• 09.04.2022, 06:00:02
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  • OTS0004

Teuerungsschock: Zusatzkosten liegen im Schnitt bei 1.400 Euro

AK Berechnungen zeigen, dass die Mehrkosten durch die überhöhte Inflation bei weitem nicht durch die Maßnahmen der Regierung abgedeckt werden

Utl.: AK Berechnungen zeigen, dass die Mehrkosten durch die
überhöhte Inflation bei weitem nicht durch die Maßnahmen der
Regierung abgedeckt werden =

Wien (OTS) - „Die bisherigen Maßnahmen der Regierung reichen bei
weitem nicht aus, um die Teuerung infolge der überhöhten Inflation
abzufedern“, sagt AK Steuerexperte Dominik Bernhofer. Die AK hat
anhand verschiedener Beispiele die Mehrkosten infolge des
Preisschocks ausgerechnet – und was davon durch die Maßnahmen der
Regierung abgedeckt wird. Bei einem Durchschnittshaushalt sind das
nicht einmal die Hälfte der Mehrkosten. „Die Regierung muss rasch
etwas tun, um die Teuerungswellen zu brechen und die Menschen
wirklich zu entlasten“, sagt Bernhofer. Auch weil es bei den
Prognosen für die Energiepreissteigerungen erhebliche Aufwärtsrisiken
gibt.

Die AK Berechnungen zeigen, dass die Teuerung über der
Normalinflation von 2% einen Durchschnittshaushalt gut 1.400 Euro pro
Jahr kosten könnten. Durch Einmalzahlung, Klimabonus,
Ökostrompauschale und Energieabgaben erhalten sie eine Entlastung von
rund 650 Euro. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte der Mehrkosten
nicht durch die bisherigen Maßnahmen der Regierung abgedeckt werden.

Anhand verschiedener Beispiele zeigen sich die unterschiedlichen
Betroffenheiten: So hat ein alleinstehender Mieter mit mittlerem
Einkommen (Gasheizung für 75 Quadratmeter, kein Auto) mit Mehrkosten
von rund 1.000 Euro zu kämpfen. Die Entlastungen der Regierung – rund
450 Euro – sind für ihn bei weitem nicht ausreichend. Er bleibt auf
gut der Hälfte der Mehrkosten sitzen.

Noch mehr trifft es eine vierköpfige Mittelschichtsfamilie am Land,
wo täglich 39 Kilometer ohne zumutbares Öffi gependelt werden muss.
Die höheren Energiepreise bedeuten für sie Mehrkosten von gut 2.300
Euro. Zwar profitiert die Familie auch von der geplanten Erhöhung von
Pendlerpauschale und Pendlereuro – aber in Summe viel zu wenig. Sie
müssen heuer trotzdem netto rund 800 Euro mehr bezahlen als in den
Jahren zuvor.

Besonders betroffen sind kleine Einkommen, wo die Nettokosten stärker
ins Gewicht fallen und kaum finanzielle Reserven vorhanden sind.

„Es geht nicht darum, dass alles kompensiert wird. Wir reden hier nur
von den Kostensteigerungen, die über das normale Maß hinausgehen.
Hier hat der Staat eine Verantwortung“, sagt AK Steuerexperte Dominik
Bernhofer.

„Dass die Regierung die Tarifsenkung jetzt als Teuerungsausgleich
verkauft, ist eine Mogelpackung“, sagt Bernhofer. „Denn diese
Tarifsenkung wurde bereits im Koalitionsabkommen vereinbart, als man
noch nichts von den Teuerungswellen ahnte. Selbst wenn man den
Familienbonus addiert, wird gerade einmal die kalte Progression des
laufenden Jahres abgegolten. Daher sind weitere Entlastungsschritte
unbedingt notwendig.“

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AKW

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