• 14.06.2022, 12:36:18
  • /
  • OTS0180

Preise für Wohnimmobilien steigen österreichweit auch zu Jahresbeginn 2022 weiter

Wien (OTS) - Die aktuelle Ausgabe der Immobilienmarktanalyse der
Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zeigt eine weitere
Beschleunigung des Preisanstiegs für Wohnimmobilien. Der seit der
zweiten Jahreshälfte 2020 zu beobachtende Trend stark steigender
Immobilienpreise hat sich weiter fortgesetzt. Zum sechsten Mal in
Folge waren bei Wohnimmobilien Preiszuwächse über der 10-
Prozent-Marke (jeweils im Vorjahresvergleich) sowohl in Wien als auch
im restlichen Bundesgebiet zu verzeichnen. In Wien stiegen im ersten
Quartal 2022 die Immobilienpreise um 11,8 Prozent und im restlichen
Bundesgebiet um 12,9 Prozent. Für Gesamtösterreich ergab sich nach
+12,6 Prozent im vierten Quartal 2021 nun ein Zuwachs von 12,3
Prozent im ersten Quartal 2022.

Im Vergleich zum Vorquartal nahm die Preisdynamik wieder zu. Nach
einem Plus von 2,4 Prozent im dritten Quartal 2021 stiegen die Preise
österreichweit im vierten Quartal 2021 um 3,2 Prozent und um 3,7
Prozent im ersten Quartal 2022 (Tabelle 1). Die Dynamik im
Bundesgebiet ohne Wien stieg von 1,5 Prozent im dritten Quartal 2021
deutlich auf 4,4 Prozent im vierten Quartal 2021 und ging nunmehr auf
3,7 Prozent leicht zurück.

OeNB-Fundamentalpreisindikator für Wohnimmobilien: Abweichung der
Preise von Fundamentalfaktoren beschleunigt sich weiter

Der Fundamentalpreisindikator der OeNB für Wohnimmobilien in
Österreich verzeichnete im ersten Quartal 2022 einen kräftigen
Anstieg. Mit 35 Prozent lag der Indikator um 5 Prozentpunkte über dem
Wert des Vorquartals. Ein derart hoher Anstieg wurde seit dem Beginn
der Zeitreihe im Jahr 1989 noch nicht verzeichnet. Für Wien betrug
der Wert 40 Prozent. Die Abweichung der Preisentwicklung bei
Wohnimmobilien von der Entwicklung der im Fundamentalpreisindikator
enthaltenen Faktoren hat sich damit in den letzten Quartalen deutlich
beschleunigt, was auf eine zunehmende Überhitzung des
Wohnimmobilienmarktes hindeutet.

Boom im Wohnbau klingt ab

Der in den letzten Jahren zu beobachtende Boom im Wohnbau klingt
langsam ab. Die Rekordzahl an Wohnungsfertigstellungen der Jahre 2019
und 2020 wurde im Jahr 2021 nochmals übertroffen. Ab 2022 ist mit
einer rückläufigen Anzahl an Fertigstellungen zu rechnen. Durch die
hohe Bauleistung in Verbindung mit einem schwächer werdenden
Bevölkerungswachstum gibt es 2022 österreichweit ein Überangebot von
knapp 30.000 Wohnungen. Die daraus resultierende Abschwächung der
Nachfrage in Verbindung mit Engpässen bei Baumaterialien und
möglichen Zinsanstiegen lässt ein Auslaufen des Booms im Wohnbau
erwarten.

Anhaltendes Wachstum der Wohnbaukredite an private Haushalte

Das Wachstum der Wohnbaukredite an private Haushalte hat sich in den
ersten Monaten des Jahres 2022 weiter leicht beschleunigt und betrug
im März 2022 7,2 Prozent. Die durchschnittlichen Zinsen für
Wohnbaukredite an private Haushalte in Euro waren im März 2022 mit
1,27 Prozent zwar um 9 Basispunkte höher als vor Jahresfrist, aber
noch immer niedriger als vor Beginn der Pandemie. Nach wie vor bergen
die an private Haushalte vergebenen Wohnbaukredite ein erhebliches
Zinsänderungsrisiko. Immer noch werden Kredite an Haushalte für
Wohnbauzwecke zu mehr als einem Drittel variabel verzinst
aufgenommen.

Immobilien aktuell ist auf der Website der OeNB verfügbar:
www.oenb.at/Publikationen/Volkswirtschaft/immobilien-aktuell

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | ONB

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel