- 10.03.2022, 10:26:31
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In der Krise den Humor nicht verlieren
Impfung ist zu einem Reizwort geworden. Dafür oder dagegen – die einen wollen unbedingt darüber diskutieren, die anderen können schon nichts mehr davon hören. Das Thema Impfung polarisiert, löst Streit aus, entzweit Familien, es spaltet die Gesellschaft und trennt Menschen.
„Humor zum Aufkleben“
Die Nachbarschaftszentren des Wiener Hilfswerks haben es sich zum Ziel gesetzt, gerade an diesem schwierigen Punkt dem Thema mit Humor zu begegnen. 100.000 Flyer mit unterschiedlichen, humorvollen Abzieh-Pickerln zum Aufkleben werden in den Nachbarschaftszentren und in unterschiedlichen Sozial- und Kultureinrichtungen in Wien verteilt, um so die eine oder den anderen zum Schmunzeln zu bringen.
Humor als Entspannungsmittel
Humor schafft einen leichteren Zugang zu schwierigen und auch emotional besetzten Themen. Die Kompetenz, ein Thema mit Humor zu nehmen, ist ein wichtiger Schritt im Hinblick auf die Auseinandersetzung und Bewältigung von Herausforderungen. „Oft verhindern negative Emotionen die positiven Gefühle, auch wenn das akute Ereignis nicht so gefährlich ist. Humor hilft hier, sich das trotzdem vorhandene positive Leben bewusst zu machen und kann insofern gezielt eingesetzt werden,“ erklärt Univ.-Prof. Dr. Gerald Gatterer.
Die Abzieh-Pickerl sind so gestaltet, dass jede und jeder darüber schmunzeln kann, egal ob man für oder gegen die Impfung ist. Das ist besonders wichtig, da Humor gegen niemanden gerichtet sein darf außer gegen die Humorlosigkeit des Themas selbst. Er soll Menschen im Lachen zusammenbringen und die Situation entspannen.
Wiener Schmäh
Der Wiener Schmäh ist viel besprochen und beschrieben, was ein sichtbares Zeichen der tiefen Verankerung des Humors in der Wiener Kulturvielfalt und Wiener Identität ist und zu einem besonderen Zusammenleben beiträgt.
„Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, dass uns der Schmäh nicht ausgeht. Die Impfung ist unsere einzige Chance, der Pandemie ihre Giftzähne zu ziehen. Sie soll die Menschen nicht trennen, sondern dazu beitragen, dass sie wieder näher zusammenrücken. Ich kann diese Initiative der Hilfswerk Nachbarschaftszentren daher nur wärmstens impfehlen“, so Stadtrat Peter Hacker.
Humor für Resilienz im Zusammenleben
„Humor verhindert, dass wir uns verhärten, uns in Vorurteilen verlieren und an etwas festbeißen. Er ist eine Brücke in der Widersprüchlichkeit des Lebens. Dort, wo Witze erzählt werden, wo gelacht wird, bleiben Wege in die Zukunft offen. Damit ist Humor ein wichtiger Faktor, wenn es ums Thema Resilienz im Zusammenleben geht.“ Dr. Harald Katzmair, Gründer & Direktor von FASresearch.
Humor in den Nachbarschaftszentren
Wenn der Wiener Schmäh ein bisschen rennt, darf auch über das spannungsgeladene Thema gelacht werden. Das zeigen die kurzen Videoclips der Kampagne der Nachbarschaftszentren „10 Sekunden, 100 Gründe“, bei denen Menschen aus Wien teils mit viel Humor über ihre Gründe fürs Impfen sprechen. Dem 18-jährigen Jonas ist zum Beispiel nach der Impfung noch immer kein drittes Bein gewachsen. Der Bierpapst Conrad Seidl sagt bei einem genüsslichen Schluck Bier, dass der Verlust des Geschmacksinns für ihn verheerend wäre. Sogar der Nikolo hat sich impfen lassen. „Auch in der täglichen Arbeit der Hilfswerk Nachbarschaftszentren fehlt der Humor nicht. Die langjährigen Erfahrungen zeigen, wie wichtig es für das soziale Gefüge ist, gemeinsam zu lachen“, freut sich Sabine Geringer, Geschäftsführerin des Wiener Hilfswerks.
Mit der Initiative „Humor zum Aufkleben“ wollen die Nachbarschaftszentren Humor weitergeben und Lächeln verteilen.
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E: thomas.stockhammer@wiener.hilfswerk.at / www.wiener.hilfswerk.at
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