Zum Inhalt springen

AK fordert mehr Sozialhilfe und Arbeitslosengeld aufgrund der Teuerung

AK Sozialpolitik-Leiterin Sybille Pirklbauer: „Regierung hat Handlungsbedarf erkannt“

Wien (OTS) - „Die angekündigte Reparatur der schwer beschädigten Sozialhilfe ist ein zartes Zeichen dafür, dass die Regierung den Handlungsbedarf erkannt hat“, sagt AK Sozialpolitik-Leiterin Sybille Pirklbauer. „Die angekündigten Verbesserungen sind aber noch nicht ausreichend. Angesichts der Teuerung reicht das nicht, um ein Ansteigen der Armut zu verhindern. Es braucht generell höhere Richtsätze und parallel eine Anhebung des Arbeitslosengeldes. Der Sozialstaat muss armutsfest sein.“

SozialhilfeempfängerInnen sind von der Teuerung besonders stark betroffen. Immer mehr Menschen melden sich bei den Hilfsorganisationen, weil sie die gestiegenen Kosten in jedem, existenziell notwendigen Lebensbereich – Miete, Essen, Energie – einfach nicht mehr tragen können. Insbesondere für Kinder braucht es jetzt schnell eine Anhebung der Richtsätze.

Für Alleinlebende und Alleinerziehende beträgt die Höhe der Sozialhilfe im Jahr 2022 maximal rund 978 Euro. Für Paare wurde ein Maximalbetrag von rund 1.369 Euro festgelegt. Die Beträge werden 12x jährlich gewährt.
So berichtete die Volkshilfe bereits im Jänner: „Für diese Menschen sind die Preissteigerungen existenzbedrohend, die Frage essen oder heizen stellt sich für immer mehr Haushalte. Diese Menschen wenden sich in ihrer Verzweiflung an die Volkshilfe. Wir helfen, so gut es geht, aber die Zunahme an Ansuchen aufgrund der Teuerung macht uns echte Sorgen.“

Und auch die Caritas berichtet: „Die hohe Inflation verstärkt die finanzielle Not von armutsbetroffene Menschen und zwingt sie derzeit oft zu unwürdigen Entscheidungen wie: ‚Heize ich meine Wohnung oder fülle ich den Kühlschrank?‘“

Parallel dazu braucht es auch eine Anhebung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent der Nettoersatzrate. Denn auch immer mehr Arbeitslose müssen um zusätzliche Unterstützung ansuchen.

Das Arbeitslosengeld in der derzeitigen Form führt zu Armut. 82 Prozent der Arbeitslosen kommen mit dem Einkommen gerade noch aus, bei Langzeitarbeitslosen sind es 94 Prozent, zeigt der Arbeitsklimaindex. Das heißt, dass normale Ausgaben wie Miete schon ein Problem darstellen. Kommen Extra-Ausgaben dazu – von einer kaputten Waschmaschine bis hin zu einer Schulveranstaltung – führt das in den betroffenen Familien zu dramatischen Situationen.

Rückfragen & Kontakt:

Arbeiterkammer Wien
ChefIn vom Dienst
+43 1 50165 12565
presse@akwien.at
https://wien.arbeiterkammer.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | AKW0003