• 09.06.2022, 10:42:23
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MINT-Bildung als Schlüssel zur Zukunft - Knapp 500 Bildungseinrichtungen tragen MINT-Gütesiegel

61 neue Bildungseinrichtungen mit MINT-Gütesiegel ausgezeichnet – Initiative fördert Abbau der Wissenschaftsskepsis und Sicherung des Innovationsnachwuchses

Utl.: 61 neue Bildungseinrichtungen mit MINT-Gütesiegel
ausgezeichnet – Initiative fördert Abbau der
Wissenschaftsskepsis und Sicherung des Innovationsnachwuchses =

Wien (OTS) - Bildungsminister Martin Polaschek, der Präsident der
Industriellenvereinigung Georg Knill, die Vizerektorin der
Pädagogischen Hochschule Wien Evelyn Süss-Stepancik und der
Vize-Präsident der Wissensfabrik Österreich Harald Pflanzl verliehen
am Mittwoch das „MINT-Gütesiegel 2022-2025“ an 61 innovative
Bildungseinrichtungen aus ganz Österreich. Zum ersten Mal seit Beginn
der Pandemie konnte die „MINT-Gala“ wieder vor großem Publikum und
250 geladenen Gästen im Festsaal des Hauses der Industrie über die
Bühne gehen.

Bundesminister Polaschek skizzierte Gründe, warum das MINT-Gütesiegel
große Bedeutung hat: „Zweifelt man an Wissenschaft, werden auch
demokratische Werte in Zweifel gezogen. Als Bildungsminister ist es
mir daher ein besonderes Anliegen, das Interesse an MINT bereits ab
dem Kindergarten zu wecken und über die gesamte Bildungskette hinweg
kontinuierlich zu fördern.“ Gerade die MINT-Bildung sei ein wichtiges
Werkzeug, um Kinder und Jugendliche zur aktiven Teilnahme in unserer
Gesellschaft zu befähigen. „Der Nutzen von Wissenschaft und
Innovation für die Gesellschaft muss breit im Alltagsbewusstsein der
Lernenden verankert werden. Ab dem kommenden Schuljahr wird daher der
verpflichtende Gegenstand „Digitale Grundbildung“ flächendeckend in
der Sekundarstufe 1 eingeführt, um eine solide Datenkompetenz zu
vermitteln. Nicht zuletzt sind es die knapp 500 Bildungseinrichtungen
mit MINT-Gütesiegel, die durch ihren Einsatz einen wesentlichen
Beitrag zur Verringerung der Wissenschaftsskepsis leisten“, so der
Bildungsminister.

Über die – durch die Initiative – bereits aufgebaute, tragfähige
MINT-Community zeigte sich IV-Präsident Knill sehr zufrieden. „Nun
ist es Zeit für den nächsten Schritt, um noch mehr junge Menschen für
einen technischen oder naturwissenschaftlichen Schwerpunkt zu
begeistern“, so Knill. Aufbauend auf den großen MINT-Schwerpunkten
der Bundesländer soll daher nun die Zusammenarbeit von MINT-Akteuren
aktiv unterstützt werden. Es gilt, regionale Netzwerke aufzubauen,
die ihre Angebote abstimmen und bündeln, um die vorhandenen Synergien
zu nutzen. Im Kern dieser „MINT-Regionen“ sollen ausgezeichnete
MINT-Kindergärten und MINT-Schulen stehen, zu denen weitere Bildungs-
und Forschungseinrichtungen, Vereine und Unternehmen dazustoßen, so
der IV-Präsident. Es braucht eine Zusammenarbeit von
Bildungseinrichtungen, kommunaler Verwaltung und Wirtschaft, um in
ganz Österreich durchgängige MINT-Angebote entlang der Bildungskette
in den Regionen aufzubauen und anzubieten. „Unsere Vision ist, dass
durch die MINT-Regionen und eine effiziente Zusammenarbeit aller
Akteure der Funken zu Wissenschaft und Technologie dort überspringt,
wo die Innovationen von morgen entstehen. Also direkt in den
Regionen“, so Knill abschließend.

