• 17.05.2022, 12:03:46
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Ö3-Verkehrsawards 2022 für die „Held/innen der Straße“

„Ö3ver des Jahres“ wird der Niederösterreicher Fabian Fränzen für die Rettung einer Frau aus einem brennenden Auto

Utl.: „Ö3ver des Jahres“ wird der Niederösterreicher Fabian Fränzen
für die Rettung einer Frau aus einem brennenden Auto =

Wien (OTS) - Mut, Zivilcourage, Hilfseinsätze und Lebensrettungen:
Hitradio Ö3, das Bundesministerium für Inneres und das
Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität,
Innovation und Technologie prämierten mit dem 20. Ö3-Verkehrsaward
die Held/innen der Straße für ihre außergewöhnlichen Einsätze im
Straßenverkehr. Die Award-Kategorien wurden neu aufgestellt, erstmals
wurde der Ö3-Verkehrsaward daher heuer in drei Kategorien verliehen:
„Ö3ver/in des Jahres“, „Einsatzhelfer/in des Jahres“ und „Idee des
Jahres“.

Fabian Fränzen aus Schrems in Niederösterreich gewann in der
Kategorie „Ö3ver/in des Jahres“ für den mutigen Einsatz, eine Frau
aus einem brennenden Auto zu retten. Der Ö3-Verkehrsaward in der
Kategorie „Einsatzhelfer/in des Jahres“ ging an die
Landespolizeidirektion Oberösterreich für die Rettung einer Frau aus
einem in der Donau treibenden Auto, an den Feuerwehrverband
Niederösterreich für die außergewöhnlichen Hilfseinsätze nach der
Sturmkatastrophe im Juni 2021 und an die Asfinag Traffic
Manager/innen SKM-Region Ost, für ihren unermüdlichen Einsatz für
Mensch und Tier und damit ihren wertvollen Beitrag zu mehr
Verkehrssicherheit. Für die „Idee des Jahres“ wurde das AIT Austrian
Institute of Technology für die „Mobility Observation Box“ prämiert,
eine Erfindung, mit der das Verkehrsgeschehen an gefährlichen Stellen
zuerst gefilmt und dann mit einer speziellen Software analysiert
werden kann.

Verliehen wurden die Ö3-Verkehrsawards heute feierlich im
ORF-Medienhaus Heiligenstadt von ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher,
Ö3-Senderchef Georg Spatt, Bundesministerin für Klimaschutz Leonore
Gewessler und Bundesminister für Inneres Gerhard Karner.

Kategorie „Ö3ver/in des Jahres“:

Preisträger: Fabian Fränzen aus Schrems in Niederösterreich
Weihnachten im nördlichen Waldviertel. In der Nacht vom Christtag auf
den Stefanitag hat es geschneit. Kurz nach 8.00 Uhr sind auf den
Straßen kaum Menschen unterwegs und es ist eisig kalt. Nur neben der
B41 bei Hoheneich herrscht eine Gluthitze. Ein brennendes Auto hängt
auf einem Abhang – es ist kurz davor ins Schleudern geraten, gegen
eine Leitschiene geprallt und mit aufgeschlitztem Tank die Böschung
hinuntergestürzt. Die junge Lenkerin sitzt zu dem Zeitpunkt noch
regungslos im Auto.

Dass sie überlebt, verdankt sie Fabian Fränzen aus Schrems. Er ist
der richtige Mensch zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Als er
mit seinem Auto zufällig zur Unfallstelle kommt, erkennt er sofort
die Gefahr, läuft zum bereits rauchenden Auto und es gelingt ihm, die
klemmende Tür zu öffnen und die benommene, unter Schock stehende Frau
zu befreien. Es war Rettung im letzten Moment – nur Sekunden später
brennt das Auto lichterloh. Für sein mutiges, rasches und richtiges
Handeln, mit dem er das Leben einer jungen Tierärztin gerettet hat,
erhält Fabian Fränzen aus Schrems in Niederösterreich den
Ö3-Verkehrsaward in der Kategorie „Ö3ver/in des Jahres“.

