Mobilitätsclub begrüßt Attraktivierungen – aber nicht zu Lasten der Sicherheit
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Lasten der Sicherheit =
Wien (OTS) - Heute, Freitag, hat die Bundesregierung die Novelle der
Straßenverkehrsordnung (StVO) präsentiert. ÖAMTC-Verkehrsjurist
Matthias Wolf dazu: "Grundsätzlich begrüßen wir Maßnahmen, die dazu
beitragen, den Radverkehr zu erleichtern – wobei eine endgültige
Bewertung der Novelle ohnehin erst möglich ist, wenn der Entwurf
vorliegt." Klar ist für den Experten aber auch, dass jede Änderung
auch und vor allem unter dem Aspekt der Verkehrssicherheit zu
betrachten ist. "Bei der geplanten Neuregelung des
Nebeneinanderradelns auf Freilandstraßen hat man beispielsweise auf
die Bedenken, die der ÖAMTC geäußert hat, gehört", so Wolf. "An
anderer Stelle sollte aus unserer Sicht aber definitiv nachgeschärft
werden."
Praktikable Regeln tragen zu mehr Sicherheit bei
Konkret kritisiert der ÖAMTC-Experte, dass die Regierung bei der
StVO-Novelle offenbar keinen Blick auf das Unfallgeschehen geworfen
hat: "Laut Statistik ereignet sich die Hälfte aller Unfälle mit
Radfahrenden an Kreuzungen. Es ist daher nicht nachvollziehbar, wieso
gerade dort mit komplizierten Regeln noch mehr Unsicherheit
geschaffen wird." Wolf bezieht sich auf die Pläne der
Verkehrsministerin, Radfahrenden künftig unter gewissen
Voraussetzungen, die praxisfern formuliert sind, das Abbiegen bei Rot
zu erlauben. "Unser Standpunkt dazu ist klar: Unfälle und Konflikte
entstehen durch unpraktikable Regeln. Die Vorschriften müssen einfach
und verständlich sein, damit ein sicheres Miteinander im
Straßenverkehr funktioniert", stellt der ÖAMTC-Jurist klar. "Wir
freuen uns dennoch, dass einige unserer im Vorfeld geäußerten
Kritikpunkte offenbar aufgegriffen wurden – das ist ein kleiner
Lichtblick für ein sicheres Miteinander im Straßenverkehr."
ÖAMTC-Umfrage zeigt mögliche Konfliktpotenziale auf
Ende 2021 hat der Mobilitätsclub eine Umfrage unter 1.483 Mitgliedern
durchgeführt. Eine der Fragen bezog sich auf die Erlaubnis für
Radfahrende, bei Rot abzubiegen. "Das Ergebnis war eindeutig: sieben
von zehn Befragten lehnten diese Idee ab", hält Wolf fest. Eine
anderes Ergebnis aus der AM.PULS-Befragung: Die Hälfte der Befragten
war dagegen, Radfahrenden zu erlauben, auf allen Straßen
nebeneinander fahren zu dürfen. "Diese Befragung zeigt deutlich, wie
hoch das Konfliktpotenzial wäre, wenn gewisse Regeln durchgepeitscht
werden", erklärt der ÖAMTC-Jurist. "Vor allem – und unabhängig davon
– muss letztlich jedoch die Sicherheit an oberster Stelle stehen. Und
hier sprechen die Zahlen leider eine deutliche Sprache."
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