Berlakovich appelliert an EU-Agrarkommissar zur Green-Deal-Überarbeitung
Kriegsbedingte Marktverwerfungen im Fokus von EU-Bauernverbands-Präsidium
Wien (OTS) - Bei einem hochkarätigen Meinungsaustausch der EU-Bauern- und Genossenschaftsverbände (COPA-COGECA) mit EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski gestern, Donnerstag, in Brüssel standen insbesondere kriegsbedingte Marktverwerfungen im Fokus. Zur Absicherung der Lebensmittelversorgung appelliert Niki Berlakovich, Landwirtschaftskammer (LK) Burgenland-Präsident und Vertreter der Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ) in der COPA an den Agrarkommissar, eine Neubewertung und Überarbeitung des Green Deals und weiterer EU-Strategien zu machen.
"Nach der Corona-Krise führt uns nun der Krieg in der Ukraine noch deutlicher vor Augen, wie wichtig es ist, dass Europa seine eigene, nachhaltige Lebensmittelversorgung stärkt und ausbaut. Der Green Deal beziehungsweise Farm to Fork sprechen wichtige Themen an. Die aktuelle Situation zwingt uns aber zu verantwortungsvollem Handeln. Die EU-Kommission kann nicht die EU-Eigenversorgung ausbauen wollen und gleichzeitig den bäuerlichen Betrieben wichtige Betriebsmittel reduzieren. Das passt nicht zusammen und gehört überarbeitet. Sogar Studien des eigenen Wissenschaftsdienstes der EU-Kommission und weiterer namhafter Forschungsstellen warnen vor gravierenden Rückgängen in der Lebensmittelerzeugung in der Höhe von 10 bis 15% und steigenden Lebensmittelpreisen. Diese Prognosen können sicher nicht im Interesse der Menschen sein", warnt Berlakovich auch im Hinblick auf die steigende Inflation.
Beitrag zur globalen Versorgungssicherheit wahrnehmen
"Was vor dem Ukraine-Krieg gegolten hat, gilt seit dem Ukraine-Krieg noch mehr: Wir wollen, dass die Bedenken dieser Forschungsinstitute ernst genommen und Nachbesserungen vorgenommen werden", fordert Berlakovich. "Gerade wir in Österreich bekennen uns bekanntermaßen zu einer umweltfreundlichen, nachhaltigen Bewirtschaftungsweise. Wir wollen und müssen aber in entscheidendem Maße auch unsere Produktionsverantwortung wahrnehmen und einen Beitrag zur globalen Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln leisten - und das zu erschwinglichen Preisen. EU-Strategien dürfen keinesfalls zu einer Abnahme der EU-Eigenversorgung und zu einer Schwächung unserer Lebensgrundlagen führen", so Österreichs LKÖ-Vertreter in der COPA. (Schluss)
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