Kategorie „Einsatzhelfer/in des Jahres“:

Preisträger/innen: Landespolizeidirektion Oberösterreich
Das ist wohl der Alptraum eines/r jeden Autofahrers/in: Das Auto
gerät ins Rutschen, kommt von der Fahrbahn ab, landet im Fluss und
beginnt zu sinken.
So passiert einer Autofahrerin am Abend vor Weihnachten (23. Dezember
2021), in Linz auf der Oberen Donaustraße bei der Nibelungenbrücke.
Ihr Auto rutscht über eine vereiste Bootsrampe in die 4 Grad kalte
Donau. Mit im Auto auch ihr kleiner Hund. Gegen 21.20 Uhr geht bei
der Polizei der Notruf ein. Die Polizisten Paul Sery und Matthias
Maderthaner von der Polizeiinspektion Linz-Landhaus sind ganz in der
Nähe auf Streifendienst unterwegs, als der Funkspruch eingeht.
Innerhalb von nur einer Minute sind sie an der Unfallstelle. Sofort
legen sie ihre Ausrüstung ab, ziehen die Stiefel aus und springen,
ohne zu zögern, ins eiskalte Wasser. Zu diesem Zeitpunkt ist das Auto
bereits 15 Meter vom Ufer abgetrieben und mit der Motorhaube voran zu
einem Drittel versunken. Zuerst versuchen die Polizisten die Türen zu
öffnen, das gelingt aber nicht – die Türgriffe reißen aus. Paul
Krenmair, ein weiterer Kollege der Polizeiinspektion, springt ins
Wasser und gemeinsam können sie ein hinteres Seitenfenster hinunter
drücken und Frau und Hund durch das Seitenfenster retten. Nur
Augenblicke nachdem die Lenkerin und ihr Hund wohlauf ans Ufer
gebracht wurden, versinkt das Auto in der Donau. Eine Rettung in
letzter Sekunde. Für diesen lebensrettenden Einsatz geht der
Ö3-Verkehrsaward in der Kategorie „Einsatzhelfer/in des Jahres“ an
die Landespolizeidirektion Oberösterreich.

Preisträger/innen: Feuerwehrverband Niederösterreich
„Tornado verwüstet Tschechien“ – so die Schlagzeile vom Juni 2021. Es
haben sich Szenen abgespielt, wie normalerweise nur aus Hollywood
Blockbustern bekannt: Eine gewaltige Windhose ist weithin sichtbar,
wie sie über das Land fegt. Das Epizentrum des Tornados liegt im
grenznahen Raum Mikulov, ganz in der Nähe von Drasenhofen. Auch in
Österreich schaut es aus wie nach einem Weltuntergang: Die Bezirke
Hollabrunn, Mistelbach, Gmünd, Horn, Zwettl oder auch Waidhofen an
der Thaya werden schwer getroffen, zahlreiche Häuser werden
abgedeckt, allein im Raum Schrattenberg beschädigen faustgroße
Hagelkörner die Dächer von 250 Gebäuden. Fast 2.000 Feuerwehrleute
stehen über Tage hinweg im Einsatz, es geht um das
Lebensnotwendigste: Äste, Sträucher und Bäume müssen von den Straßen
entfernt werden, Dächer müssen zumindest soweit abgedeckt werden,
dass die Wohnräume vor Regen geschützt sind. Mit hunderten Planen aus
dem Katastrophenschutzlager in Tulln versuchen die Feuerwehrleute die
Häuser vor weiteren Zerstörungen zumindest provisorisch zu schützen.
In Drasenhofen stellt die Feuerwehr das Feuerwehrhaus für die
erschöpften Rettungskräfte zur Verfügung. Der Einsatz ist nicht nur
körperlich, sondern auch psychisch besonders anstrengend, so
verheerend ist die Zerstörung. Es grenzt an ein kleines Wunder, dass
niemand verletzt wurde. Für diese unglaubliche Hilfeleistung unter
widrigsten Bedingungen in einer besonders belastenden Situation geht
der Ö3-Verkehrsaward in der Kategorie „Einsatzhelfer/in des Jahres“
an den Landesfeuerwehrverband Niederösterreich.

