Energie- und Rohstoffversorgung unsicher
Rohstoffknappheit und instabile wirtschaftliche Lage werden zur Herausforderung 2022
Baden (OTS) - Die niederösterreichische Molkerei NÖM gilt bei ihren Handelspartnern als zuverlässiger und zeitgerechter Lieferant von qualitativ hochwertigen Milchprodukten, jedoch ist die derzeitige Lage zur Energie- und Rohstoffversorgung besonders herausfordernd und veranlasst das Unternehmen sogar vorsorglich Lieferstopps von bestimmten Produkten anzukündigen.
„Als gegenwärtige Herausforderungen ist für die NÖM die derzeitige weltweite instabile wirtschaftliche Lage deutlich spürbar. Die Steigerung der Energiepreise, besonders bei Gas, sind enorm. Diese nehmen Dimensionen an, die in keinem Plan eingepreist sind und zu harten Maßnahmen, und damit in letzter Konsequenz zu Veränderungen im Sortiment führen“
, beschreibt Alfred Berger, Vorstand der NÖM AG die Situation. „Die NÖM ist im Processing aktuell noch zu 100% von Gas abhängig, sollte es hier zu Ausfällen kommen, steht der Betrieb still, inklusive der Abholung der Rohmilch bei allen Bauern“, so Berger weiter.
„Die wesentlichste Komponente in der Milchwirtschaft ist der Milchpreis. Durch die Teuerungen in der Landwirtschaft und verstärkt durch eine europäische Knappheit von Milch vor allem in Deutschland und Holland, ist der Liter Rohmilch bereits um mehr als 10 Cent oder 30 % gestiegen. Für die NÖM schlägt allein diese Position mit mehr als 40 Millionen Euro zu Buche, dann kommen fast nochmals so viel Preiserhöhungen von Vorlieferanten und Energie dazu“
, beziffert Berger die Entwicklung.
Das Unternehmen sieht sich damit nicht nur mit enormen Preiserhöhungen konfrontiert. Zusätzlich sind bestimmte Verpackungsmaterialien und Fruchtzubereitungen bereits nicht mehr lieferbar und führen damit zu Kapazitätsengpässen. Alternativen werden empfindlich teuer und falls sie überhaupt lieferbar sind, wirtschaftlich nicht mehr umsetzbar.
„Durch die derzeitige Preisgestaltung werden wir daher aktiv ins Sortiment eingreifen müssen. Bei Himbeeren gibt es den 3-5-fachen Preis aber keine Garantie für die Ware. Das ist für alle Beteiligten ein neues Spiel. Auch die Zeitspanne für die Umsetzungen, welche die Lieferanten fordern, ist neu. Angebote haben oft nur Gültigkeit von wenigen Tagen. Diese Anspannung überträgt sich weiter auf unsere Handelspartner, die einen professionellen Umgang von uns gewohnt sind. Eine Ankündigung eines möglichen Lieferstopps bei einzelnen Produkten bleibt damit unumgänglich“
, lässt Berger ein forderndes Geschäftsjahr 2022 erwarten.
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