-Schwelle
übersteigt, gibt es eine Erhöhung der Kategoriemieten. Auch bei den
freien Mieten ist der Schwellenwert von fünf Prozent vertraglich sehr
weit verbreitet. Zuletzt gab es innerhalb eines halben Jahres eine
Inflation von mehr als fünf Prozent. Aufgrund der hohen Teuerung
wurde so schon im Februar die zweite Kategoriemieterhöhung ausgelöst
– im Juni war sie Realität. „Betroffen sind bei den freien und
Kategoriemieten bundesweit rund 580.000 Haushalte – in Summe geht es
um Mieterhöhungen von mehr als 170 Millionen Euro. Für 150.000 dieser
Haushalte ist es die zweite fünfprozentige Mieterhöhung innerhalb von
zwei Monaten“, so Ritt. Im Schnitt kostet die zweite
Kategoriemieterhöhung einen Haushalt in einer durchschnittlich großen
Wohnung etwas über 150 Euro pro Jahr, die Teuerung bei den freien
Mieten im privaten Segment rund 300 Euro pro Jahr.
„Die fünfprozentige Mietkeule wird aus jetziger Sicht
voraussichtlich aufgrund der hohen Inflation noch ein zweites Mal bei
den freien und ein drittes Mal bei den Kategoriemieten gegen
Jahresende zuschlagen“, befürchtet Ritt. „Alle Erhöhungen im Jahr
2022 würden die Mieter:innen insgesamt mit 400 Millionen Euro
belasten.“
„Wohnen wird Luxus“, sagt Ritt. Vor allem jüngere Menschen und
Familien und jene, die nicht so viel verdienen, können sich die
eigenen vier Wände kaum mehr leisten.“ Die AK verlangt auch
mietpreisdämpfende Maßnahmen:
+ Einmal-Mieterhöhung im Jahr plus Mietdeckel und Rücknahme der
Mieterhöhungen: Die Mieten sollen nicht öfter als einmal im Jahr
steigen, schließlich werden die Löhne auch nur einmal im Jahr
verhandelt. Zudem sollen die Erhöhungen auf maximal zwei Prozent
begrenzt werden. Die Regelung soll erst bei einer – längst
überfälligen – Mietrechtsreform fallen. Die heuer bereits erfolgten
Mieterhöhungen sollen zurückgenommen werden.
+ Weg mit den Befristungen: Immobilienkonzerne, Versicherungen und
andere große Wohnungsbesitzer:innen sollen künftig nur mehr
unbefristet vermieten dürfen. Privatpersonen sollen hingegen eine
Wohnung befristetet vermieten dürfen.
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