- 14.03.2022, 10:22:02
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- OTS0048
Lifebrain-Labor meldet 1.200 Mitarbeiter*innen beim AMS zur Kündigung an
„Unverantwortlich: Zwei Wochen vor möglichem Ende für Gratistest-Programme gibt es keinerlei Information zur zukünftigen Teststrategie!“
- Über 1.200 Mitarbeiter*innen von Lifebrain-Labor und -Logistik beim AMS zur Kündigung angemeldet
- „Katastrophe für die Gesundheitspolitik“ – Erfahrung zeigt: Bestausgebildetes und motiviertes Personal ist Schlüsselfaktor für erfolgreiches Testen
- Scharfe Kritik an mangelnder Weitsicht der Bundesregierung
Am Montag, 14. März 2022 meldet das Wiener Lifebrain-Labor, Europas größtes und modernstes COVID-19 Labor und Analysepartner des europaweit als „Leuchtturmprojekt“ und Best Practice Beispiel geschätzten „Alles gurgelt!“- Testprogramms, alle Mitarbeiter*innen im Sinne eines Frühwarnsystems beim AMS zur Kündigung an. Angesichts der völligen Unklarheit, in der die Bundesregierung die COVID-19 Labors in der Frage beließe, wie eine Teststrategie nach Ende März 2022 aussehen könne, sei es Teil der unternehmerischen Verantwortung, die Kündigungen als Vorsichtsmaßnahme anzumelden, heißt es bei Lifebrain.
„Sie können uns glauben: Dieser Schritt fällt uns extrem schwer! Unser hoch motiviertes Personal im Lifebrain-Labor und in der Lifebrain-Logistik ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die hervorragende Qualität, Zuverlässigkeit und Schnelligkeit der Abläufe und Analysen im Wiener Lifebrain-Labor. Ohne dieses fantastisches Team, das seit fast 1,5 Jahren rund um die Uhr für die Gesundheit der Wiener*innen arbeitet, auch in der Nacht und am Wochenende, hätte ‚Alles gurgelt!‘ niemals zu einem derartigen europaweiten Leuchtturmprojekt werden können. Da allerdings die Bundesregierung zwei Wochen (!) vor dem möglichen Ende der Gratistest-Programme den beteiligten Unternehmen und Personen immer noch keine Perspektiven über die für die nächsten Monate geplante Teststrategie machen kann, sind wir als Unternehmen dazu gezwungen, die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen zu setzen. Selbstverständlich werden die Kündigungen nicht vollzogen, wenn die Testprogramme auch nach Ende März in einem der noch immer massiv präsenten Pandemie entsprechenden Ausmaß weitergeführt werden“, erklärt Univ.Prof. Michael Havel, Geschäftsführer des Lifebrain-Labors.
Fehlende Entscheidung der Bundesregierung zu Test-Programmen „unverantwortlich“
Michael Havel übt heftige Kritik an der mangelnden Planung seitens der Bundesregierung: Mitten während eines der Höhepunkte der Pandemie die bestens funktionierende Test-Infrastruktur aufzulösen bzw. zu zerschlagen sei das Schlechteste, was man tun könne. Zwei Wochen vor dem möglichen Ende der Test-Programme noch keinerlei Rahmenbedingungen für die Zeit danach vorzugeben, sei schlichtweg eine „Katastrophe seitens der Gesundheitspolitik“: Für ein mögliches Downsizing der Arbeit von COVID-19 Labors und Teststraßen braucht es Vorlaufzeiten – die fehlenden Entscheidungen seitens der Bundesregierung ließen keinerlei Vorausplanung zu.
Planungshorizont für Personal, Räumlichkeiten und Materialien dringend gefragt
„Als ordentlicher, an die gesetzliche Sorgfaltspflicht gebundener Unternehmer müssen wir Personalmaßnahmen und viele weitere Schritte jetzt setzen, um ein Downsizing vorzubereiten: Mietverträge für Räumlichkeiten aufkündigen, IT- und Wartungsverträge nicht mehr verlängern, Verträge mit Logistikpartnern kündigen, Materiallieferungen stornieren und Lagerstände reduzieren. Dies betrifft nicht nur die Labore, sondern auch die Betreiber von Teststraßen. Auch die Lieferanten von Testkits bzw. derer Bestandteile beginnen bereits, ihre Produktion zu drosseln. Und selbst Bund und Länder brauchen eine umgehende Entscheidung, um Lagerstände in den diversen Pandemielägern anzupassen, aber bei einer Fortführung von Tests nicht in eine out-of-stock Situation zu kommen. Die Unfähigkeit der Regierung, eine vernünftige und verantwortungsbewusste Entscheidung zur Teststrategie zu treffen, hat für alle in diesem Segment arbeitenden Unternehmen und Institutionen katastrophale Folgen.“
Auch für eine Änderung der Teststrategie ab Ende März fehlt die Möglichkeit zur Vorausplanung: Sollten Gratistests nur X mal pro Woche oder nur für bestimmte Personen zur Verfügung stehen, müssen unzählige IT-Systeme umprogrammiert und tausende Personen auf neue Prozesse eingeschult werden. Es sei absolut unrealistisch, am 31. März zu definieren, was möglicherweise bereits ab dem 1. April gelten soll, ohne massive Kollateralschäden für die Bevölkerung und das Pandemiemanagement zu riskieren.
Gefährliches „Spiel“ mit Gesundheit und Wirtschaft
Michael Havel appelliert eindringlichst an Weitsicht und Verantwortungsbewusstsein der Bundesregierung: „Die Zwischenergebnisse von „Alles gurgelt!“ zeigen: In Wien wurden als Folge der Gratistests weniger Infektionen, Hospitalisierungen und Todesfälle verzeichnet. Auch die Wiener Wirtschaft ist – durch besseres Freitesten und damit kürzere Quarantänezeiten und rasches Unterbrechen von Infektionsketten – weniger betroffen als in anderen Bundesländern. Wir brauchen rasch Klarheit, wie es weiter gehen soll – alles andere ist ein gefähliches Spiel der Bundesregierung mit Gesundheit und Wirtschaft.“
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