- 10.06.2022, 11:04:41
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AK Wien unterstützt EU-Importverbot von Produkten aus Zwangsarbeit und Kinderarbeit
AK Wien unterstützt Vorstoß des EU-Parlaments für saubere Lieferketten, fordert aber Nachbesserung
Utl.: AK Wien unterstützt Vorstoß des EU-Parlaments für saubere
Lieferketten, fordert aber Nachbesserung =
Wien (OTS) - Menschenwürdige Arbeit ist für viele Menschen auf der
Welt keine Realität. Ganz im Gegenteil: Laut EU-Kommission verrichten
25 Millionen Menschen Zwangsarbeit, 160 Millionen Kinder sind von
Kinderarbeit betroffen. Das ist jedes zehnte Kind auf der Erde. Die
aktuellen Zahlen des Internationalen Gewerkschaftsbundes zeigen, dass
es weltweit immer schwieriger wird, Gewerkschaften zu gründen und
sich kollektiv für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen einzusetzen.
Die EU-Kommission arbeitet nun an verschiedenen Maßnahmen, um
ausbeuterische Arbeitsbedingungen in unseren Wertschöpfungsketten zu
beenden.
So diskutieren seit Februar 2022 die europäischen
Entscheidungsträger:innen den Entwurf zum EU-Lieferkettengesetz.
Unternehmen sollen Verantwortung für ihre Lieferketten übernehmen und
künftig Sorgfaltspflichten einhalten müssen. „Die EU hat den
richtigen Weg eingeschlagen. Der vorgelegte Entwurf muss aber
grundlegend nachgebessert werden“, so AK Präsidentin Renate Anderl.
„Klar muss sein, dass die Achtung von Menschenrechten und Umwelt in
der eigenen Lieferkette jedes Unternehmen etwas angeht. Im Entwurf
wimmelt es nur so von Ausnahmebestimmungen und Schlupflöchern. Die
Politik darf sich hier nicht an den berechtigten Forderungen der
Bürger:innen vorbeischwindeln, sondern muss liefern. Ein strenges
Gesetz muss her – ohne Wenn und Aber.“
Parallel dazu arbeitet die EU-Kommission gerade einen Vorschlag aus,
der die Einfuhr von Produkten, die mit Zwangs- oder Kinderarbeit in
Verbindung stehen, verhindern soll. Dieser soll im Herbst präsentiert
werden. Das EU-Parlament hat die EU-Kommission heute mit
überwältigender Mehrheit dazu aufgerufen, eine effektive Regelung
auszuarbeiten. „Wir alle müssen ein Recht darauf haben, Produkte frei
von Ausbeutung wie Zwangs- oder Kinderarbeit kaufen zu können.
Ausbeuterische Arbeit blüht dort, wo Gewerkschaften und
Tarifverhandlungen verhindert werden. Nur wenn sich Arbeiter:innen
vereinigen können, haben sie die Möglichkeit, gemeinsam für
existenzsichernde Löhne zu kämpfen. Und wie wir alle wissen, sind
existenzsichernde Löhne die Grundlage dafür, Kinderarbeit zu
verhindern,“ schließt Anderl.
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