- 26.04.2022, 15:45:28
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AK fordert mehr Sozialhilfe und Arbeitslosengeld aufgrund der Teuerung
AK Sozialpolitik-Leiterin Sybille Pirklbauer: „Regierung hat Handlungsbedarf erkannt“
Utl.: AK Sozialpolitik-Leiterin Sybille Pirklbauer: „Regierung hat
 Handlungsbedarf erkannt“ =
Wien (OTS) - „Die angekündigte Reparatur der schwer beschädigten
 Sozialhilfe ist ein zartes Zeichen dafür, dass die Regierung den
 Handlungsbedarf erkannt hat“, sagt AK Sozialpolitik-Leiterin Sybille
 Pirklbauer. „Die angekündigten Verbesserungen sind aber noch nicht
 ausreichend. Angesichts der Teuerung reicht das nicht, um ein
 Ansteigen der Armut zu verhindern. Es braucht generell höhere
 Richtsätze und parallel eine Anhebung des Arbeitslosengeldes. Der
 Sozialstaat muss armutsfest sein.“
SozialhilfeempfängerInnen sind von der Teuerung besonders stark
 betroffen. Immer mehr Menschen melden sich bei den
 Hilfsorganisationen, weil sie die gestiegenen Kosten in jedem,
 existenziell notwendigen Lebensbereich – Miete, Essen, Energie –
 einfach nicht mehr tragen können. Insbesondere für Kinder braucht es
 jetzt schnell eine Anhebung der Richtsätze.
Für Alleinlebende und Alleinerziehende beträgt die Höhe der
 Sozialhilfe im Jahr 2022 maximal rund 978 Euro. Für Paare wurde ein
 Maximalbetrag von rund 1.369 Euro festgelegt. Die Beträge werden 12x
 jährlich gewährt.
 So berichtete die Volkshilfe bereits im Jänner: „Für diese Menschen
 sind die Preissteigerungen existenzbedrohend, die Frage essen oder
 heizen stellt sich für immer mehr Haushalte. Diese Menschen wenden
 sich in ihrer Verzweiflung an die Volkshilfe. Wir helfen, so gut es
 geht, aber die Zunahme an Ansuchen aufgrund der Teuerung macht uns
 echte Sorgen.“
Und auch die Caritas berichtet: „Die hohe Inflation verstärkt die
 finanzielle Not von armutsbetroffene Menschen und zwingt sie derzeit
 oft zu unwürdigen Entscheidungen wie: ‚Heize ich meine Wohnung oder
 fülle ich den Kühlschrank?‘“
Parallel dazu braucht es auch eine Anhebung des Arbeitslosengeldes
 auf 70 Prozent der Nettoersatzrate. Denn auch immer mehr Arbeitslose
 müssen um zusätzliche Unterstützung ansuchen.
Das Arbeitslosengeld in der derzeitigen Form führt zu Armut. 82
 Prozent der Arbeitslosen kommen mit dem Einkommen gerade noch aus,
 bei Langzeitarbeitslosen sind es 94 Prozent, zeigt der
 Arbeitsklimaindex. Das heißt, dass normale Ausgaben wie Miete schon
 ein Problem darstellen. Kommen Extra-Ausgaben dazu – von einer
 kaputten Waschmaschine bis hin zu einer Schulveranstaltung – führt
 das in den betroffenen Familien zu dramatischen Situationen.
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