• 06.06.2022, 09:00:02
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Wie Österreich die kalte Progression loswerden kann

Wien (OTS) - 

Scheitert die Abschaffung der kalten Progression, müssen die Österreicher in den kommenden drei Jahren bis zu 14 Milliarden Euro Inflationssteuer zahlen. Andere Länder zeigen schon lange auf, wie sich diese unfaire Belastung verhindern lässt. Wie Österreich die kalte Progression loswerden kann und welche Länder als Vorbilder dienen können, beleuchtet die Agenda Austria in ihrer neuesten Studie. 

Derzeit lässt auch Finanzminister Magnus Brunner prüfen, wie diese versteckte Steuererhöhung ein für alle Mal zu beenden wäre. Die Zeit drängt. Ohne eine schnelle Reform wird die Kaufkraft der Bürger selbst bei einer Lohnerhöhung um die Inflation sinken. 

Die Agenda Austria-Ökonomen Dénes Kucsera und Hanno Lorenz haben sich angesehen, wie die kalte Progression wirkt und wen sie trifft. Das Ergebnis: Betroffen sind keineswegs nur Menschen mit hohem Einkommen. Schon in den untersten Tarifstufen wirkt sich die Inflationssteuer stark aus. Wer etwa derzeit 1500 Euro brutto pro Monat verdient, würde ohne Reform im Jahr 2025 rund zwei Prozent seines Bruttoeinkommens aufgrund der kalten Progression verlieren. 

Auf der Suche nach einem neuen, gerechteren Modell muss die österreichische Politik das Rad nicht neu erfinden. Zahlreiche andere Staaten haben schon vor Jahren wirksame Gegenmaßnahmen gesetzt. So ist etwa die Regierung in Deutschland verpflichtet, die kalte Progression auszugleichen. In der Schweiz steht eine jährliche Anpassung der Tarife an die Inflation in der Verfassung, das wäre auch für Österreich der einfachste Weg, die kalte Progression endgültig abzuschaffen. 

Österreichische Arbeitnehmer mussten bisher stets jahrelang warten, bevor sie im Rahmen einer groß zelebrierten Steuerreform  davon wieder zurückbekamen, was sie vorher zu viel bezahlt hatten. „Es ist gut und richtig, dass die Abschaffung der kalten Progression endlich wieder auf höchster politischer Ebene diskutiert wird. Den Ankündigungen müssen aber endlich Taten folgen“, sagt Agenda Austria-Leiter Franz Schellhorn. Schwer nachzuvollziehen ist die Debatte über die soziale Treffsicherheit einer völligen Abschaffung der kalten Progression. „Es handelt sich dabei ja nicht um eine Entlastung der Steuerzahler. Sondern um das Abstellen einer geheimen Steuererhöhung für alle Lohnsteuerzahler“, so Schellhorn weiter. Um die hohe Belastung des Faktors Arbeit nicht noch weiter steigen zu lassen, plädieren wir von der Agenda Austria für eine Anpassung des Steuersystems nach Schweizer Vorbild. Eine automatische Inflationsanpassung von Steuertarifen sowie Absetz- und Freibeträgen ist zwingend in der Verfassung zu verankern.

Rückfragen & Kontakt

Christoph Beranek MSc.
christoph.beranek@agenda-austria.at
+43 664 8878 9724

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