• 07.03.2022, 06:00:02
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Greenpeace Report: Fischerei von Tintenfischen verzehnfacht

Verhandlungen für globales Hochseeschutzabkommen starten heute - Umweltschutzorganisation und fünf Millionen Menschen weltweit fordern starken Pakt

Utl.: Verhandlungen für globales Hochseeschutzabkommen starten heute
- Umweltschutzorganisation und fünf Millionen Menschen
weltweit fordern starken Pakt =

Wien (OTS) - Ein heute veröffentlichter Greenpeace-Report zeigt, dass
sich die Tintenfisch-Fänge seit 1950 mehr als verzehnfacht haben.
Weltweit wurden alleine in den vergangenen zehn Jahren
durchschnittlich fünf Millionen Tonnen Tintenfische pro Jahr
gefangen. Die Tintenfisch-Industrie ist großteils unreguliert, die
Fangflotten haben sich in den vergangenen Jahren vervielfacht.
Österreich importiert durchschnittlich rund 1.800 Tonnen Tintenfische
pro Jahr. Greenpeace veröffentlicht den Report zum Start der vierten
Verhandlungsrunde für ein UN-Hochseeschutzabkommen, die ab heute bis
18. März in New York stattfindet. Die Umweltschutzorganisation
fordert ein starkes Hochseeschutzabkommen, das weitreichende
Meeresschutzgebiete ermöglicht - um Tintenfische und andere
Meerestiere langfristig zu schützen.

„Tintenfische sind essentiell, um Meere gesund zu halten: Als Räuber
und Beutetiere erhalten sie ganze Nahrungsnetze. Gehen
Tintenfisch-Populationen zurück, hat das katastrophale Folgen für die
Tier- und Pflanzenwelt der Meere. Zusätzlich verwenden
Tintenfisch-Fangflotten Grundschleppnetze, in denen auch andere
Meerestiere als Beifang qualvoll verenden,” erklärt Lukas Meus,
Meeresexperte bei Greenpeace in Österreich. Der industrielle Fang von
Tintenfischen stieg in den letzten Jahren sprunghaft an: Wurden 2015
im Indischen Ozean nur 30 Fangschiffe registriert, waren es Ende 2019
bereits 279. Im Südwestatlantik wurden in der Fangsaison 2020-21 über
500 Fangschiffe vor der Küste Argentiniens gezählt. Fangflotten auf
der Jagd nach Tintenfischen werden kaum überwacht und gehen de facto
ohne jegliche Kontrollen über ihren Fang ihrer Arbeit nach.
„Tintenfisch-Flotten plündern skrupellos und ungestört die Weltmeere
- und sie sind nicht die einzigen. Die industrielle Massenfischerei,
aber auch rohstoffhungrige Großkonzerne beuten die Weltmeere aus und
bringen das Ökosystem an den Rand des Kollaps. Wir brauchen unbedingt
weitreichende Meeresschutzgebiete, damit sich die Bestände wieder
erholen können,” so Meus.

Ausschlaggebend für ein Netzwerk an Meeresschutzgebieten ist ein
Hochseeschutzabkommen. Die vierte Verhandlungsrunde für das Abkommen
findet von 7. bis 18. März bei den Vereinten Nationen in New York
statt. Ein starkes Abkommen wäre ein wichtiges Instrument, um
Schutzgebiete auf Hoher See zu beschließen, zu implementieren und zu
kontrollieren. Greenpeace fordert ein Abkommen, das unter anderem ein
Netzwerk an Schutzgebieten als vorrangiges Ziel definiert und das
Schutzgebiete ermöglicht, in denen industrielle Tätigkeiten tabu
sind. Ebenso fordert die Umweltschutzorganisation, dass im Abkommen
eine Vertragsstaatenkonferenz (COP) festgelegt wird, die
Schutzgebiete errichten kann. Fast fünf Millionen Menschen weltweit
unterstützen die Forderung nach einem starken Abkommen zum Schutz der
Meere. Über 450.000 Menschen haben bereits die Greenpeace-Petition in
Österreich unterschrieben. „Millionen Menschen weltweit und in
Österreich wollen endlich wirksamen Meeresschutz sehen. Denn damit
die Meere nicht komplett aus dem Gleichgewicht geraten, müssen
mindestens 30 Prozent der Meere bis zum Jahr 2030 unter strengen
Schutz gestellt werden. Nur so kann der wertvolle Lebensraum Meer
erhalten bleiben, für Meerestiere wichtige Rückzugsgebiete bilden und
auch uns Menschen weiter im Kampf gegen die Klimaerhitzung
unterstützen,” erklärt Meus.

Der gesamte Report (auf Englisch):
https://act.gp/Greenpeace-Tintenfisch-Report
Bildmaterial: https://act.gp/Greenpeace-Tintenfisch-Report-Fotos
Die Petition von Greenpeace Österreich für ein starkes
Hochseeschutzabkommen ist hier einzusehen:
https://meeresschutz.greenpeace.at/meeresschutzgebiete/

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