- 17.05.2022, 12:57:52
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AVISO: Fluchtbewegungen gestern und heute
Bei der Eröffnung der Wanderausstellung „border(hi)stories“ im Landhaus in Eisenstadt am 20. Mai wird an den Ungarnaufstand von 1956 und die Flucht vieler Tausender Ungar*innen erinnert.
Ab dem 20. Mai 2022 ist die Wanderausstellung „border(hi)stories – 100 Jahre Grenzgeschichte(n)“ zu Gast im Landhaus in Eisenstadt. Schwerpunktthema bei der Ausstellungseröffnung sind die Ereignisse rund um den Ungarnaufstand von 1956, in dessen Zuge viele Tausende Ungar*innen nach Österreich flohen. Aktuell schreibt sich ein weiterer Konflikt in die Geschichte Europas ein und wieder sind Menschen auf der Flucht vor Gewalt und Unterdrückung.
Programm zur Ausstellungseröffnung
Freitag, 20. Mai 2022
18.30 – ca. 20.30 Uhr im Sitzungssaal des Landtages, Eisenstadt
Moderation: Gerhard Baumgartner (Wissenschaftlicher Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes)
Begrüßung: Landtagspräsidentin Verena Dunst
Das Projekt border(hi)stories: Franjo Steiner, IZ-Verein zur Förderung von Vielfalt, Dialog und Bildung
Inhaltliche Einführung: Michael Achenbach (Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Landes Burgenland) und Gerhard Baumgartner
Im Dialog zu: „1956 - Die Welt blickt nach Ungarn“
- Dieter Szorger, Stv. Leiter der Abteilung 7 – Bildung, Kultur und Wissenschaft des Landes Burgenland
- Nikola Bencsics, Sprachwissenschaftler und Historiker, floh 1956 von Ungarn nach Österreich
- Ibolya Murber, Lehrtätigkeit an der Eötvös Loránd University Budapest
Rundgang durch die Ausstellung und Buffet (ab ca. 20 Uhr)
Alle Veranstaltungen sind kostenlos. Im Landhaus gilt FFP2 Maskenpflicht.
Öffnungszeiten Austellung
Eisenstadt ist die siebte – und letzte - Station der Ausstellung, die im Rahmen des gleichnamigen Projekts seit Oktober letzten Jahres durch das Burgenland tourt. Im Herbst wird die dreisprachige Ausstellung (deutsch, ungarisch, englisch) noch in Wien zu sehen sein.
Dauer: 20. Mai – 13. Juni 2022
Ort: Landhaus Eisenstadt
Öffnungszeiten: Mo – Do 8.00 – 15.00, Fr 8.00 – 13.00
Hintergrund: Ungarnaufstand 1956
Nach dem Tod Stalins 1953 kam es in den Ländern des Ostblocks zu ersten vorsichtigen Protesten gegen das Herrschaftssystem der KPdSU. In Ungarn begann 1956 alles mit friedlichen Protesten der Studentenschaft, die aber bald von der Polizei gewaltsam aufgelöst wurden. Die Lage eskalierte, und im Oktober 1956 begann in Budapest ein allgemeiner Volksaufstand mit blutigen Kämpfen zwischen den beiden Lagern. Der Aufstand endete am 11. November mit der Niederschlagung des bewaffneten Widerstandes durch sowjetische Panzer. Es gab tausende Tote und zehntausende Verwundete. Aus Angst vor Vergeltung und in der Hoffnung auf ein besseres Leben flüchteten rund 200.000 Ungarn in den Westen. Die eigentliche Flüchtlingswelle begann am 4. November 1956, als sowjetische Panzer Budapest angriffen. An manchen Tagen überquerten zwischen 8.000 und 10.000 Personen die Grenze. Mit Beginn der Kämpfe in Ungarn engagierte sich Österreich mit der Organisation von Medikamenten und Blutkonserven, die an der Grenze an die Aufständischen übergeben wurden. Mit dem Einsetzen der Flüchtlingswelle verlagerte sich die Hilfeleistung auf die Betreuung der flüchtenden Ungarn.
Das Projekt border(hi)stories – 100 Jahre Grenzgeschichte(n) befasst sich mit der Geschichte der österreichisch-ungarischen Grenzregion im 20. Jahrhundert. Im Mittelpunkt stehen die Narrative rund um vergangene Konflikte, die auf beiden Seiten der Grenze teilweise unterschiedlich erzählt werden. Durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und gemeinsame Auseinandersetzung mit der Geschichte der Region werden die nationalen Färbungen der historischen Narrative sichtbar gemacht. Ziel des Projekts an der Schnittstelle von Wissenschaft (Zeitgeschichte), Bildungsinstitutionen und den lokalen Kommunen ist es, ein objektiveres Geschichtsbild zu verankern und neu zu erzählen.
Das Projekt „border(hi)stories – 100 Jahre Grenzgeschichte(n)“ wird durch das Programm Interreg Österreich-Ungarn 2014-2020 der Europäischen Union finanziert.
Das Projekt wird kofinanziert durch:
Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
Zukunfsfonds der Republik Österreich
Rückfragen & Kontakt
Anmeldung zur Eröffnung der Wanderausstellung sowie für Schulführungen:
Jasmin Karnutsch
+43 57 600-2089
Jasmin.karnutsch@bgld.gv.at
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