UGÖD fordert ein Ende des Sozialdumpings im Strafvollzug
Gehaltsansätze liegen unter den Kollektivverträgen!
Wien (OTS) - Ausgerechnet in diesem besonders herausfordernden Bereich werden die Leistungen von Sozialarbeiter:innen, Psycholog:innen, Verwaltungsbediensteten, Krankenpflege, Jurist:innen, (Sozial)Pädagog:innen, Sozialbetreuer:innen und weiteren zivilen Bediensteten in Justizanstalten zu Dumping-Preisen erbracht!
Beginnend mit dem „Corona-Bonus" über die geplante „Pflegereform“ bis zur fehlenden Schwerarbeiter:innenregelung wurde auf die für die Resozialisierung unabdingbaren Berufsgruppen im Strafvollzug schlichtweg erneut vergessen. Sandra Gaupmann, stellvertretende Vorsitzende der UGöD und Psychologin in der Justizanstalt Stein, gibt an: „Die Gehaltsansätze im Bundesdienst generell liegen unter denen für Landesbedienstete, von der Privatwirtschaft ganz zu schweigen. Dies liegt auch daran, dass beispielsweise das zwingende Einstellungserfordernis eines Studiums der Sozialen Arbeit bei der Einstufung von Sozialarbeiter:innen ignoriert wird – zumindest in den Justizanstalten, in der ‚Oberbehörde‘ des Bundesministeriums für Justiz wird das akademische Studium bereits anerkannt. Alle Menschen sind gleich oder doch nicht?“ Fazit: Sozialarbeiter:innen und die weiteren nichtexekutiven Berufsgruppen in Justizanstalten leisten ihre verantwortungsvolle Arbeit unter dem Niveau einschlägiger Kollektivverträge. Zusätzlich zur bisherigen Benachteiligung droht den zivilen Bediensteten die Diskriminierung durch einen Pay-Gap von über 25%, also um eine um ein Viertel schlechtere Bezahlung als die ihrer Kolleg:innen in anderen Beschäftigungsbereichen.
Dieses Sozialdumping ist auch aufgrund des Lohn- und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetzes nicht zu rechtfertigen und widerspricht den angekündigten Reformen für mehr Respekt und adäquate Entlohnung der Arbeitnehmer:innen in diesen Berufsfeldern.
Wir fordern somit eine sofortige Beendigung dieser - im 21. Jahrhundert (!) - unsäglichen Missstände und eine zumindest den Kollektivverträgen angemessene Bezahlung!
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Dr. Stefan Schön
UGÖD-Pressesprecher
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