Auch für Schwangere beworbener Riegel betroffen - Greenpeace fordert EU-weites Aus für Glyphosat
Utl.: Auch für Schwangere beworbener Riegel betroffen - Greenpeace
fordert EU-weites Aus für Glyphosat =
Wien (OTS) - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat zwölf
Müsliriegel von einem akkreditierten Labor auf Pestizide testen
lassen. Das beunruhigende Ergebnis: Vier der zwölf Proben waren mit
dem Pflanzengift Glyphosat belastet, drei davon auch noch mit
weiteren Giftstoffen. Unter den betroffenen Proben war auch ein für
Schwangere beworbener Riegel der Marke Milupa. Die geltenden
gesetzlichen Grenzwerte wurden in keiner Proben überschritten,
dennoch stellt gerade die regelmäßige Aufnahme von Pestiziden ein
Risiko für unsere Gesundheit dar. Glyphosat ist etwa laut der
internationalen Agentur für Krebsforschung der WHO bei Tieren
erwiesenermaßen krebserregend und beim Menschen “wahrscheinlich
krebserregend”. Noch dieses Jahr wird auf EU-Ebene über eine
Verlängerung der Zulassung von Glyphosat ab 2023 entschieden.
Greenpeace fordert von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger
gegen eine EU-weite Neuzulassung des Pflanzengifts zu stimmen und
sich auf europäischer Ebene klar gegen Glyphosat zu positionieren.
“Gefährliche Pestizide wie Glyphosat haben in unserem Essen nichts
verloren. Doch sogar unsere Müsliriegel sind mit Pestizid-Cocktails
belastet”, sagt Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei
Greenpeace in Österreich. Bei dem von Greenpeace bei der
Lebensmittelversuchsanstalt (LVA) in Auftrag gegebenen Labor-Test
wurden in vier von 12 Müsliriegeln Pestizide nachgewiesen, die für
Mensch, Tier und Umwelt schädlich sein können. Neben Glyphosat, das
in allen vier Proben gefunden wurde, handelt es sich zudem um die
Pestizide Pyrimethanil, Cypermethrin, Piperonylbutoxid und
Pirimiphos-methyl. Die nachgewiesenen Giftstoffe werden in der
konventionellen Landwirtschaft angewandt etwa um Schädlinge oder
Beikräuter abzutöten. Dabei verursachen sie aber häufig auch Schäden
in der Natur und finden teils ihren Weg in unsere Lebensmittel. So
wurde bei dem aktuellen Greenpeace-Test Glyphosat unter anderem in
einem für Schwangere beworbenen Riegel von Milupa nachgewiesen,
gemeinsam mit zwei weiteren Wirkstoffen. Die in dem Milupa-Riegel
nachgewiesenen Mengen waren vergleichsweise niedrig. Allerdings ist
hier zu beachten, dass bei Schwangeren ein zusätzliches Risiko für
das Ungeborene besteht und der Kontakt mit Pestiziden daher möglichst
reduziert werden sollte. Der höchste Glyphosat-Rückstand wurde in
einem Riegel des Herstellers Peeroton nachgewiesen. “Wir dürfen uns
und unsere Natur nicht länger dieser unnötigen Gefahr aussetzen. Bei
Glyphosat ist die Lösung greifbar nah. Alles andere als ein rasches
Verbot des Pflanzengifts auf EU-Ebene wäre fahrlässig”, sagt
Theissing-Matei.
Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt Greenpeace zu
Bio-Müsliriegel zu greifen. Hier kann man sicher sein, dass keine
chemisch-synthetischen Pestizide wie Glyphosat eingesetzt werden. Wie
der Greenpeace-Marktcheck zeigt, liegt das Bio-Angebot im Handel bei
Müsliriegel immerhin bei 25 Prozent. Beim Sortimentsvergleich
schneiden im Lebensmittelhandel die Diskonter am besten ab: Lidl
belegt Platz eins vor Hofer und Penny Markt, die ex aequo auf dem
zweiten Platz liegen. Sie haben zwar ein vergleichsweise kleines
Sortiment, überzeugen aber mit hohem Bio-Anteil und einer relativ
großen Anzahl an Riegeln mit fair produzierter Schokolade. Bei den
Drogeriemärkten schneidet die Kette dm am besten ab.
Die Test-Ergebnisse im Detail zu Müsliriegel finden Sie hier:
https://act.gp/3xVhm8Z
Unterlagen zum Greenpeace-Marktcheck Müsliriegel finden Sie unter:
https://act.gp/3F9EWR3
Bildmaterial
finden Sie unter https://act.gp/3EVcke0
Dieses steht unter Angabe der Photo Credits zur einmaligen Nutzung
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(© Mitja Kobal / Greenpeace)
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