• 09.06.2022, 09:01:32
  • /
  • OTS0034

ÖAMTC: Einspurige E-Lastenfahrräder im Test (+ Fotos, + Videos)

Testsieger überzeugt durch bestes Fahrverhalten, komfortable Ausstattung und praktischen Korb

Utl.: Testsieger überzeugt durch bestes Fahrverhalten, komfortable
Ausstattung und praktischen Korb =

Wien (OTS) - Nachdem der Mobilitätsclub 2021 zweispurige
E-Lastenräder getestet hat, stehen heuer die einspurigen Modelle im
Fokus. ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl erklärt: "Wir haben uns sechs
sogenannte 'Long Johns' angesehen. Auch bei dieser Variante befindet
sich die 'Last' vor der Lenkgabel, allerdings gibt es hier nur ein
Vorderrad – das Gerät ist daher in der Regel schmaler, dafür aber
deutlich länger." Getestet wurde in den Kriterien Fahren, Handhabung
und Komfort, Antriebssystem und Motor sowie Sicherheit und
Verarbeitung. Außerdem wurde der Schadstoffgehalt jener Bauteile und
Bezüge geprüft, mit denen die Fahrenden Kontakt haben (vor allem
Lenkergriffe, Sattel, Sitzauflagen und Gurte).

Grundsätzlich zeigt sich Kerbl mit den Ergebnissen zufrieden:
"Speziell die Fahreigenschaften und die elektrischen Antriebssysteme
lassen wenig zu wünschen übrig, wobei es durchaus Unterschiede
zwischen den einzelnen Modellen gibt. Entsprechend wichtig ist es,
sich vorab über den persönlichen Haupt-Einsatzzweck klar zu sein."
Erfreulich ist auch, dass die Hersteller bei den Bremssystemen ihre
Hausaufgaben gemacht haben. Das ist aufgrund der relativ hohen
Geschwindigkeiten, die mit den schweren Lastenrädern erreicht werden
können, besonders wichtig. Die Detailergebnisse gibt es unter:
www.oeamtc.at/tests/fahrradtest/elastenfahrradtest-2022.

Testsieger und -verlierer

Testsieger und eines von zwei mit "gut" bewerteten Produkten ist der
e-muli "st", der durch das beste Fahrverhalten aller Modelle, die
gute und komfortable Ausstattung und einen praktischen, weil
faltbaren, Korb überzeugt. "Die guten Fahreigenschaften haben auch
damit zu tun, dass dieses Modell relativ kurz ist und sich damit am
ehesten wie ein normales Fahrrad bedienen lässt", hält ÖAMTC-Experte
Kerbl fest. "Dadurch ist auch der Wendekreis vergleichsweise klein.
Ein Vorteil, wenn man einen Abstellplatz hat, zu dem der Weg etwas
verwinkelter ist." Größter Kritikpunkt: Zum Abstellen mit dem
Hauptständer muss das Rad hinten angehoben werden, was etwas
umständlich sein kann. Überraschend ist hingegen, dass der relativ
kleine Korb ohne Einschränkungen zum Transport von Kindern geeignet
ist. Mit "gut" wurde auch das Urban Arrow Family beurteilt, das
deutlich größer und schwerer, dadurch aber etwas komplizierter zu
beherrschen ist – dafür aber mehr Raum für Zuladung bietet. "Auch
hier haben wir Probleme mit dem Hauptständer festgestellt. Der ist
zwar per se gut gestaltet, lässt sich aber viel zu leicht einklappen,
was durchaus – im wahrsten Sinne des Wortes – Umfallgefahr beim
Beladen birgt", sagt der ÖAMTC-Techniker.

Ein Punkt, den der e-muli "st" der Konkurrenz voraus hat: Alle
anderen Testräder waren an verschiedenen Stellen mit Schadstoffen
belastet. Am schlimmsten trifft es das Lastenrad von Bullitt
(eBullitt 6100). "Hier wurde in Teilen der Kindersitz-Gurte eine
Belastung mit den Weichmachern DEHP und DBP festgestellt. Ersterer
ist als fortpflanzungsgefährdend eingestuft und in Spielzeugen seit
Jahren verboten", stellt Kerbl klar. "Die Schadstoffbelastung der
Gurt-Enden, die von Kindern leicht in den Mund genommen werden
können, schlägt voll auf die Gesamtwertung durch und führt zum 'nicht
genügend' für dieses Modell. Schade, denn ohne dieses Problem hätte
es für ein 'gut' und Platz 2 im Test gereicht – und das trotz eines
leichten Mankos bei den Bremsen." Auch in den übrigen Modellen wurden
leider Schadstoffe gefunden, allerdings nicht in einem Ausmaß, das
eine Abwertung rechtfertigen würde – deutlichen Nachbesserungsbedarf
sieht ÖAMTC-Techniker Kerbl hier aber dennoch.

Kindertransport am E-Lastenrad?

Ein Augenmerk des ÖAMTC-Tests lag diesmal speziell auf der
Möglichkeit, Kinder im E-Lastenrad mitzunehmen. "Möglich ist das mit
allen Modellen – dabei ist aber zu beachten, dass es eine
Helmtragepflicht für Kinder gibt", hält der ÖAMTC-Experte fest.
Wichtig ist außerdem, dass Kinder schon stabil und allein aufrecht
sitzen können müssen, wenn man sie am E-Lastenrad mitnimmt und dass
man sie mit einem Gurt sichern kann. Hier kommen einige
Testkandidaten an ihre Grenzen, beispielsweise ist beim CARGO Plus
E-Bike von Prophete das aufrechte Sitzen platzbedingt nur für ein
Kind und bis zu einer gewissen Größe möglich. Andere Probleme in
diesem Zusammenhang: Beim Babboe City-E ist das Gurtsystem etwas zu
schmal und instabil ausgelegt, beim Triobike Cargo gibt es
Verbesserungsbedarf bei der Einstellung der Schultergurtlänge.

ÖAMTC-Tipps für den Kauf eines E-Lastenrades

Ob man sich für ein ein- oder mehrspuriges Modell entscheidet, hängt
von der persönlichen Präferenz ab. Die Entscheidungskriterien laut
ÖAMTC-Experte Kerbl:

* Einspurige Modelle sind gut für die Kinderbeförderung geeignet.
Ansonsten haben sie Vorteile, wenn man oftmals auf unebenen bzw.
abschüssigen Wegen unterwegs ist – und ab und an auch etwas
sportlicher fahren möchte.

* Für ein zweispuriges E-Lastenrad sollte man sich entscheiden, wenn
man speziell beim Beladen Wert auf einen sicheren Stand legt. Ein
solches Modell eignet sich ferner eher für eine gemütlich Fahrt mit
regelmäßigen Zwischenstopps – und eher für den Transport von Lasten
als zur Mitnahme von Kindern.

Aviso an die Redaktionen: Bildmaterial und ein Video zu dieser
Aussendung gibt es unter www.oeamtc.at/presse. Alle Ergebnisse im
Detail: www.oeamtc.at/tests/fahrradtest/elastenfahrradtest-2022.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | OCP

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel