- 02.05.2022, 14:43:23
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Trotz Rekordgewinnen erhöht Verbund Gas- und Strompreise massiv
AK fordert Änderung der Lieferbedingungen und Rückverteilung der Mehreinnahmen an Kund:innen
Utl.: AK fordert Änderung der Lieferbedingungen und Rückverteilung
 der Mehreinnahmen an Kund:innen =
Wien (OTS) - Der Verbund hat mit 1. Mai die Preise für Strom je nach
 Vertrag um 21 Euro pro Monat und mehr erhöht. Bei Gas beträgt die
 monatliche Erhöhung sogar 75 Euro. Vor allem die Preiserhöhung bei
 Strom stößt auf völliges Unverständnis bei der Arbeiterkammer – wirbt
 der Verbund doch seit Jahren mit 100 Prozent Strom aus heimischer
 Wasserkraft. 
 Diese massive Preiserhöhung ist dadurch entstanden, dass der Verbund
 die verrechneten Energiepreise an einen Index koppelt. „Dieses
 Vorgehen ist unverantwortlich. Das ist eine rein virtuelle
 Kostensteigerung, die nur durch diese Lieferbedingungen entsteht, der
 aber keine gleichwertige Steigerung der Erzeugungskosten für Strom
 gegenübersteht“, betont AK Energieexpertin Christina
 Brichta-Hartmann. Den Verbund kostet die Erzeugung einer
 Kilowattstunde Strom aus Wasserkraft nicht plötzlich so viel mehr.
 Aus Sicht der AK ist es daher hochproblematisch, dass sich der
 Verbund hinter dem Markt und dem Aktienrecht versteckt und auf diese
 Weise enorme Gewinne einfährt“.
 So stieg der Gewinn des Verbundes im Vorjahr um über 38 Prozent auf
 874 Mio. Euro, für 2022 wird ein Gewinn von bis zu zwei Mrd. Euro
 erwartet. Damit erhöhen sich auch die Dividenden für Aktionär:innen
 kräftig. Diese Rekorddividenden könnten sich heuer gegenüber dem
 Vorjahr sogar noch verdoppeln. 
 Der Verbund, der überwiegend im Eigentum der öffentlichen Hand und
 anderer Energieversorger ist, soll endlich Verantwortung übernehmen
 und den indexgetriebenen Preiserhöhungsautomatismus in seinen
 Lieferbedingungen abstellen. Neue gesetzlichen Regelungen im
 Energierecht machen das möglich. 
 „Das Verhalten des Verbunds zeigt lehrbuchhaft, warum Übergewinne
 (Wind-fall-profits) abgeschöpft werden müssen“, so Brichta-Hartmann.
 „Denn hier werden gewaltige ungerechtfertigte Gewinne auf Kosten der
 Strom- und Gaskund:innen erwirtschaftet.“ Sollte der Verbund seiner
 Verantwortung gegenüber seinen Kund:innen nicht nachkommen, müsse die
 Politik eingreifen und den Übergewinn durch eine Sondersteuer
 abschöpfen und an die Energiekund:innen umverteilen. „Als ersten
 Schritt muss der Finanzminister seine Mehreinnahmen durch den Verbund
 an die Haushalte rückverteilen. Denn viele Menschen wissen im Moment
 nicht mehr, wie sie ihre Strom- und Gasrechnungen bezahlen sollen.“
 Die AK hat aber nicht nur den Verbund im Visier: Auch andere
 Energieunternehmen profitieren von der derzeitigen Situation auf den
 Energie-Großhandelsmärkten und fahren aktuell Rekordgewinne ein.
 Gleichzeitig belastet die Teuerung die Menschen massiv. Die AK
 fordert, diese Gewinne der Energieanbieter dafür zu verwenden, die
 Teuerung für die Menschen abzufedern. „Die Umverteilung von unten
 nach oben muss beendet werden – und wenn es die Versorger nicht tun,
 dann muss es per Gesetz passieren“, fordert Brichta-Hartmann
 abschließend.
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