Tiertransportschiff mit 16.000 Schafen geht im Roten Meer unter, Transporter mit Schweinen überschlägt sich gestern in NÖ: wann werden Tiertransporte effektiv eingeschränkt?

Die Regierungsparteien loben ihr Tierschutzpaket über alle Maßen, aber neben dem fehlenden Verbot des Vollspaltenbodens hinkt insbesondere die Reform des Tiertransportgesetzes den Erwartungen der Bevölkerung hinterher. So erlaubt diese Reform, Milchkälber im zarten Alter von 3 Wochen 19 Stunden lang zu transportieren, ohne sie zu füttern. Mit dem Trick, die Milchkälber aus Österreich zuerst nach Bozen zu bringen, wo sie dann wieder auf Transporter nach Spanien umgeladen werden, ist es mit dieser Regelung weiterhin möglich, die kleinen Tierkinder über tausende Kilometer und letztlich viele Tage zu transportieren. Masttiere dürfen zwar laut der Reform nur innerhalb der EU transportiert werden, doch was mit den Kälbern nach der Mast in Spanien passiert, ist der Einwirkung Österreichs entzogen. Und wie der VGT bereits mehrfach aufgedeckt hat, landen viele der Tiere auf Schiffen in den Nahen Osten, um dort grauenhaft getötet zu werden.
Was so eine Schiffsreise bedeutet, zeigt der Vorfall von letztem Sonntag deutlich. Ein für 8.000 Schafe zugelassenes Schiff wurde mit der doppelten Anzahl überladen und versank. 16.000 Schafe ertranken hilflos! Die geplante Reform des Tiertransportgesetzes würde jedenfalls nicht verhindern, dass weiterhin österreichische Tiere auf Schiffen in den Nahen Osten gebracht werden. Die großen Langstreckentransporte von sogenannten „Zuchtrindern“ aus Österreich über 5.000 km nach Zentralasien bleiben sogar explizit erlaubt.
Um auf diese Misstände aufmerksam zu machen hat der VGT heute mit Schildern, Transparenten und Tiermasken anlässlich der Nationalratssitzung vor dem Schweizer Tor demonstriert. Während zahlreiche Tourist:innen den Demonstrierenden Recht gaben, hatte ÖVP-Abgeordneter und Vize-Obmann des Jungbauernbundes Klaus Lindinger nur Häme für die Tierschützer:innen über.
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: „Anlässlich des internationalen Tages gegen Tiertransporte, der heute begangen wird, sollte sich die Regierung diese Reform des Tiertransportgesetzes noch genau überlegen. Der Transport von Tieren muss durch den Transport von Genmaterial und gekühltem Fleisch ersetzt werden. Ständig kommt es zu tragischen Unfällen, wie erst gestern in NÖ, als sich ein Schweinetransporter überschlug. Aber insbesondere nicht entwöhnte Säugetiere sollten vor dieser grausamen Tierquälerei geschützt werden!
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