• 02.06.2022, 10:37:58
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„Sündige Kirche“: Neues „kreuz und quer“ über Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche – am 7. Juni um 22.35 Uhr in ORF 2

Danach: „Religion ohne Sexualität. Die Shaker“

Utl.: Danach: „Religion ohne Sexualität. Die Shaker“ =

Wien (OTS) - Was haben ein überhöhtes Priesterbild, der vielzitierte
Klerikalismus und eine rigide Sexualmoral mit Missbrauch in der
römisch-katholischen Kirche zu tun? Welche Rolle spielt die
Priesterausbildung in Sachen Missbrauchsprävention? Ausgehend vom
Befund der großangelegten „Mannheim, Heidelberg, Gießen“-Studie, kurz
MHG-Studie, die die katholische Kirche selbst in Deutschland in
Auftrag gegeben hat, begibt sich ORF-Redakteurin Clara Akinyosoye für
die neue „kreuz und quer“-Dokumentation „Sündige Kirche“ am Dienstag,
dem 7. Juni 2022, um 22.35 Uhr in ORF 2 auf eine Spurensuche. Um
23.10 Uhr folgt „Religion ohne Sexualität. Die Shaker“ von Anita
Lackenberger und Gerhard Mader.

„Sündige Kirche“ – ein Film von Clara Akinyosoye

Welche strukturellen Faktoren in der Kirche können Missbrauch
begünstigen und warum ist Klerikalismus problematisch? Diese Fragen
erläutert die Dogmatikerin Gunda Werner. Es sind Fragen, die auch den
Theologen Wolfgang Treitler beschäftigen. Er selbst hat in seiner
Jugendzeit im Internat im Stift Seitenstetten in den 1970er Jahren
Missbrauch erlebt. Im Gespräch mit dem nunmehrigen Abt von
Seitenstetten erzählt er eindrücklich, warum der Missbrauchsskandal
auch theologisch vor brisante Fragen stellt: wie etwa vor jene nach
dem Gottesbild. Zur Bedeutung der Sexualmoral kommt u. a. der
Sexualtherapeut Jonni Brem zu Wort, der Täter aus dem kirchlichen
Umfeld therapiert.

Wie die Doku zeigt, wurde die Kirche in Österreich mit Christoph
Kardinal Schönborn zum Vorreiter im Bemühen, Missbrauchsfälle in den
eigenen Reihen aufzuklären und zu verhindern. Deutlich wird dies auch
anhand aktueller Beispiele: Der Besuch im bischöflichen Internat
Augustinum in Graz zeigt die Veränderungen seit den 1970er Jahren,
wie dort mit der belasteten Geschichte umgegangen wird und wie
Präventionsarbeit gelingen kann. Doch was hat sich innerkirchlich
wirklich verändert? Und wo stehen Reformen noch aus? Neben Experten
und Expertinnen hat Clara Akinyosoye auch kirchliche Vertreter
getroffen, etwa Bischof Benno Elbs. Er betont in der Doku, warum
Machtkontrolle in hierarchischen Organisationen wie der Kirche
wichtig sind, und spricht sich für eine grundlegende Reform in der
Frauenfrage aus. Das Treffen der Redakteurin mit dem spätberufenen
Priesterseminaristen Clemens Haudum gibt einen Einblick in das
gemeinsame Leben im Priesterseminar in Wien heute – einem Ort, an dem
die zukünftigen Priester ausgebildet werden, und geht der Frage nach,
inwiefern Empfehlungen der Fachleute hier umgesetzt werden.

„Religion ohne Sexualität. Die Shaker“ – ein Film von Anita
Lackenberger und Gerhard Mader

Die Shaker sind ein Stück amerikanischer Geschichte, es sind
Menschen, die vor 200 Jahren auszogen, um die Welt zum Guten zu
verändern. Bis heute sind die Shaker bekannt für ihre Musik, aber
auch für die außergewöhnliche Designkunst. Gegründet wurde diese
christliche Bewegung von einer Frau – Ann Lee, die in den 1780er
Jahren aus Manchester in die USA kam, um dort mit ihren Anhängern
ihren Glauben zu verwirklichen.

Einer der zentralen Punkte ihrer Religion war ein zölibatäres Leben
von Frauen und Männern in gemeinsamen Siedlungen. Die Gleichheit der
Geschlechter, die Gleichwertigkeit von Frauen- und Männerarbeit, war
von Beginn an ein zentrales Anliegen. Es gibt viele Bereiche, in
denen die Shaker Vorreiter waren: Sie waren Pazifisten und lehnten
jede Art von Rassismus ab. Zudem waren die Shaker geniale Erfinder
und Konstrukteure. Eigentum des Einzelnen war tabu. Die Shaker lebten
mit Gemeinbesitz und werden oft als die ersten „Kommunisten“ Amerikas
bezeichnet. Die Shaker waren auch die ersten Samenhändler und
-produzenten der Vereinigten Staaten, sie waren Vorreiter der
Elektrifizierung und erfanden eine Vielzahl von Maschinen. In ihrer
Blütezeit (Mitte des 19. Jahrhunderts) gab es Tausende Shaker, heute
sind es nur mehr ganz wenige Menschen, die ein Leben in der
traditionellen Form aufrechterhalten können.

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