- 29.03.2022, 10:39:14
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„Universum History“-Dokumentation „Venus von Willendorf – Die nackte Wahrheit“ im Naturhistorischen Museum Wien präsentiert
Wien (OTS) - Mit ihren knapp elf Zentimetern Größe und fast 30.000
Jahren am Buckel ist die Venus von Willendorf ein gefeierter Star –
erst recht, seit sie wegen ihrer Nacktheit von Facebook verbannt
wurde. Aufbewahrt und beforscht im Naturhistorischen Museum in Wien
gehört sie zu den ältesten bekannten Kunstwerken der Menschheit und
überrascht die Wissenschaft bis heute mit neuen Erkenntnissen. Die
„Universum History“-Neuproduktion „Venus von Willendorf – Die nackte
Wahrheit“ lädt das TV-Publikum am Dienstag, dem 19. April 2022, um
21.05 Uhr in ORF 2 zu einer packenden Reise ins Paläolithikum und in
die Welt der Forschung ein, die versucht, Stück für Stück das
Geheimnis der Venus von Willendorf zu lüften. Für die Wissenschaft
ist die rätselhafte, aus Kalkstein geformte Frauenfigur ein Schlüssel
zur Neuinterpretation der sozialen Organisation im Paläolithikum.
Neue Untersuchungsmethoden erlauben es, genauer hinzusehen und so der
Lebensrealität von damals ein Stück näher zu kommen.
Die eindrucksvolle Reise in die Vergangenheit, die neue Erkenntnisse
und Sichtweisen auf das Zusammenleben auch in der Gegenwart
ermöglicht, wurde gestern, am Montag, dem 28. März, in Anwesenheit
von NHM-Generaldirektorin Katrin Vohland, ORF-2-Channelmanager
Alexander Hofer, epo-film-Chef Dieter Pochlatko und Bundesrätin Doris
Berger-Grabner in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner
im Naturhistorischen Museum Wien präsentiert. Im Gespräch mit
ORF-Moderatorin Claudia Unterweger erläuterten „Universum
History“-Chefin Caroline Haidacher, Regisseur Klaus T. Steindl,
Walpurga Antl-Weiser, Kuratorin der Venus von Willendorf im NHM,
epo-film-Producer und Ko-Autor Heinrich Mayer-Moroni und Viola
Winkler, 3D-Visualisierungsexpertin und Operatorin des MicroCT am
NHM, die Besonderheiten der Dokumentation, die als Koproduktion von
epo-film, ORF, ZDF/ARTE, ZDFinfo, ORF-Enterprise, gefördert von
Fernsehfonds Austria, Land NÖ und VAM in enger Kooperation mit dem
Naturhistorischen Museum entstand. In Zusammenhang mit den
Filmarbeiten wurde ein 3D-Modell der Venus generiert, das nun online
verfügbar ist.
NHM-Generaldirektorin Katrin Vohland: „Ich freue mich sehr, dass der
ORF einer unserer (ge)wichtigsten Damen, der Venus von Willendorf,
ein ‚Universum History‘ widmet. Ich danke dem ORF,
ORF-2-Channelmanager Alexander Hofer, dem ‚Universum History‘-Team,
der epo-film und vor allem dem Regisseur Klaus T. Steindl sehr für
die packend erzählte, international produzierte
Hochglanz-Dokumentation, die hoffentlich ein Millionenpublikum im
deutschsprachigen Raum erreichen wird.“
ORF-2-Channelmanager Alexander Hofer: „Mit der ‚Universum
History‘-Produktion über die Venus von Willendorf arbeitet der ORF
ein weiteres Mal mit dem Naturhistorischen Museum zusammen. Nach dem
Erfolg der ‚Salz-Saga‘ steht dieses Mal eine der rätselhaftesten und
bekanntesten Figurinen der Welt im Mittelpunkt. Gemeinsam gelingt es
uns, historische Themen wissenschaftlich zu beleuchten und spannende
Geschichten zu erzählen, die unser Publikum begeistern. Das ist
Bildungsfernsehen auf höchstem Niveau. Ich bedanke mich bei allen
Partnern für die hervorragende Zusammenarbeit.“
„Universum History“-Chefin Caroline Haidacher: „Der Blick in die
Vergangenheit zeigt: Diese Steinzeit, in der Männer und Frauen ihre
angeblich naturgegebenen Rollen lebten, gab es nie. Auch damals
passten die Menschen ihre Tätigkeiten den jeweiligen Umständen an.
Der Film erlaubt einen spektakulären Einblick in den Alltag der
steinzeitlichen Gesellschaften. Das Leben war bunt und vielfältig.