Preisträger/innen: Asfinag Traffic Manager/innen – SKM-Region Ost
Die Herausforderungen der Asfinag Traffic Manager/innen, die rund um
die Uhr auf den Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich unterwegs
sind, sind äußerst vielfältig: Es gilt Unfallstellen abzusichern,
Erste Hilfe zu leisten und Gegenstände von den Fahrbahnen zu
entfernen. Besonders gefährliche Situationen entstehen, wenn sich
Tiere auf die Fahrbahn verirren. Allein im letzten Jahr war die
Asfinag 226-mal im Einsatz, um etwa Rehe, Schwäne, Füchse oder Hunde
zu retten.
Am Vormittag des 20. August hat sich ein Rehbock auf die
Südosttangente – die meistbefahrene Autobahn Österreichs – im Bereich
Hansonkurve verirrt. Der Rehbock ist am Grünstreifen zwischen
Lärmschutzwand und Autobahn unterwegs. Sollte der Rehbock auf die
Fahrbahn laufen, bedeutet das für die Autofahrer/innen und das Tier
allergrößte Gefahr. Die Autobahn muss gesperrt werden. Gemeinsam mit
einer Veterinärmedizinerin am Beifahrersitz verfolgen die Traffic
Manager/innen den Rehbock, bis dieser schließlich betäubt und
unverletzt zurück in den Wald gebracht werden kann.
Ein seltener Waldkauz wurde in Oberösterreich am Pannenstreifen im
Bereich Knoten Haid entdeckt. Die Asfinag Traffic-Manager/innen
können den verletzten Raubvogel einsammeln und in die Tierklinik
Sattledt bringen. Gerettet werden konnte auch die kleine
Chihuahua-Dame Fibi. Sie büxt in Salzburg im Bereich Kuchl aus einem
Garten aus und läuft auf die Autobahn. Die Traffic Manager/innen
fangen die kleine Fibi ein und übergeben sie unverletzt ihrem
Besitzer. Für ihren unermüdlichen und herausfordernden Einsatz auf
Österreichs Straßen für Mensch und Tier geht der Ö3-Verkehrsaward in
der Kategorie „Einsatzhelfer/in des Jahres“ an die Traffic
Manager/innen SKM-Region Ost der Asfinag.

Kategorie „Idee des Jahres“:

Preisträger: AIT-Austrian Institute of Technology
Wenn Autos, Motorräder, LKW und dann auch noch Rad- und
Scooterfahrer/innen sowie Fußgänger/innen einander auf Straßen und
Kreuzungen begegnen, dann wird’s oft hitzig und gefährlich.
Vielleicht gehören diese Probleme mit einer neuen Verkehrsidee bald
der Vergangenheit an: M-O-B – so lautet die „Zauberformel“, mit der
Konflikte auf Straßen gelöst werden können. MOB steht für Mobility
Observation Box – einer Erfindung, mit der das Verkehrsgeschehen an
gefährlichen Stellen zuerst gefilmt und dann mit einer speziellen
Software analysiert werden kann. Ob Fußgänger/innen, Rad-, Auto- oder
Scooterfahrer/innen – wie sie sich auf einem bestimmten
Straßenabschnitt verhalten, wo und wann sie sich gefährlich
nahekommen, das wird durch Bewegungslinien transparent dargestellt.
Künstliche Intelligenz hilft dabei, das Verhalten der einzelnen
Verkehrsteilnehmer/innen zu erfassen. Gefährliche Situationen lassen
sich so objektiv und einfach erkennen. Und oft sind es dann die
kleinen Änderungen und Verbesserungen, die große Wirkung haben: zum
Beispiel neue Bodenmarkierungen oder Verkehrsschilder. Für die
Entwicklung dieses speziellen Verkehrsanalyse-Systems erhält das
AIT-Austrian Institute of Technology den Ö3-Verkehrsaward in der
Kategorie „Idee des Jahres“.

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