• 14.04.2022, 06:00:02
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Greenpeace-Berechnung: Plastikmüll kostet SteuerzahlerInnen 220 Mio. Euro

Verpackungsmüll in Österreich wächst - EU-Plastiksteuer soll nicht von SteuerzahlerInnen, sondern von Plastikproduzenten beglichen werden - Greenpeace fordert Umstieg auf Mehrweg

Utl.: Verpackungsmüll in Österreich wächst - EU-Plastiksteuer soll
nicht von SteuerzahlerInnen, sondern von Plastikproduzenten
beglichen werden - Greenpeace fordert Umstieg auf Mehrweg =

Wien (OTS) - Eine aktuelle Greenpeace-Berechnung zeigt: Die massive
Flut an Plastikverpackungsmüll kostet die SteuerzahlerInnen in
Österreich seit dem letzten Jahr bereits 220 Millionen Euro. Der
Grund dafür ist die seit dem 1. Jänner 2021 in Kraft getretene
Plastiksteuer der EU. Auf jedes Kilogramm nicht recycelten
Plastikverpackungsmüll hebt die EU seit dem letzten Jahr 80 Cent ein.
Für das Geld hätten in Österreich etwa zehn Mehrweganlagen mit einer
Kapazität von 60 Millionen Flaschen jährlich errichtet werden können.
Greenpeace fordert vom österreichischen Finanzminister Magnus
Brunner, dass die EU-Plastiksteuer von den Plastikproduzenten bezahlt
wird. Zudem sollen Hersteller und Händler so rasch als möglich auf
Mehrwegverpackungen umsteigen, so Greenpeace.

“Die Plastiksteuer trifft in Österreich genau die Falschen. Anstatt
die für die Plastikflut verantwortlichen Konzerne zur Kassa zu
bitten, werden die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler gestraft. Diese
Verfehlung von Ex-Finanzminister Blümel muss durch die ÖVP rasch
beseitigt werden”, fordert Sebastian Theissing-Matei, Sprecher bei
Greenpeace in Österreich. In Deutschland etwa hat die neue Koalition
entschieden, die Plastiksteuer von Herstellern und Händlern zahlen zu
lassen. In Österreich fallen jährlich rund 300.000 Tonnen an
Plastikverpackungsmüll an, über 200.000 Tonnen davon werden nicht
recycelt. Offiziell wurde 2019 30,8 Prozent des Mülls recycelt, doch
laut der Altstoff Recycling Austria (ARA) ist die Quote in der Praxis
noch niedriger. Im EU-Vergleich liegt Österreich damit auf dem
viertletzten Platz. In den Niederlanden oder in Schweden werden 57
Prozent beziehungsweise 53 Prozent der Plastikverpackungen recycelt.
Der EU-Durchschnitt liegt bei 41 Prozent.

“Grundsätzlich gilt bei Verpackungsmüll - weniger ist mehr. Händler
und Hersteller können in vielen Fällen Verpackungen einfach weglassen
oder auf Mehrweg umsteigen”, so Theissing-Matei. Um Plastik zu
reduzieren, fordert Greenpeace den raschen Ausbau von
österreichweiten Mehrweg-Systemen. Wichtig sind insbesondere
Poolflaschen - also einheitliche Flaschen - die von mehreren
Herstellern verwendet werden. Ein Beispiel ist die
0,5-Liter-Bierflasche, die von vielen Brauereien genutzt wird. Die
Poolflaschen können leichter sortiert sowie schneller und öfter
befüllt werden. Auch die Transportstrecken können optimiert werden.

Um den Umstieg auf Mehrweg zusätzlich zu beschleunigen, fordert
Greenpeace von der Bundesregierung eine Abgabe auf alle
Einwegverpackungen. Ein Vorbild dafür kann die Stadt Tübingen sein.
Dort werden seit Anfang 2022 je 50 Cent auf Einwegverpackungen von
Gastronomiebetrieben, Bäckereien oder Tankstellen eingehoben.
Gleichzeitig unterstützt die Stadt Gastronomen mit bis zu 500 Euro
bei der Anschaffung von Mehrweggeschirr.

Factsheet zum Thema EU-Plastiksteuer finden Sie hier:
https://act.gp/38wexjS
Bildmaterial: https://act.gp/3KCIBJ2

Fotomaterial steht unter Angabe der Credits für die redaktionelle
Nutzung kostenlos zur Verfügung: © Mitja Kobal / Greenpeace

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