Frauen waren aktiv, sie jagten und waren geachtet. Die aufwendig
gearbeiteten Kunstwerke lassen erahnen, dass uns die Menschen in
ihren Träumen und Sehnsüchten vielleicht ähnlicher waren, als wir
glauben.“
Regisseur Klaus T. Steindl: „Die Forschung rund um die Venus von
Willendorf zeigt uns eine diverse Gesellschaft, die keine fixen
Rollenzuteilungen zwischen den Geschlechtern kannte. Das gesamte
Setting der Spielszenen entspricht den neuesten wissenschaftlichen
Erkenntnissen und birgt eine Menge Überraschungen über Lebensweise,
Alltag, Ernährung, Körperbemalung, Kleidung, Arbeitsaufteilung
zwischen Frauen und Männern, Jagdverhalten und der Hautfarbe der
Menschen, die vor 30.000 Jahren in Zentraleuropa lebten.“
Prähistorikerin Walpurga Antl-Weiser zur Venus als Forschungsobjekt:
„Die Venus von Willendorf ist ein herausragendes Kunstwerk, das bei
Menschen weltweit große Emotionen hervorruft. Die Figur steht aber
auch im Zentrum moderner Forschung. War bisher ihre Ähnlichkeit mit
den russischen Frauenfiguren der Altsteinzeit vorherrschend für die
Beurteilung altsteinzeitlicher Kommunikationsnetzwerke, so ergaben
neueste Micro-CT-Untersuchungen, dass man in Zukunft auch Italien,
insbesondere den südalpinen Bereich, bei der Betrachtung derartiger
Netzwerke genauer beleuchten muss. Ähnlichkeiten der Figuren vom Typ
der Venus von Willendorf von Frankreich bis Russland zeigen eine
Gedankenwelt, die über weite Teile Europas verbreitet war.“
epo-film-Producer und Ko-Autor Heinrich Mayer-Moroni:
„Hochwissenschaftliche Forschung und modernes Bildungsfernsehen. Wie
kann das funktionieren? Die Dokumentation ‚Venus von Willendorf – Die
nackte Wahrheit‘ zeigt, wie es gehen kann. Sie ist das Ergebnis einer
respektvollen Zusammenarbeit mit renommierten Wissenschafterinnen und
Wissenschaftern, allen voran des NHM, die ihr gesamtes Wissen in den
Dienst der Produktion gestellt haben – in dem Vertrauen, dass wir mit
ihren Erkenntnissen sorgsam umgehen, wohl wissend, dass Wissenschaft
in großen Bildern, spannender Dramaturgie und leicht verständlicher
Sprache für ein großes Publikum aufbereitet werden muss. Danke an
alle an der Produktion beteiligten Partner.“
Bundesrätin Doris Berger-Grabner in Vertretung von Landeshauptfrau
Johanna Mikl-Leitner: „Als Wachauerin freut es mich besonders, dass
sich ‚Universum History‘ in dieser Dokumentation der Faszination der
Venus von Willendorf widmet und uns die Welt der Forschung um das
Geheimnis dieser bedeutenden Frauenskulptur ein Stück näherbringt.
Wir wissen, wie bedeutend es ist, ihre Entstehungsgeschichte den
Menschen näherzubringen, und dies ist mit dieser Produktion
hervorragend gelungen.“
Viola Winkler, 3D-Visualisierungsexpertin und Operatorin des MicroCT
am NHM, zum 3D-Scan der Venus: „Der neue 3D-Scan der Venus von
Willendorf bereichert das 3D-Museum des NHM Wien, das sich hoher
Beliebtheit bei unseren Online-Besucherinnen und -Besuchern erfreut.
Seit April 2021 wurden die präsentierten 3D-Modelle mehr als
110.000-mal aufgerufen.“
„Venus von Willendorf – Die nackte Wahrheit“ – Dienstag, 19. April,
21.05 Uhr, ORF 2
Der Film räumt mit den Klischee-Vorstellungen auf und beleuchtet
völlig neue Forschungsansätze. Die Expertinnen und Experten werfen
einen innovativen Blick auf die Venus von Willendorf und
interpretieren die archäologischen Befunde aus ihrer Zeit neu. In
eindrucksvollen Spielszenen – gedreht am Schießplatz Felixdorf des
Österreichischen Bundesheers – wird die Geschichte der jungen Nomadin
Jama erzählt, die sich als versierte Jägerin beweisen muss. Im
heutigen Willendorf in der Wachau kommt es zur spektakulären Jagd auf
eine Rentierherde. In ihrer Jackentasche trägt Jama eine kleine, elf
Zentimeter große Frauenstatuette aus Kalkstein – sie dient ihr als
Talisman und begleitet sie auf ihrem Weg ins Leben als erwachsene
junge Frau. Klaus T. Steindl zeichnet die Steinzeitgesellschaften mit
Akribie und Liebe zum Detail nach. In seinem Film begleitet er
führende Wissenschafter/innen aus unterschiedlichen Disziplinen auf
ihrer Suche nach der Wahrheit.
Nähere Informationen und weitere Statements zur Produktion sind unter
presse.ORF.at abrufbar.
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