Vizerektorin Süss-Stepancik betonte die Bedeutung motivierter
Lehrpersonen als Grundvoraussetzung für einen innovativen
MINT-Unterricht. „Die Aufgabe der Pädagogische Hochschule ist es, die
Pädagoginnen und Pädagogen dabei bestmöglich zu unterstützen. Aus
diesem Grund werden unsere Angebote im MINT-Bereich in Aus- und
Weiterbildung auch kontinuierlich ausgebaut“. In diesem Zusammenhang
verwies Vizerektorin Süss-Stepancik auch auf das MINT-Coaching, ein
Online-Kurs zu MINT-Didaktik und MINT-Schulentwicklung, welcher ab
September 2022 österreichweit angeboten wird.
Wissensfabrik-Vizepräsident Pflanzl betonte, dass es für die
Industrie aktuell kaum ein wichtigeres Bildungsthema als MINT gibt,
denn der gegenwärtige Fachkräftemangel wird sich noch verstärken.
Österreich braucht dringend engagierte Techniktalente, die aktiv die
Zukunft mitgestalten wollen. Es muss nun alles getan werden, um den
Talentepool in MINT zu vergrößern. Das MINT-Gütesiegel ist ein
wichtiger Bestandteil, um den MINT-Nachwuchs aus Österreich heraus zu
fördern. „Wir müssen uns aber auch international umsehen, wo die
besten Köpfe sind und wie wir sie für Österreich gewinnen können“, so
der Geschäftsführer der BASF Österreich und Leiter der
BASF-Sub-Regionen-Nord-West und Zentraleuropa. Für die Talentsuche
über die Landesgrenze hinweg ist es notwendig, die administrativen
Rahmenbedingungen zu verbessern. Will sich Österreich als Magnet für
internationale MINT-Talente verstehen, bedarf es aber auch eines
internationalen sichtbaren Bekenntnisses, denn „nur wenn sich
ausländische Spitzenkräfte willkommen fühlen, werden sie sich für
Österreich interessieren“, so Pflanzl.

Zahlreiche hochrangige Gäste aus Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft
wohnten der feierlichen Übergabe der MINT-Wandplaketten und Urkunden
an die ausgezeichneten Bildungseinrichtungen bei. Als Jurysprecherin
des MINT-Gütesiegels hob die Geschäftsführerin des Science Center
Netzwerks Barbara Streicher die hohe Qualität der Einreichungen
hervor. Therese Niss, Vorstand der MINTality-Stiftung und Abgeordnete
zum Nationalrat diskutierte mit den Schülerinnen Ella Bertsch und
Alice Fritz sowie der Forscherin Nicole Amberg (IST Austria) über die
Bedeutung von Role Models, um Mädchen und Frauen für die
MINT-Disziplinen zu begeistern. Sektionschefin Doris Wagner (BMBWF)
gab einen Ausblick auf den neuen Schultyp „MINT-Mittelschule“, der ab
Herbst 2022 als Schulversuch an 48 Standorten das
fächerübergreifende, forschende und entdeckende Lernen im neuen
Gegenstand „MINT“ vertieft. Schließlich stand das MINT-Bundesland
Wien im Fokus der Festgala. Ulrike Mangl (Bildungsdirektion Wien) und
Johannes Höhrhan (IV Wien) stellten die MINT-Grätzelinitiative vor
und unterstrichen die Bedeutung der Verbindung von Kunst und Kultur
sowie Technologie und MINT für die Bundeshauptstadt Wien. Andrea
Kuttenberger (Bildungsdirektion Steiermark) stellte den MINT-Kongress
ins Rampenlicht, der im Frühjahr 2023 in Leoben stattfinden wird.
Bernhard Weingartner führte als Moderator durch den Nachmittag, das
Kinderorchester der Johann Sebastian Musikschule sowie „Chemie on
Tour“ unterhielten die anwesenden Gäste.

Das MINT-Gütesiegel ist eine gemeinsame Initiative des
Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung, der
Industriellenvereinigung, der Wissensfabrik Österreich und der
Pädagogischen Hochschule Wien. Es stellt eine bundesweit gültige
Auszeichnung für innovatives Lernen in Mathematik, Informatik,
Naturwissenschaften und Technik (MINT) mit vielfältigen Zugängen für
Mädchen und Burschen dar. Ausgezeichnete Bildungseinrichtungen
erhalten das MINT-Gütesiegel als digitales Logo für ihren Webauftritt
sowie als Wandplakette für ihr Gebäude. Die ausgezeichneten Schulen
und Kindergärten sind öffentlichkeitswirksam auf der „MINT-Landkarte
Österreich“ unter www.mintschule.at verortet. Das Gütesiegel wird für
die Dauer von drei Jahren vergeben, eine Wiedereinreichung ist nach
einer Phase der Qualitätsentwicklung möglich. Erstmalig
ausgezeichnete Bildungseinrichtungen werden bei der MINT-Gala im Haus
der Industrie in Wien geehrt. Die Auszeichnung von rezertifizierten
Bildungseirichtungen erfolgt auf regionaler Ebene, in Kooperation von
Bildungsdirektionen und IV-Landesgruppen. Die siebente Ausschreibung
für das MINT-Gütesiegel wird im November 2022 starten.

Fotos zum honorarfreien Download finden Sie hier:
https://bit.ly/3xk3eEk

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