• 19.05.2022, 08:00:02
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AK Dividendenreport: Rekorde, wohin das Auge reicht!

Gewinne der ATX Konzerne sprengen erstmals 10-Milliarden-Euro Grenze

Utl.: Gewinne der ATX Konzerne sprengen erstmals 10-Milliarden-Euro
Grenze =

Wien (OTS) - Die im Leitindex der Wiener Börse ATX gelisteten
Konzerne haben 2021 erstmals in der Geschichte des Index die
Gewinnschwelle von zehn Milliarden Euro überschritten (nach
Auswertung von 18 der 20 Unternehmen). Dementsprechend bleiben auch
die Ausschüttungen auf Rekordniveau, weil ein Großteil der Betriebe
die Dividenden kräftig erhöht. In Summe werden alle 20 Unternehmen
mehr als 3,5 Milliarden Euro an die Aktionär:innen verteilen. Und ein
erster Blick auf das laufende Geschäftsjahr zeigt: Die Rally bei den
Gewinnen setzt sich fort.

Exakt 752,1 Millionen Euro – so viel zahlt der Erdölkonzern OMV an
seine Anteilseigner:innen aus – eine Rekordausschüttung und damit
Platz eins im Ranking. An zweiter Stelle folgt mit 682 Millionen Euro
die Erste Group, ebenfalls ein Spitzenwert. Die Bronze-Medaille geht
mit rund 365 Millionen Euro an den Verbund. Der Energiekonzern
schüttete nur 2013 ein noch höheres Volumen aus, in den vergangenen
Jahren wurde signifikant weniger ausbezahlt.

Ein Blick auf die Gewinnsituation erklärt – in den meisten Fällen
– die mehr als großzügige Dividendenpolitik. Erstmals in der
Geschichte des ATX erzielten die dort gelisteten Unternehmen einen
Gewinn von mehr als zehn Milliarden Euro. Aktuell liegt der Wert der
18 Konzerne, die bereits ihre Jahresergebnisse veröffentlicht haben,
bei 10,03 Milliarden Euro. Aber auch der Stahlerzeuger Voest und das
Cateringunternehmen Do&Co, deren Bilanzstichtag am 31. März 2022 war
und deren Ergebnisse noch ausstehen, werden angesichts der bisher
veröffentlichten Quartalszahlen gestiegene Gewinne ausweisen.

Von den bisher 18 ausgewerteten Unternehmen im ATX gibt es
lediglich bei der Raiffeisen Bank International keine Dividende.
Noch keine Informationen bezüglich der Dividende hat die Immofinanz
veröffentlicht, die CA Immo schüttet zwar für 2021 aufgrund der
schwierigen geopolitischen Lage und der Unsicherheit und Volatilität
der Märkte nichts aus, hat aber im März dieses Jahres aus dem
Bilanzgewinn 2020 noch knapp mehr als 250 Millionen Euro an die
Aktionär:innen verteilt. Und die Anteilseigner:innen der Bawag dürfen
sich zwar über Rekorddividenden freuen, die Summe fällt aber aufgrund
der im vergangenen Herbst vorgenommenen Nachzahlungen für die
Bilanzjahre 2019 und 2020 nominell niedriger aus.

Die restlichen 14 Konzerne erhöhen kräftig, größtenteils werden
Rekorddividenden verteilt. „Wie bereits in den Jahren davor ist die
Großzügigkeit bei manchen Betrieben nicht zu verstehen, sprich ist
die Ausschüttungsquote deutlich zu hoch“, analysiert AK Wien
Betriebswirt Markus Oberrauter. So wird etwa beim Faserhersteller
Lenzing mehr als der 2021 erwirtschaftete Gewinn verteilt (in Summe
115,5 Millionen Euro), auch bei der Post gelangt fast wieder der
gesamte Gewinn mit einer Ausschüttungsquote von 84,3 Prozent an die
Aktionär:innen. Und auch der Ölfeldausrüster SBO ist mit einer Quote
von 56,2 Prozent ganz vorne mit dabei.

Weiters zeigt eine Analyse der bisher eingelangten Ergebnisse des
1. Quartals 2022, dass sich der Trend bei der Gewinnentwicklung
weiter fortsetzt. Dazu Oberrauter: „Von den zehn Ergebnissen, die
bisher vorliegen, weisen sieben Unternehmen beträchtliche
Gewinnsteigerungen aus, die restlichen drei verzeichnen nur marginale
Rückgänge, die teils durch Sondereffekte zustande gekommen sind. Der
Krieg in der Ukraine schlägt sich also bis dato noch nicht in der
Gewinnentwicklung der ATX Konzerne nieder.“ Angesichts der
bestehenden Unsicherheiten warnt der AK Wien Betriebswirt einmal mehr
vor einer zu üppigen Ausschüttungspolitik: „Ein wenig Zurückhaltung
wäre das Gebot der Stunde. Zudem wäre es angesichts des immer wieder
zitierten Fachkräftemangels weit sinnvoller und effizienter in die
Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten und in die Ausbildung von
Lehrlingen zu investieren.“

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