- 23.03.2022, 09:51:24
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Greenpeace-Marktcheck: 60 Prozent der Blumenerden enthalten naturzerstörenden Torf
Weltweit bereits 85 Prozent aller Feuchtgebiete zerstört - Greenpeace fordert ein ausschließlich torffreies Blumenerde-Sortiment vom österreichischen Handel
Utl.: Weltweit bereits 85 Prozent aller Feuchtgebiete zerstört -
Greenpeace fordert ein ausschließlich torffreies
Blumenerde-Sortiment vom österreichischen Handel =
Wien (OTS) - Der aktuelle Greenpeace-Marktcheck zeigt: Mehr als die
Hälfte der in Baumärkten, Gartencentern und Supermärkten erhältlichen
Blumenerde enthält naturzerstörenden Torf. Der importierte Rohstoff,
der etwa als Substrat in der Blumenerde verwendet wird, stammt
überwiegend aus Deutschland und dem Baltikum. Für Torf werden nicht
nur Moore zerstört und die dort heimischen Tier- und Pflanzenarten
gefährdet. Zudem wird beim Abbau klimaschädliches CO2 und Methan
freigesetzt. Beim Sortimentsvergleich in den Märkten schneiden Spar
und Interspar unter den Supermärkte am besten ab. Bei den
Gartencentern belegt Bellaflora und bei den Baumärkten Bauhaus
jeweils den ersten Platz. Zum Schutz des Klimas und vieler Arten,
fordert Greenpeace von den Händlern und Märkten, gänzlich auf Torf in
ihren Blumenerden zu verzichten.
„Torf in unserer Blumenerde befeuert die Klimakrise und vernichtet
den Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen. Damit muss Schluss sein.
Für das Garteln gibt es auch zahlreiche umweltfreundliche
Alternativen zu Torf, etwa Kompost oder Baumrinde”, sagt Sebastian
Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich.
Moore machen zwar nur drei Prozent der Landoberfläche aus, speichern
jedoch weltweit ein Drittel des globalen Kohlenstoffs im Boden. Trotz
dieser relevanten Aufgabe, sind global bereits rund 85 Prozent aller
Feuchtgebiete zerstört. In Österreich sind 90 Prozent der
ursprünglichen Feuchtgebiete vernichtet. Das trägt auch maßgeblich
zur Artenkrise bei: In Österreich sind 39 Prozent aller Tierarten vom
Aussterben bedroht.
Nur 40 Prozent der insgesamt geprüften 290 Produkte in Baumärkten,
Gartencentern und Supermärkten sind gänzlich frei von Torf. Viele
Produkte sind mit Angaben wie “torfarm” und “torfreduziert” auf den
Packungen beschriftet. Diese Hinweise sagen allerdings nichts über
die tatsächliche Menge an Torf in den Produkten aus. Der Torfanteil
kann hier bis zu 70 Prozent betragen. Auch sogenannte Bio-Erden sind
nicht immer frei von Torf. Für sie gilt nur, dass sie für den
biologischen Anbau geeignet sein müssen und keinen Kunstdünger
enthalten. Greenpeace empfiehlt daher, zu torffreien Bio-Erden zu
greifen und auf Siegel wie das “Österreichische Umweltzeichen” zu
achten.
Im Jahr 2020 wurden für den Gartenbau 120.000 Tonnen Torf importiert
- etwa rund 45 Prozent aus Deutschland und 35 Prozent aus dem
Baltikum. Greenpeace fordert vom Handel, zum Klimaschutz beizutragen
und Verantwortung für das Blumenerde-Sortiment zu übernehmen. “Egal
ob Baumarkt, Gartencenter oder Lebensmittelhandel: Der Handel muss
einen Beitrag leisten, die Moore und dadurch unsere Umwelt zu
schützen. Blumenerde mit naturzerstörendem Torf darf künftig keinen
Platz mehr in den Regalen haben“, sagt Theissing-Matei.
Alle Unterlagen zum Test “Blumenerde” unter: https://act.gp/3pKKHxT
Bildmaterial: https://act.gp/3tx9s1L
Fotomaterial steht unter Angabe der Credits für die redaktionelle
Nutzung kostenlos zur Verfügung
(© Mitja Kobal / Greenpeace)
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