ORF III am Wochenende: Zwei „zeit.geschichte“-Neuproduktionen zur Geschichte des Nationalsozialismus in Österreich
Außerdem: „Der Bockerer“ und „Der Bockerer II – Österreich ist frei“
Wien (OTS) - ORF III Kultur und Information eröffnet das Wochenende am Samstag, dem 30. April 2022, mit vier „zeit.geschichte“-Produktionen zum Nationalsozialismus in Österreich. Die beiden österreichischen Filme „Der Bockerer“ und „Der Bockerer II – Österreich ist frei “ schließen am Sonntag, dem 1. Mai 2022, an die Thematik des Vortages an.
Die neue ORF-III-Dokumentation „Hitlers Helfer in Österreich – Baldur von Schirach“ (20.15 Uhr) porträtiert am Samstag, dem 30. April, Hitlers Gauleiter in Wien. Der gebürtige Berliner gab sich stets als gebildeter Freigeist, zählte aber zu den größten NS-Verbrechern auf österreichischem Boden. Die TV-Doku von Regisseur Christian Hager in Zusammenarbeit mit dem Historiker Oliver Rathkolb zeigt den Aufstieg und tiefen Fall des Wiener Gauleiters, der Zehntausende Juden in die Vernichtungslager deportieren ließ. Der Film beleuchtet außerdem Schirachs perfide Kulturpolitik, seine militärische Unfähigkeit bei der Verteidigung Wiens sowie seine Flucht vor den Alliierten bis hin zu seiner Verhaftung in Tirol.
Die zweite „zeit.geschichte“-Neuproduktion „Hitlers österreichische Helfer – Ernst Kaltenbrunner“ (21.05 Uhr) widmet sich einem lange Zeit übersehenen und bisher wenig bekannten österreichischen Nationalsozialisten der ersten Reihe. Als Chef des Reichssicherheitshauptamtes war er für jene Einsatzgruppen verantwortlich, die im Rücken der Ostfront rund eine Million Menschen ermordeten.
Danach folgt „Hitlers Tod im Bunker – Die letzten Geheimnisse des Diktators“ (21.55 Uhr). Die Dokumentation von Emmanuel Amara rekonstruiert die dramatischen Ereignisse der letzten Kriegswochen 1945. Den vierteiligen „zeit.geschichte“-Abend schließt die Doku „41 Tage der Gewalt – Die letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs“ (22.50 Uhr) ab.
Am Sonntag, dem 1. Mai 2022, zeigt ORF III den österreichischen Film „Der Bockerer“ (20.15 Uhr). Mit dem Einmarsch der deutschen Truppen im Jahr 1938 wird Österreich als Ostmark Teil des „Dritten Reichs“. Die Gräuel der Nazi-Diktatur, die Schrecken der Nürnberger Gesetze, der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, Blitzkriege bis Russlandfeldzug und Stalingrad – alles dringt in die kleine Welt des Wiener Fleischhauers Karl Bockerer ein. Mit bissigem Humor und klaren Worten muss er in seinem Geschäft und in der Familie Widerstand leisten. Bis Österreich von den Alliierten befreit wird und am 27. April 1945 im zerbombten Wien die erste provisorische Staatsregierung unter Karl Renner eingesetzt wird.
Danach folgt mit „Der Bockerer II – Österreich ist frei“ (22.00 Uhr) die Fortsetzung: Im besetzten Wien der Nachkriegsjahre ist es abermals Karl Bockerer, der auf charmant-trotzige Weise den herrschenden Mächten Paroli bietet. Diesmal richtet sich seine Verbissenheit gegen die russischen Besatzer, deren unmenschliche Härte das Glück zweier Liebender gefährdet.